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Naja, schlechtreden der Elektromobilität will ich gar nicht unterstellen. Allerdings: Von schlechter Ladeinfrastrukutur würde ich heute nicht mehr reden wollen. Es gibt gewisse Gegenden, wo Luft nach oben ist, aber im Großen und Ganzen hatte ich (mit dem Auto) vor 4 Jahren schon nur so gut wie keine Probleme und die Situation hat sich deutlich verbessert. So verbessert, dass ich inzwischen keine Ladeplanung mehr für eine Langestreckenfahrt vornehme, sondern einfach losfahre. Auch die Zuverlässigkeit der vorhandenen Ladestationen ist deutlich besser geworden und längst stehen nicht mehr (wie vor 3 oder 4 Jahre noch) nur vereinzelte "Blechtrottel" rum, die mit etwas Glück 50 kW liefern. Der Standard ist mittlerweile, dass man praktisch immer gleich Ladeparks (meist 6 oder eben mehr Lader) in Schlagweite hat, die auch deutlich mehr Strom liefern - so 150 bis 300 ist eher die Regel als die Ausnahme).OK, das Teil sieht für die Kategorie nicht schlecht aus.
Für mich ein NO GO wäre aber die Reichweite, bei einem erklärten Tourenmotorrad, das einen ans Ende der Welt bringen soll. Ich halte zwar auch ganz gerne auf einen Espresso an, aber alle zwei Stunden an die Ladesäule, das will ich mir nicht vorstellen. Über die Schnelllade-Infrastruktur will ich da gar nicht nachdenken.
Und btw, sie hat eine Kette, wobei sich meine Kettenpflege auch auf das Auffüllen des scottoilers beschränkt. Spannung wird im Winterlager und/oder beim Reifenwechsel gecheckt und damit ist gut. So hält die Kette, die schon auf dem Moped war als ich es gekauft habe inzwischen fast 30Tkm.
Zeit für eine umfassende Pflege hätte man während der Ladepausen allerdings genug.
Bleibt der Strommix und der Preis.
Solange Strom auch aus Kohlekraftwerken kommt, kann man über lokal emissionsfreien Verkehr zumindest diskutieren. Wenn wir jetzt auch noch alle Heizungen auf Strom stellen, dann dürfte Strom noch lange aus dreckigen oder strahlenden Quellen kommen. Die Verschmutzung wird also nur ein bisschen verlagert.
Für mal auf die Schnelle 2Stunden Spass haben müssten schon mehrere Erbtanten ihr Erspartes abliefern, bevor ich knapp 30 TEuro überweise.
Völlig ausgeblendet bleibt dabei natürlich die Frage ob es nachhaltiger ist ein 16 Jahre altes Moped weiter zu fahren und um die 300 Liter Sprit im Jahr zu verbrennen, oder ein Neues zu kaufen, bei dessen Produktion nicht unerhebliche Mengen an Rohstoffen und Energie verbraucht werden.
Ich will damit die Elektromobilität keinesfalls diskreditieren. Langfristig hat sich die Politik auf batterieelektrische Fahrzeuge festgelegt. Alternativen sind nicht gewünscht und werden deshalb auch nicht gefördert. Ob es die Welt rettet werde ich vermutlich nicht mehr erleben.
Kein Wunder, wenn doch der Kanal "1000 PS" heisst...Da wurde auch schon mal eine 196 PS Fireblade als untermotorisiert betitelt.
Wenn ich meine Dicke im dritten Gang richtig drehe, knalle ich mit ca. 170 km/h über die Landstraße. Sorry, wer macht den sowas?