KiloZeBeF
Member
Sodele. Grau und regenrisch heute. Gestern schon in vorauseilendem Gehorsam nach etlichen Monaten kontrolliert, ob die Dose noch anspringt (letzte Benutzung war irgendwann im März) und einige Stunden in Feld und Wald gelustwandelt. Heute ist Wellness angesagt und ein bisschen Retrospektive.
Da sind mir ja vor einigen Wochen die Zügel entglitten und ich hab mir diese Wundetüte angelacht... vielleicht interessiert's ja jemanden, ob ich inzwischen mal mit ihr gefahren bin. Ja, bin ich. Da war dieser Vogesenausflug zum Kennenlernen. Dann war ja Anfahrt nach Chenevieres, das Training dort und die Heimreise. Dann war noch ein kurzer Ausflug ins Allgäu mit Tagestour ins nahe Österreich. Und quasi als letzte Campingfahrt noch mal ein Trip zum Schluchsee. Das ein oder andere Mal die Hausstrecke und deren Randzonen. Ziemlich genau 5500 km bisher. Mein Hormonspiegel ist wieder einigermaßen unauffällig. Seit einer Woche geniese ich ausschließlich den Wohnzhimmerkomfort auf der Dicken - und beobachte mich aufmerksam hinsichtlich offenbarer Entzugserscheinungen.
Was gibt's zu meckern?
Ganz ehrlich nichts, außer einem gewissen Misstrauen, das man gegenüber neuem Werkzeug hat, nachdem das alte für verschiedene Aufgaben zu unpräzise wurde, aber einfach durch jahrelange intensive Nutzung derart gut in der Hand liegt, dass einem damit auch öfter mal scheinbar unmögliches gelingt. Das Neue ist etwas ungewohnt und gelegentlich etwas befremdlich (z.B. wenn man merkt wie leicht das Hinterrad wird, wenn man vorne beherzt aber gefühlt noch "ganz normal" bremst).
Am ehesten stört mich ein relativ langer erster Gang... der andererseits dadurch eine echte Option wird, wenn die Radien sehr eng werden. Spitzkehren und so...
Ebenfalls nicht 100% perfekt sind die etwas erhöhte Handlast beim gemütlichen cruisen, sowie die zwar sehr anregende aber gerade in Ortsdurchfahrten etwas aufdringliche Geräuschkulisse mit der man sich umgibt.
Ansonsten? Keine Klagen. Und die Meckerpunkte sind echt aufwändig zusammengesucht.
Was lässt das Herz hüpfen?
Oje, da habt ihr den Salat. Das kommt ganz schön was zusammen!
- Leistungsgewicht: wenn man die Kleine schneller haben will, dann geht da spürbar mehr als mit der Dicken.
- Schräglagenfreiheit: obwohl im Fahrerhandbuch steht, dass man erst dann in gefährliche Situationen kommen und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren kann, wenn die Fußrastennippel kürzer als 5mm sind habe ich die Nippel nicht ansatzweise auf die Straße bekommen. (schmierende Reifen hatte ich aber in diesem "nochnichtZustand" wohl!)
- Bremse: als ich die Dicke zum ersten Mal fuhr habe ich mich sofort in die Bremse verliebt und ich mag die noch heute. Die Kleine setzt da noch einen drauf. Das gefällt und macht ein sehr sicheres Gefühl - immer!
- Fahrwerk: nunja, mein Kritikpunkt an der Dicken seit einiger Zeit. Das der Kleinen fühlt sich signifikant anders an. Das ist prinzipiell härter und direkter, bügelt aber manche Dinge weg auf die die Dicke sehr zickig reagiert. Nach einger Zeit habe ich gemerkt, dass hinten manchmal irgendwas eigenartig ist - und seit Zug- und Druckstufe gleiche Einstellung habern, ist das nichtmehr. Der Arsch merkt scheinbar 3 Klicks unterschied. Ich war überrascht! Weitere Experimente mit den Einstellungen mache ich aber erst nächstes Jahr... im Moment funktioniert alles zur vollen Zufriedenheit.
- Ergonomie: Der Lenker etwas zu tief oder zu weit vorne um lange Bummelstrecken geniesen zu können, aber bei artgerechter Forbewegung könnte er auch einen Ticken tiefer und weiter vorne liegen... ziemlich windig auf dem Teil... und die Knie sind etwas spitzer als auch der Dicken, was mir aber ganz gut passt... und der Tank ist viel schmaler, was sehr angenehm ist und die Dicke kommt mir neuerdings zwischen den Beinen arg und unnötig breit vor... und der Sitz? Kurz, der passt meinem Hintern besser als der der Dicken - aber da war ich ja schon immer wenig begeistert. Mit der Kleinen bin ich auf Landstraßen nach 5 Stunden auf dem Level, das ich nach 3 Stunden auf der Dicken habe.
- Motor: der ist ähnlich "langweilig" und unspektakulär wie das CBF-Maschinchen. Sehr lineare Kraftentfaltung. Untenrum merkt man den fehlenden Hubraum erst, wenn man wieder auf der Dicken sitzt... in der Praxis fährt man einfach bei betörender Geräuschkulisse mit etwas höheren Drehzahlen. Das hört sich technisch sehr gesund an.
Zusammengefasst: ist man mit der Kleinen so schnell unterwegs wie mit der Großen - was lediglich etwas mehr Drehzahl fordert - sitzt man entspannter, lenkt man entspannter, bremst man entspannter.
Was waren die Highlights?
Da war zum einen das Kennenlernintensivwochenende in Chenvieres. Im Trocken erfahren, dass man wohl deutlich jenseits der 100er-Marke in tiefer Schräglage eine Curb-Kante erwischen kann, ohne dass irgendwas rührt oder sich unangenehm bzw. gar kritisch anfühlt. Im Regen Vertrauen zu den montieren Reifen aufgebaut. Alles gut!
Da war zum anderen der Allgäuausflug mit Hahntennjoch, Namlostal und Plansee. Und dort insbesondere über das gesamte Hahntennjoch der R8 spyder der kurvenschneidend und wild untersteuernd im Rückspiegel zu sehen war, während ich zwar konzentriert aber im wahrhaft tiefenentspannten Flow am Spielen war. Dort ist mir dann auch einige Male beim beherzten wohldosierten Anbremsen von Abwärtskurven das Hinterrad so "eigenartig" geworden, dass ich ich denke die Kleine neigt zu Stoppies. (sowas brauch ich eigentlich garnicht... aber die Vorderhand fühlt sich in diesem Zustand "kurz davor" sehr ansprechend definiert an! Don't panic!)
Tja, was noch? Durchschnittlich nimmt sich die Kleine auf der zügigen Hausstrecke 4.6 l/100km (auf dem Kurs bei recht flotter Fahrweise aber nicht restlos ausgequetscht warens ganz knapp über 6). Kommenden Monat wird dann wohl doch schon eine Inspektion fällig und die beim Kauf nahezu neuen DRS3 sind noch für sicherlich 2-3tkm gut, vielleicht sogar mehr. Die haben mir sehr gut gefallen und vermutlich kommen die anschließend wieder drauf - aber erst nächstes Jahr.
Fazit: Die zwei Mädels machen jeweils auf ihre Art ungeheuren Spaß. Die Neue Kleine ist eine Bereicherung, die mich mit ihrer frechen quirligen Art und dem präzisen Fahrverhalten Lächeln lässt. Die Große Madame besticht durch Gelassenheit und Souveränität. Die eine ist vielleicht zu nervig, die andere vielleicht zu langweilig - aber beide sehr geil! Ich träume von einem Hänger an der Grpßen, um die Kleine zum Spielplatz zu ziehen... leider gibt's realitätsferne und spaßminimierende Tempoeinschränkungen für Motorräder mit Hänger... aber vielleicht kann man die Kleine ja auch auf einen Beiwagen stellen
Da sind mir ja vor einigen Wochen die Zügel entglitten und ich hab mir diese Wundetüte angelacht... vielleicht interessiert's ja jemanden, ob ich inzwischen mal mit ihr gefahren bin. Ja, bin ich. Da war dieser Vogesenausflug zum Kennenlernen. Dann war ja Anfahrt nach Chenevieres, das Training dort und die Heimreise. Dann war noch ein kurzer Ausflug ins Allgäu mit Tagestour ins nahe Österreich. Und quasi als letzte Campingfahrt noch mal ein Trip zum Schluchsee. Das ein oder andere Mal die Hausstrecke und deren Randzonen. Ziemlich genau 5500 km bisher. Mein Hormonspiegel ist wieder einigermaßen unauffällig. Seit einer Woche geniese ich ausschließlich den Wohnzhimmerkomfort auf der Dicken - und beobachte mich aufmerksam hinsichtlich offenbarer Entzugserscheinungen.
Was gibt's zu meckern?
Ganz ehrlich nichts, außer einem gewissen Misstrauen, das man gegenüber neuem Werkzeug hat, nachdem das alte für verschiedene Aufgaben zu unpräzise wurde, aber einfach durch jahrelange intensive Nutzung derart gut in der Hand liegt, dass einem damit auch öfter mal scheinbar unmögliches gelingt. Das Neue ist etwas ungewohnt und gelegentlich etwas befremdlich (z.B. wenn man merkt wie leicht das Hinterrad wird, wenn man vorne beherzt aber gefühlt noch "ganz normal" bremst).
Am ehesten stört mich ein relativ langer erster Gang... der andererseits dadurch eine echte Option wird, wenn die Radien sehr eng werden. Spitzkehren und so...
Ebenfalls nicht 100% perfekt sind die etwas erhöhte Handlast beim gemütlichen cruisen, sowie die zwar sehr anregende aber gerade in Ortsdurchfahrten etwas aufdringliche Geräuschkulisse mit der man sich umgibt.
Ansonsten? Keine Klagen. Und die Meckerpunkte sind echt aufwändig zusammengesucht.
Was lässt das Herz hüpfen?
Oje, da habt ihr den Salat. Das kommt ganz schön was zusammen!
- Leistungsgewicht: wenn man die Kleine schneller haben will, dann geht da spürbar mehr als mit der Dicken.
- Schräglagenfreiheit: obwohl im Fahrerhandbuch steht, dass man erst dann in gefährliche Situationen kommen und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren kann, wenn die Fußrastennippel kürzer als 5mm sind habe ich die Nippel nicht ansatzweise auf die Straße bekommen. (schmierende Reifen hatte ich aber in diesem "nochnichtZustand" wohl!)
- Bremse: als ich die Dicke zum ersten Mal fuhr habe ich mich sofort in die Bremse verliebt und ich mag die noch heute. Die Kleine setzt da noch einen drauf. Das gefällt und macht ein sehr sicheres Gefühl - immer!
- Fahrwerk: nunja, mein Kritikpunkt an der Dicken seit einiger Zeit. Das der Kleinen fühlt sich signifikant anders an. Das ist prinzipiell härter und direkter, bügelt aber manche Dinge weg auf die die Dicke sehr zickig reagiert. Nach einger Zeit habe ich gemerkt, dass hinten manchmal irgendwas eigenartig ist - und seit Zug- und Druckstufe gleiche Einstellung habern, ist das nichtmehr. Der Arsch merkt scheinbar 3 Klicks unterschied. Ich war überrascht! Weitere Experimente mit den Einstellungen mache ich aber erst nächstes Jahr... im Moment funktioniert alles zur vollen Zufriedenheit.
- Ergonomie: Der Lenker etwas zu tief oder zu weit vorne um lange Bummelstrecken geniesen zu können, aber bei artgerechter Forbewegung könnte er auch einen Ticken tiefer und weiter vorne liegen... ziemlich windig auf dem Teil... und die Knie sind etwas spitzer als auch der Dicken, was mir aber ganz gut passt... und der Tank ist viel schmaler, was sehr angenehm ist und die Dicke kommt mir neuerdings zwischen den Beinen arg und unnötig breit vor... und der Sitz? Kurz, der passt meinem Hintern besser als der der Dicken - aber da war ich ja schon immer wenig begeistert. Mit der Kleinen bin ich auf Landstraßen nach 5 Stunden auf dem Level, das ich nach 3 Stunden auf der Dicken habe.
- Motor: der ist ähnlich "langweilig" und unspektakulär wie das CBF-Maschinchen. Sehr lineare Kraftentfaltung. Untenrum merkt man den fehlenden Hubraum erst, wenn man wieder auf der Dicken sitzt... in der Praxis fährt man einfach bei betörender Geräuschkulisse mit etwas höheren Drehzahlen. Das hört sich technisch sehr gesund an.
Zusammengefasst: ist man mit der Kleinen so schnell unterwegs wie mit der Großen - was lediglich etwas mehr Drehzahl fordert - sitzt man entspannter, lenkt man entspannter, bremst man entspannter.
Was waren die Highlights?
Da war zum einen das Kennenlernintensivwochenende in Chenvieres. Im Trocken erfahren, dass man wohl deutlich jenseits der 100er-Marke in tiefer Schräglage eine Curb-Kante erwischen kann, ohne dass irgendwas rührt oder sich unangenehm bzw. gar kritisch anfühlt. Im Regen Vertrauen zu den montieren Reifen aufgebaut. Alles gut!
Da war zum anderen der Allgäuausflug mit Hahntennjoch, Namlostal und Plansee. Und dort insbesondere über das gesamte Hahntennjoch der R8 spyder der kurvenschneidend und wild untersteuernd im Rückspiegel zu sehen war, während ich zwar konzentriert aber im wahrhaft tiefenentspannten Flow am Spielen war. Dort ist mir dann auch einige Male beim beherzten wohldosierten Anbremsen von Abwärtskurven das Hinterrad so "eigenartig" geworden, dass ich ich denke die Kleine neigt zu Stoppies. (sowas brauch ich eigentlich garnicht... aber die Vorderhand fühlt sich in diesem Zustand "kurz davor" sehr ansprechend definiert an! Don't panic!)
Tja, was noch? Durchschnittlich nimmt sich die Kleine auf der zügigen Hausstrecke 4.6 l/100km (auf dem Kurs bei recht flotter Fahrweise aber nicht restlos ausgequetscht warens ganz knapp über 6). Kommenden Monat wird dann wohl doch schon eine Inspektion fällig und die beim Kauf nahezu neuen DRS3 sind noch für sicherlich 2-3tkm gut, vielleicht sogar mehr. Die haben mir sehr gut gefallen und vermutlich kommen die anschließend wieder drauf - aber erst nächstes Jahr.
Fazit: Die zwei Mädels machen jeweils auf ihre Art ungeheuren Spaß. Die Neue Kleine ist eine Bereicherung, die mich mit ihrer frechen quirligen Art und dem präzisen Fahrverhalten Lächeln lässt. Die Große Madame besticht durch Gelassenheit und Souveränität. Die eine ist vielleicht zu nervig, die andere vielleicht zu langweilig - aber beide sehr geil! Ich träume von einem Hänger an der Grpßen, um die Kleine zum Spielplatz zu ziehen... leider gibt's realitätsferne und spaßminimierende Tempoeinschränkungen für Motorräder mit Hänger... aber vielleicht kann man die Kleine ja auch auf einen Beiwagen stellen