@Martin oder @Manfred! Erklär's uns, warum ein Saug-Diesel damals sowas konnte! (zu faul zum selberdenken)
Tja, im Gegensatz zu Manfred, der es wissen dürfte, kann ich nur raten.
Aber vorher eine keine Anekdote aus meiner Jugend. Ich hatte mal einen Toyota-Corona, 2 Liter, 4 Zylinder und "sagenhafte" 89 PS wenn ich mich recht erinnere. Vergaser natürlich, denn die Einspritzung war noch nicht erfunden. Und man musste bei diesem Motor regelmäßig die Ventile einstellen. Und wenn man wieder alles verstellt war, hat man diesen Motor nicht aus bekommen. Man konnte die Zündungs abschalten und er ist kurz aus gegangen und dann rückwärts laufend wieder angesprungen und tuckerte vor sich hin. Man konnte jetzt den Zündschlüssel abziehen, das Auto abschließen, sich ein Eis kaufen gehen und wenn und wenn man Glück oder "Pech" hatte pöttelte der Motor immernoch rückwärts vor sich hin. Es half dann nur, ihn "abzuwürgen".
Eine Zündung brauchte es nicht, die braucht ein Diesel ja auch nicht. Schlechter Sprit, glühende Rußpartikel im Brennraum und die Verdichtung haben ausgereicht und der Vergaser vergast eben solange "jemand" dran nuckelt. Es sind einfach Fehlzündungen, die auftreten, bevor der Kolben am OT ist und sogar noch früh genug auftreten, um eine Richtungsumkehr zu erzwingen. Der Kolben will hoch, verdichtet, es knallt und er wird quasi zurückgeschossen noch bevor die Kurbelwelle OT passiert hat. Man kann sich gut vorstellen, und das ist auch das generelle Problem von Fehlzündungen, dass dabei sehr ungesunde Kraftwirkungen auftreten, sodass auch mal was kaputt gehen kann. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Fehlzündungen (klopfen) auch im Normalbetrieb unbedingt zu vermeiden sind und mit Sensorik und Elektronik "weggeregelt" wird (Zündzeitpunkt).
Ansonsten hat sich das mit dem "nachdieseln" in modernen Motoren sowieso erledigt, weil ein Einspritzventil im Gegensatz zum Vergaser Strom braucht, um Kraftstoff zu liefern. Zündung aus, Strom weg und es ist Ruhe.
Dass ein Diesel mit mechanischer Einspritzpumpe rückwärts laufen kann, wundert mich jetzt aber auch. Normaleerweise haben mechanische Pumpen eine Förderrichting, welche von der Drehrichtung abhängt. Und da dieser mit der Kurbelwelle gekoppelt ist, müßte sie ja nach einer Drehrichtungsumkehr den Zylinder leersaugen und den Tank füllen wollen. Allerdings..bei diesen alten Kolbenpumpen könnte es egal gewesen sein, in welche Richtung sich die Welle dreht, welche die Pumpkolben betätigt.
So, genug geraten, ist schon spät... Gute N8