Rennstrecke und was dazugehört

Sodele ich melde mich auch mal wieder.

Die letzten Wochen waren irgendwie brutal voll und ich hab es leider nicht nach Chambley geschafft. Wäre eh nur zum zuschauen (und Zopf bringen) da gewesen aber das war das einzige Wochenende an dem ich die Buell vorbereiten konnte, Spieltag war auch noch... Naja es ging halt einfach nicht.

Am Mittwoch dann war es aber endlich so weit und nach 2 Jahren Corona-Pause fand endlich wieder der Buell and Friends Trackday am Spreewaldring statt. Ein Haufen bekloppte die 4 Tage lang teilweise völlig ungeeignete Motorkonzepte um einen Rundkurs prügeln :001:

Das komplette Event ist privat von ein paar Buell-Enthusiasten organisiert und ist inklusive kompletter Verpflegung (das wäre doch was für einen CBF Trackday in Chambley :02 - zwinkern:)

Dabei reicht das Fahrtalent von "quasi nicht existent" zu "warum fährt der eigentlich nicht MotoGP". Die Gruppeneinteilungen waren aber wie immer sehr gut gewählt und man konnte bei Bedarf auch immer mal wechseln um nicht nur Opfer sondern auch mal Gegner zu haben (oder zu sein :lachen2:).
Es gab wie immer 4 Turns á 15 min:
- Reiner Instruktorenturn
- langsame Freifahrer + schnelle Instruktorengruppen
- mittlere Freifahrer
- schnelle Freifahrer (Reifenwärmer Pflicht)

Die ersten beiden Tage bin ich brav mit der schnellsten Instruktorengruppe gefahren und hab hart an meiner Linksschwäche (soweit das auf einem Rechtskurs geht) und meiner Haltung gearbeitet. Riesen Vorteil war, dass ich sowohl den Instruktor als auch meine beiden Mitstreiter schon lange kenne und einer von beiden selbst früher Instruktor war. Damit hatte ich quasi immer einen Instruktor vor und einen hinter mir und wir sind in jedem Turn durch's Feld gepflügt.

Samstag und Sonntag dann wurde das gelernte im freien Fahren umgesetzt und ich habe mich im mittleren Freifahrer Turn ganz wacker geschlagen. Viele überholt, an Schnelleren gut dran geblieben und nur sehr selten überholt worden. (Dafür einmal von einem Instruktor der eigentlich aus dem schnellsten Turn kam: Slidend an mir vorbei gebremst in die Haarnadel, mit Powerdrift aus der Kurve fließend übergehend in einen Wheelie die Gerade runter :mx1: Immer wenn man denkt man wäre schnell...)

Persönliches Highlight zum Abschluss war der Satz meines Instruktors: "und nächstes Jahr bitte nicht mehr so tun als bräuchtest du noch eine Instruktorengruppe" :mx35:
Hab ihm aber schon gedroht, dass er mich sicher wieder am Hals hat aber vermutlich werde ich mehr Einzelinstruktion buchen. Da kann man mehr an meinen persönlichen Baustellen arbeiten und den Spreewaldring kenne ich langsam gut genug.

Anbei noch ein paar Impressionen vom Fahren:
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Kein Buelltreffen ohne gerissenen Riemen (es waren sogar 2 in 4 Tagen) und der schöne blaue Schandkarren wurde von mir gestellt :09 - Ja:
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Jeder sollte mal auf die Rennstrecke. Wer das Alter oder die fehlende Erfahrung vorschieben möchte, mein Vater mit beinahe 70 (und seinem ersten Trackday mit 65) war auch wieder dabei. Auf einer CB450S mit sagenhaften 45 PS und er hat einige deutlich jüngere und stärkere geärgert :001::
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Mahlzeiten wurden dann standesgemäß zwischen den Mopeds eingenommen und von Pizza über Burger und Spare Rips war alles dabei was die leichte Sportlerküche so bietet:
STC2022_8.jpg

Und zum Abschluss noch ein Lob an unseren Sturzpiloten (@KiloZeBeF):
Der Bridgestone S21 (ok ich hab mir gleich den S22 gegönnt) ist der helle Wahnsinn. Ich hab das Ding 4 Tage lange nicht geschont und bin auch raus wenn die Strecke noch nicht abgetrocknet war. Kein Rutscher, superstabil und ein traumhaftes Reifenbild.
Sonntag Abend bin ich mal fast 45 min am Stück draußen geblieben und mit vollem Knallgas (für meine Verhältnisse gefahren), da wurde er gegen Ende etwas weich aber selbst nach dieser Misshandlung sieht der noch Top aus:
STC2022_6.jpg

Danke für die Empfehlung!!!
 
Gegen das Reifenbild schaut meiner von Chambley echt beschissen aus :08 - boahey:

Vom Getränk mal abgesehen ;)

Chambley2022 (8).jpg
 
Ich find der Reifen sieht doch ganz gut aus aber das Getränk ist so lala :04 - Zunge:

Was für Luftdruck bist du gefahren? Die empfohlenen 2,1 vorne und 1,8 hinten hatten bei mir ganz gut hingehauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es meine ersten Gehversuche waren 2.3 vorne wie hinten kalt.
Das Getränk olala ..... Du Banause :11 - lol:
 
ich komm auch gerne zum spreewaldring mit .... übrigens --- da klapps auch mit ner CBF1000 und CBF 600 ganz gut --- wir waren dort auch schon mal ...
 
ich komm auch gerne zum spreewaldring mit .... übrigens --- da klapps auch mit ner CBF1000 und CBF 600 ganz gut --- wir waren dort auch schon mal ...
Mit euch wäre es natürlich noch schöner :Froehlich2:

Nur mal so für gelangweilte Ingenieure: p V = n R T
Einen Straßensportreifen auf 60-70 Grad zu bekommen ist auf der Rennstrecke kein Problem (und sollte man auch schaffen für maximalen Grip).
Wenn du mit kalt (waren ca. 10 Grad am morgen also 283,15 Kelvin) 1,9 Bar startest und mal grob 30 Liter (???) Volumen für den Reifen annimmst kommst du über die allgemeine Gasgleichung auf eine Stoffmenge von 2,42 mol.
Macht dann bei heiß 70 Grad (343,15 Kelvin) ca. 2,3 Bar. Das passt schon ganz gut und war auch messbar in Realität so. 🤓

Und wie die Bilder zeigen sieht mein Ablaufbild ziemlich gut aus und ich hatte 4 Tage lang keinen Rutscher und eine richtig gute Stabilität auf der Flanke. Aber kann ja jeder halten wie er will 🤷‍♂️
 
Die Stoffmenge spielt eine untergeordnete Rolle, wenn man bedenkt, dass p1/T1=p2/T2 für ideale Gase gilt - Luft ist nicht ganz ideal, weicht aber in alltäglichen Situationen nur vernachlässigbar ab.
30 Liter kommt ungefähr hin - vorne vielleicht was weniger, hinten je nach Reifenbreite was mehr. Unsere 17-Zoll Räder haben ca. 2m Umfang -> vorne eher 20l bei 120er (60mm Radius macht pi mal Daumen ca. 100cm²) und hinten mit dem 180er (90mm Radius macht pi mal Daumen ca. 200cm²) eher 40 Liter. Macht aber keinen Unterschied, wieviel drin ist - Temperaturerhöhung um 10% (wir bewegen uns da korrekterweise nicht auf der Celsius-Skale sondern bei absoluten Temperaturen in Kelvin) führt zu 10% höherem Druck - sonst stimmen die Gasgesetze nicht ;-).

Ich krieg mit meiner eher defensiven Fahrweise die +20% nicht hin und eiere dann mit den knautschigen Reifen ziemlich unsicher durch die Gegend. Wenn sich's blöd anfühlt, fahre ich erst recht nicht so hart, dass es irgendwann besser wird - ich neige dann eher zu vorsichtigerer Fahrweise, d.h. noch kältere Reifen, noch weniger Druck... da können mir die Ingenieure erzählen was sie wollen (ja, alt und lernresistent). Hart fahren zu "müssen", damit die Reifen funktionieren... also wenn ich was "muss", dann will ich definitiv nichtmehr. Rennfahrer werde ich so nicht - ist klar. Nächstes Mal wieder 2.2/2.5 - unbekümmert 2.4/2.8 zu lassen, war vielleicht einer meiner Fehler beim letzten Mal (jaja, nicht völlig lernresistent, außer ich mach's genau so nochmal)... hinten blieb's aber trotz recht hohem Druck komplett unauffällig gut und das Reifenbild schien mirt auch ganz ok zu sein.
 
Pfff einfach die gute alte Gasgleichung vereinfachen. Das sieht doch so unprofessionell aus. 👨‍🏫 Aber hast ja recht

Irgendwie interessant. Ich fahre 2.5-2.6 hinten normalerweise auf der Straße. Disclaimer: Der S22 hat bei mir bis jetzt noch keine Straße gesehen, werde ich aber auch wieder so testen und das Buell Handbuch sagt es auch so.
Und Ronny (mein Instruktor vom Wochenende) meinte auch nicht mehr als 2.0 hinten bei unserem Tempo auf der Renne 🤷‍♂️

Die gerne angegeben 2.8 oder 2.9 bar hinten gibt es eigentlich nur weil man in der Neuzeit keine verschiedenen Luftdrücke mehr angeben will und daher immer den "sicheren" Luftdruck für maximal beladenes Fahrzeug angibt. (Kunden sind wohl zu dumm geworden oder die Anwälte zu gut, siehe auch: mopedreifen.de )
Meine älteren Mopeds haben allesamt noch Angaben für Solo oder mit Sozius und/oder Gepäck und da liegen üblicherweise 0.2 bis 0.8 bar dazwischen.
Beispiele:
- CB450S: 2.0 bar Solo bis 2.5 bar bei maximaler Beladung
- Sachs Roadster 650 2.5 bar - 2.7 bar
- XJ650 hat sogar ne Tabelle mit Fahrergewichten und dann 2.0 bar bis 2.8 bar
- NTV650: 2.25 Solo bis 2.80 mit Sozius
- usw. usf.

ABER ich vertraue deinem Popometer natürlich und du wirst schon den richtigen Wert für dich gefunden haben. Ich verstehe nur nicht ganz warum der bei gleichem Reifen, ähnlichem Gewicht und ähnlichem Tempo so unterschiedlich ist. Gut ich hab mehr Last vorne und nen steileren Lenkkopf... Trotzdem komisch.
 
Habt ihr da OpenPit oder ist das auch zeitlich gerastert? Bin ja regelrecht neidisch, wie wenig Verkehr du da hast... erkenne freilich auch die Schwierigkeit am recht fummeligen Kurs Gleichmotorisierte zu überholen, die 3 Sekunden langsamer sind - eigentlich braucht's da guten Willen des Langsameren, wenn's nicht ganz haarig werden soll.
Schön gefahren, junger Mann! Hat mir gut zum Rest Frühstückstee gepasst ;-)
 
Danke für das Lob alter Mann 😝

Hatte zu dem Zeitpunkt ja auch schon vier Tage Übung. Der Verkehr war so gering weil es schon Sonntag Nachmittag war. Da hat sich das Feld deutlich gelichtet und es war dann tatsächlich Open Pit. Sonst waren es eigentlich schon 15 min Turns, nur wenn die Strecke mal kurz nass war, gab es auch Open Pit weil die Slick-Fahrer ja eh nicht raus konnten. Das kam in vier Tagen nur zweimal für ne knappe Stunde vor und ich hatte Spaß mit dem S22 😉

Überholen geht eigentlich ganz gut, man muss nur wissen wo.
Am Besten geht zwischen Kiwi und Witte. Versuche ich bei 5:20, klappt aber nicht ganz weil ich vor Kiwi schon auflaufe und das Gas zu mache 🤦‍♂️. Einfach die Links (Kiwi) zügig nehmen und sich raus tragen lassen, Schwung mitnehmen und dann beim umlegen nach rechts in die Witte innen blocken. Da ist man schön im Sichtfeld, recht langsam und das "Opfer" sieht einen früh.
Sonst geht die Gegengerade sehr gut. Wenn man die Ausfahrt aus der Südkurve gut plant kann man da gut Meter machen bevor es wirklich gerade wird. Allerdings sollte da halbwegs Gleichstand bei der Leistung herrschen. Bei 9:30 sieht man schön wie ich in die Kurve investiere und der Gegner halt so gar nicht.
Anfahrt Teichkurve geht auch ganz gut. Der leichte Linksknick und das in Schräglage in die Teichkurve bremsen flößt vielen Respekt ein (siehe 9:55). Da geht oft was.
 
Nur damit dann keiner schimpft: "Hätteste mal was gesagt"... :mx31:

Ich habe zur Erweiterung meines Trainingshorizont für den Herbst/Winter noch drei Strecken in Südiberien bei Valentinos gebucht.

Im Oktober das Special Event in Almeria (40 Fahrer, Open Pitlane) und zum Jahreswechsel Jerez und Portimao.
Beides bei Valentinos.

Vielleicht gibt es ja auch hier Weihnachtsverweigerer, die es gern im Winter manchmal etwas wärmer haben wollen :-)

Kommt jemand mit?

vorfreudige Grüße
vom falo
 
Alter! Muss mir die Strecken mal anschauen... ist bestimmt wieder sowas für die Heizer ;-)
Aber ernsthaft: klingt erstmal nach gutem Plan! Wenn nicht irgendein Wunder geschiet, ist das ohne mich...
 
Moin zusammen
Direkt nach dem Forumstreffen gibt es am 05. September vom Mototeam einen Termin zum Training auf dem Vogelsbergring.

Die Strecke ist nur ca. 40km entfernt vom Landgasthof Jossgrund. Der Plan ist, Sonntag evtl. noch eine Tour in der Gegend zu machen und in eine andere Unterkunft (nur wenige Kilometer entfernt) umzuziehen.
Montag dann das Training auf'm Ring und Dienstag dann Heimreise.

Hat vielleicht noch wer Ambitionen, am 05. September auf'm Vogelsbergring bisschen zu kringeln?

@falo und Irol: Sehr verführerisches Angebot, leider nicht machbar für mich mit nötigem Urlaub und Finanzeinsatz.
 
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