Ich war heute in der Werkstatt und anstatt etwas gelernt zu haben, habe ich nur noch mehr Fragen und Unsicherheiten. Außerdem war's nervig, da dort Platz für 4 Möps ist, aber seit Wochen 7 Stück dort stehen und man echt keine Platz zum Arbeiten hat. Schnell rausstellen kann man die Kisten auch nicht, da teils ohne Schloss und ohne Ständer, platt oder abgeschlossen. 3 von den Kisten stehen seit über 10 Jahren werden nie wieder fahren und die Besitzer können sich wohl trotzdem nicht von ihnen trennen. Zwei davon sind sogar abgemeldet, obwohl sie schon seit mindestens 8 Jahren keinen TÜV mehr haben. Aber müssen die dann Werkstattplatz beanspruchen? Die stünden in einer Garage genau so gut!

Außerdem hat hat sich ein Kollege meinen Ölfilterschlüssel ohne zu fragen geliehen und mitgenommen, weshalb ich meinen Ölfilter mit Hammer und Schraubenzieher entfernen musste -> Sauerei -> Kratzer in der Ölwanne...
Zuerst Öl- und Filterwechsel. Vor 5.000 km hat die CBF laut Rechnung angeblich 3,5 l Motul 5100 bekommen, das nun schon sehr dunkel war. Außerdem war das Schauglas bis oben schwarz, was wohl kein Wunder ist bei der Ölmenge. Laut Handbuch gehen zwar wohl 3,5 l rein, de fakto sind es aber eher nur 2,7 l im System und 0.3 l im Filter. Andererseits scheinen die 3,5 l der SC58 nicht geschadet zu haben.
Ich hatte ca. 3.050 ml Motul 7100 eingefüllt (Sammelbestellung, sehr günstig), Motor kurz laufen lassen, zirka 5 bis 10 Minuten gewartet und dann ins Schauglas geguckt: Ölstand exakt bei der Maximum-Linie, perfekt!
Motorrad raus geschoben, Boden geputzt, Möp gestartet, wieder rein gefahren, 5 Minuten später noch mal durch das Schauglas geguckt: Ölstand wieder weit über dem Maximum, das ganze Glas war rot. Ja was denn nun? Zuerst passt es perfekt und dann soll es doch wieder zu viel sein! Egal, mit 3,05 l kann ich nicht so weit daneben liegen. Ich wüsste trotzdem gerne, was das soll.
Die Kette ist hinüber, ein neuer Kettensatz liegt bereit, aber ich will den Wechsel nicht alleine machen und mein Mitschrauber ist krank. Also habe ich die wirklich fertige Kette nur nachgespannt, bis weit über die "Replace"-Markierung hinaus. Durchhang war vorher bei locker 7 cm, war mir egal, da ich ja den Kettensatz ja eh schon seit Wochen ersetzen will, aber es ist ja kein Platz in der Werkstatt. Flucht war laut Laser perfekt.
Durchhang auf ca. 3 cm eingestellt, hab so etwas noch nie gemacht, die Guzzi hat Kardan und bei die Emme war hinüber, bevor die Kette (im geschlossenen Kasten) den Geist aufgeben konnte. Nach viel Arbeit hat's endlich perfekt geklappt. Achse angezogen, nochmal gecheckt - der Laser wanderte am Kettenrad von der äußeren Kettenlasche bis zu den O-Ringen zum Ritzel hin. Das ist eine Abweichung von geschätzt 1 mm über 1/3 (?) der Kettelänge. Besser habe ich es nicht hinbekommen. Ich musste dann mit der nicht perfekt ausgerichteten Kette los, weil das Hoftor abgeschlossen wurde und ich keinen Schlüssel habe.
Trotz der Abweichung in der Ausrichtung fährt die CBF nun besser. Sie ist leiser und vor allem das Ruckeln beim Ausrollen - vor allem in Schräglage - ist weg. Das Fahrverhalten ist also besser, aber der Verschleiß höher? Oder ist so eine minimale Fehlausrichtung normal? Nächste Woche soll die neue goldene ZVM-X drauf, und die möchte ich bitte mehr als 10 tkm fahren!
Interessant war auch das Anziehen der Achsmutter! Meine Drehmomentschlüssel von Wera (1/4") und Proxxon (3/8") scheinen mir recht präszise zu sein. Mein China-DMS (1/2") mit super-mega-ultra-seriösem Prüfprotokoll misst ca. 160 Nm, wenn der Proxxon 98 Nm misst. Mit anderen Worten: Wenn ich mit dem China-DMS die Achsmutter auf 98 Nm anziehe, hat sie vielleicht nur 60 Nm? Subbi! Naja, minimal besser als auf angebliche x Nm anziehen und die Schraube ist ab...
Insgesamt war's heute wirklich eher nervtötend, auch wenn's hauptsächlich am Zustand der Werkstatt lag. Wenn ich nicht erst 45 Minuten lang hätte rumräumen müssen, bevor ich anfangen konnte, wäre ich wesentlich entspannter gewesen.
Grüßle
Timo