oje, technische Akustik... ich kann da echt Klugscheißen... sorry
Die Anwendung von dB(A)-Pegeln auf Audiosignale, die von dominanten tonalen Komponenten bestimmt werden ist eh ... grenzwertig. Die A-Kurve führt zwangsläufig bei verschiedenen Geräten mit leicht (nach Norm durchaus statthafter) unterschiedlicher technischer Umsetzung der A-Kennlinie zu massiven Unterschieden, wenn die tonale Komponente wesentliche Anteile unter 1 kHz bzw. oberhalb 6 kHz hat. Dass bei höheren Frequenzen eventuell garnichtmehr gemessen wird (weil vielleicht das Mikro nur 6kHz kann, oder die A/D-Wandlung der Pegelapp bei 8kHz vom ahnungslosen Programmierer festgelegt wurde...) ist unbenommen.
A-Pegel ist ein Ding das historisch gesehen aus der Bauakustik kommt und Schalldämpfungsverhalten von Bauwerkstoffen sehr viel besser charakterisiert, als die subjektiven Lautstäke von Schallerzeugern. Leider kriegt man die irgendwannmal als Notlösung eingeführte "Lautstärkemessung" per dB(A) nichtmehr aus den Köpfen raus und lebt daher mit eingeschränkt tauglicher Messvorschrift. Es wundert nicht, wenn die neue Ducamasaki so laut ist, wie man das nach Grenzwertänderung eigentlich nicht erwartet. Man ballert einfach verstärkt in den Frequenzbereichen, die bei der A-Kurve mehr unterdrückt werden. Und wenn Pegelmesser X, dann noch zu hoch anzeigt, probiert man mal Pegelmesser Y... so macht man das, wenn's echt um Geld geht.
Ein Moppedmotor mit 6kRPM also 1. Motorordnung um 100 Hz... ist zugegeben heikel für eine "richtige" Messung mit A-Pegeln. Bei 100 Hz werden etwa 30-60dB gedämpft (je nach normgerechter Ausführung!). Die Dämpfung nimmt dann bis 1kHz auf 0 dB ab. bis etwa 3kHz wird leicht um bis zu 1.5dB verstärkt, bei 6kHz dürften dann vermutlich schon um 20dB Dämpfung anliegen... (Verlauf grob aus der Erinnerung... wikipedia weiß das genauer).
Ein Zahnarztbohrer mit 120-200kRPM also 2000-3000Hz Grundfrequenz stößt dann im Messbereich schon mit der zweiten oder dritten Harmonischen womöglich schon "oben" an...
Ich wollte (trotz aller Ernsthaftigkeit meines Posts) nicht die Berechtigung von richtigem Messzeug in Frage stellen, sondern eher ermutigen, mal mit dem Smartphone zu testen - ggf. auch Vergleichsmessungen zu machen.
Auch wenn das Zeug nicht so berechenbar und tauglichkeitsnachgewiesen ist wie ordentliche Produkte von B&K oder Head ist das für den Hausgebrauch immerhin mal ein Schätzeisen.
Die 65dB beim Moppedauspuff kann man natürlich nicht glauben - aber realistischere Werte bekomme ich tagesaktuell beim Kringeltraining. Kostet auch nicht viel mehr als ein Pegelmesser vom Krabbeltisch, macht den ganzen Tag Spaß und bringt auch danach noch was im Alltag.
Ein Kalibrierzeugnis eines Schallpegelmessers wird im übrigen "nachweisen" dass am Tag der Kalibirierung mit dem Schallpegelmesser ein Ton(!) mit 1kHz und einem Schalldruck von 96dB (+/- der Unsicherheit des Schallerzeugers) mit einer Abweichung von x dB gemessen wurde.
Es wird keine Aussage getroffen, wie hoch die Unsicherheit bei wiederholter Messung ist und auch nicht, ob das irgendwas mit der Spannung der Gerätebatterie zusammenhängt, mit der Außentemperatur, dem Luftdruck oder der Luftfeuchtigkeit zu tun hat... man kann genau genommen schon eine Minute nach Kalbrierscheinerstellung nicht mit Sicherheit sagen, ob ein angezeigter Wert irgendwelchen Bezug zu einer aktuellen Messung hat... das ist jetzt aber ein bisschen schwarzgemalt...
Die Kalibrierung gilt dann übrigens auch für den A-Pegel - weil bei 1kHz genau linear bewertet wird )odB Anhebung/Absenkung). Wie die A-Kurve im Gerät ausschaut? Weiß kein Mensch außer dem Hersteller... Mehrpunktkalibrierung ist machbar, aber saumäßig teuer. Macht daher kein Mensch.
Wir (genau genommen ich!) driften arg ab... wollmer einen Akustikthread aufmachen?