Nönö, nicht unbedingt politisch. Was ich meinte, ist, dass es sinnvoller ist, bei einem gemeinsamen Problem an einem Strang zu ziehen, als den Mitstreitern Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Wer keine Lust auf Tauziehen hat, sollte dann besser auf die Tribüne gehen und als Zuschauer am Spektakel teilnehmen, oder zuhause Tests mit einer Seilwinde machen, mit der das Problem möglicherweise einfacher zu lösen ist.
Die Vokabel "Politclowns" ist politischer, als alles was ich geschrieben zu haben glaube - und ganz ehrlich, der einzige Politiker, der die Bezeichnung "Clown" verdient hat, ist imho der Eichhörnchenmann in wilden Westen. Bei uns wird ausgesprochen transparent mit der Unsicherheit umgegangen, in der wir uns befinden - und mit "uns" meine ich den kleinen Bürger und die armen Kerle, die jetzt im Fernsehen diese sehr vorsichtigen Prognosen abgeben müssen, obwohl der kleine Mann gerne sowas hören würde wie "Entwarnung". Ich kann z.B. den Söder nicht wirklich leiden, aber sein Handeln in Bayern war imho korrekt - der Bierfestherd und das Ausgangsverbot... logisch! Wenn der Herr Söder damit noch weitere Phantasien hatte, als das Einbremsen, der Infektionswelle, ist mir das wurscht, weil er zufällig mal das Richtige für ein Problem gemacht hat, das leicht existenziell hätte werden können. Seine anderen Phantasien werden nach der Problemlösung mit Sicherheit gerade gerückt. Wir leben schließlich nicht in einem totalitären Staat. Hoffe ich zumindest...
Und glaub mir, wenn ich hier was schreibe, dann ist das nicht kritikloses Nachgeplapper von inkompetenten Politikern, sondern meist eine spontane Äußerung von - zumindest vermeintlich - Selbstausgedachtem. Ich geb Dir recht: wir müssen skeptisch bleiben. Aber wir sollten auch bei der Lösung von Problemen mitarbeiten... völlig unpolitisch und einfach nur pragmatisch. So war das zu verstehen, dass wir uns mit in die Kurve legen sollten... die Richtung stimmt zumindest grob. Und natürlich gibt's an allen Ecken und Kanten Detaillösungen, die nicht jeden überzeugen können. Ich sehe auch nicht alles rosarot - aber die Vorstellung, dass Politiker für alle Probleme zuständig sind, die ich habe, ist schlichtweg falsch. Auch die Argumentation, dass Politiker Clowns sind, wenn sie es nicht schaffen, meine Zukunftsphantasien zu verwirklichen, ist in einem System mit mindestens 80 Millionen verschiedener Phantasien nicht sauber zuende gedacht. Wir sollten unsere Zukunftsphantasien hinterfragen - auch hier ist Skepsis angebracht... wenn schon skeptisch, dann bitte konsequent. Als Mensch unterscheidet uns selbst nichts von einem Politclown...okok, die haben den Job, den wir alle vielleicht viel besser machen könnten...