Kleiner, leichter? Street Triple?

Sodele. Grau und regenrisch heute. Gestern schon in vorauseilendem Gehorsam nach etlichen Monaten kontrolliert, ob die Dose noch anspringt (letzte Benutzung war irgendwann im März) und einige Stunden in Feld und Wald gelustwandelt. Heute ist Wellness angesagt und ein bisschen Retrospektive.
Da sind mir ja vor einigen Wochen die Zügel entglitten und ich hab mir diese Wundetüte angelacht... vielleicht interessiert's ja jemanden, ob ich inzwischen mal mit ihr gefahren bin. Ja, bin ich. Da war dieser Vogesenausflug zum Kennenlernen. Dann war ja Anfahrt nach Chenevieres, das Training dort und die Heimreise. Dann war noch ein kurzer Ausflug ins Allgäu mit Tagestour ins nahe Österreich. Und quasi als letzte Campingfahrt noch mal ein Trip zum Schluchsee. Das ein oder andere Mal die Hausstrecke und deren Randzonen. Ziemlich genau 5500 km bisher. Mein Hormonspiegel ist wieder einigermaßen unauffällig. Seit einer Woche geniese ich ausschließlich den Wohnzhimmerkomfort auf der Dicken - und beobachte mich aufmerksam hinsichtlich offenbarer Entzugserscheinungen.

Was gibt's zu meckern?
Ganz ehrlich nichts, außer einem gewissen Misstrauen, das man gegenüber neuem Werkzeug hat, nachdem das alte für verschiedene Aufgaben zu unpräzise wurde, aber einfach durch jahrelange intensive Nutzung derart gut in der Hand liegt, dass einem damit auch öfter mal scheinbar unmögliches gelingt. Das Neue ist etwas ungewohnt und gelegentlich etwas befremdlich (z.B. wenn man merkt wie leicht das Hinterrad wird, wenn man vorne beherzt aber gefühlt noch "ganz normal" bremst).
Am ehesten stört mich ein relativ langer erster Gang... der andererseits dadurch eine echte Option wird, wenn die Radien sehr eng werden. Spitzkehren und so...
Ebenfalls nicht 100% perfekt sind die etwas erhöhte Handlast beim gemütlichen cruisen, sowie die zwar sehr anregende aber gerade in Ortsdurchfahrten etwas aufdringliche Geräuschkulisse mit der man sich umgibt.
Ansonsten? Keine Klagen. Und die Meckerpunkte sind echt aufwändig zusammengesucht.

Was lässt das Herz hüpfen?
Oje, da habt ihr den Salat. Das kommt ganz schön was zusammen!
- Leistungsgewicht: wenn man die Kleine schneller haben will, dann geht da spürbar mehr als mit der Dicken.
- Schräglagenfreiheit: obwohl im Fahrerhandbuch steht, dass man erst dann in gefährliche Situationen kommen und die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren kann, wenn die Fußrastennippel kürzer als 5mm sind habe ich die Nippel nicht ansatzweise auf die Straße bekommen. (schmierende Reifen hatte ich aber in diesem "nochnichtZustand" wohl!)
- Bremse: als ich die Dicke zum ersten Mal fuhr habe ich mich sofort in die Bremse verliebt und ich mag die noch heute. Die Kleine setzt da noch einen drauf. Das gefällt und macht ein sehr sicheres Gefühl - immer!
- Fahrwerk: nunja, mein Kritikpunkt an der Dicken seit einiger Zeit. Das der Kleinen fühlt sich signifikant anders an. Das ist prinzipiell härter und direkter, bügelt aber manche Dinge weg auf die die Dicke sehr zickig reagiert. Nach einger Zeit habe ich gemerkt, dass hinten manchmal irgendwas eigenartig ist - und seit Zug- und Druckstufe gleiche Einstellung habern, ist das nichtmehr. Der Arsch merkt scheinbar 3 Klicks unterschied. Ich war überrascht! Weitere Experimente mit den Einstellungen mache ich aber erst nächstes Jahr... im Moment funktioniert alles zur vollen Zufriedenheit.
- Ergonomie: Der Lenker etwas zu tief oder zu weit vorne um lange Bummelstrecken geniesen zu können, aber bei artgerechter Forbewegung könnte er auch einen Ticken tiefer und weiter vorne liegen... ziemlich windig auf dem Teil... und die Knie sind etwas spitzer als auch der Dicken, was mir aber ganz gut passt... und der Tank ist viel schmaler, was sehr angenehm ist und die Dicke kommt mir neuerdings zwischen den Beinen arg und unnötig breit vor... und der Sitz? Kurz, der passt meinem Hintern besser als der der Dicken - aber da war ich ja schon immer wenig begeistert. Mit der Kleinen bin ich auf Landstraßen nach 5 Stunden auf dem Level, das ich nach 3 Stunden auf der Dicken habe.
- Motor: der ist ähnlich "langweilig" und unspektakulär wie das CBF-Maschinchen. Sehr lineare Kraftentfaltung. Untenrum merkt man den fehlenden Hubraum erst, wenn man wieder auf der Dicken sitzt... in der Praxis fährt man einfach bei betörender Geräuschkulisse mit etwas höheren Drehzahlen. Das hört sich technisch sehr gesund an.
Zusammengefasst: ist man mit der Kleinen so schnell unterwegs wie mit der Großen - was lediglich etwas mehr Drehzahl fordert - sitzt man entspannter, lenkt man entspannter, bremst man entspannter.

Was waren die Highlights?
Da war zum einen das Kennenlernintensivwochenende in Chenvieres. Im Trocken erfahren, dass man wohl deutlich jenseits der 100er-Marke in tiefer Schräglage eine Curb-Kante erwischen kann, ohne dass irgendwas rührt oder sich unangenehm bzw. gar kritisch anfühlt. Im Regen Vertrauen zu den montieren Reifen aufgebaut. Alles gut!
Da war zum anderen der Allgäuausflug mit Hahntennjoch, Namlostal und Plansee. Und dort insbesondere über das gesamte Hahntennjoch der R8 spyder der kurvenschneidend und wild untersteuernd im Rückspiegel zu sehen war, während ich zwar konzentriert aber im wahrhaft tiefenentspannten Flow am Spielen war. Dort ist mir dann auch einige Male beim beherzten wohldosierten Anbremsen von Abwärtskurven das Hinterrad so "eigenartig" geworden, dass ich ich denke die Kleine neigt zu Stoppies. (sowas brauch ich eigentlich garnicht... aber die Vorderhand fühlt sich in diesem Zustand "kurz davor" sehr ansprechend definiert an! Don't panic!)

Tja, was noch? Durchschnittlich nimmt sich die Kleine auf der zügigen Hausstrecke 4.6 l/100km (auf dem Kurs bei recht flotter Fahrweise aber nicht restlos ausgequetscht warens ganz knapp über 6). Kommenden Monat wird dann wohl doch schon eine Inspektion fällig und die beim Kauf nahezu neuen DRS3 sind noch für sicherlich 2-3tkm gut, vielleicht sogar mehr. Die haben mir sehr gut gefallen und vermutlich kommen die anschließend wieder drauf - aber erst nächstes Jahr.

Fazit: Die zwei Mädels machen jeweils auf ihre Art ungeheuren Spaß. Die Neue Kleine ist eine Bereicherung, die mich mit ihrer frechen quirligen Art und dem präzisen Fahrverhalten Lächeln lässt. Die Große Madame besticht durch Gelassenheit und Souveränität. Die eine ist vielleicht zu nervig, die andere vielleicht zu langweilig - aber beide sehr geil! Ich träume von einem Hänger an der Grpßen, um die Kleine zum Spielplatz zu ziehen... leider gibt's realitätsferne und spaßminimierende Tempoeinschränkungen für Motorräder mit Hänger... aber vielleicht kann man die Kleine ja auch auf einen Beiwagen stellen :-)
 
Alles gute mit deiner Neuen . :001:

Und danke für den Fahrbericht !:025:
 
der Tag danach

Es gibt immernoch keine Triple Ecke (wann helfen mir endlich die MT09er laut genug zu jammern?) und irgendwie mag ich euch nicht wieder mit einem neuen Thread kommen also mach ich hier weiter - ich war ja immerhin mit "kleiner-leichter" unterwegs... es ist mal wieder "the day after" und mein Frühstückstee steht parat.
Es war diesmal garnicht weit weg - fast vor der Haustür, oder anders gesagt das äußerste Eck dessen, was gemeinhin die erweiterte große Hausrunde tangiert: irgendwo zwischen Südschwarzwald und Vogesen untergebracht und an zwei Tagen die beiden Optionen angetestet.
Eine reine Fahrveranstaltung was die Zielsetzung angeht, aber wenn man das mit Leuten macht, die man nur gelegentlich mal sieht, ist natürlich auch eine erfreuliche gesellschaftliche Komponente dabei. Mancher der hier mitliest, darf sich diesbezüglich angesprochen und gemeint fühlen - die anderen lesen halt rein konsumierend weiter, oder sind nun raus :-)

Ohne mit den Organisatoren Rücksprache zu halten, habe ich mir erlaubt ein Relikt aus alten Tagen mitzubringen - und war erfreut, wie neue Gäste (erwartungsgemäß) freundlich willkommen geheißen werden. Ich glaub der "Neue" hat auch gut ins sonstige Umfeld gepasst - gefremdelt hat keiner und fahrdynamisch hat's offenbar gut gepasst. Ein weiterer Neuzugang hat sich nicht minder erfreulich in die Gruppe eingefunden - Mobbing gab's nur zum Spaß oder hinreichend begründbar. Aber das ist eine Geschichte, die hier nicht hergehört - tolle Großfamilie mit 18 Moppeds und 18 Helmen (großteils ohne jeglichen verwandschaftlichen Bezug) mit grob geschätzt an die 3000 PS, die sich da getroffen hat und je nach An- und Abreisemodalität zweieinhalb oder drei oder dreieinhalb Tage große Freude aneinander hatte - und freilich auch jeder für sich selbst. Gefahren wurde an beiden tagen in zwei Gruppen mit verschieden sportlicher Ambition. Ich selbst war wie üblich in der Krabbelgruppe - mehr gibt mein Testosteronspiegel nichtmehr her... schützt nicht gegen zufriedenes Lächeln und es war dann doch so, dass die einzigen die uns überholt haben, die Hormonmonster aus dem familiären Paralleluniversum waren. :-)

Tourbeschreibung geht ganz kurz: ich war wieder recht weit hinten und war eigentlich immer nur dort, wo die anderen vorher waren - ein Tag im Südschwarzwald mit Schauinsland zum warm werden, dann vieles was ich noch nicht kannte, zwischendurch das Wehratal gefolgt von wieder vorwiegend Unbekanntem. Unbekannt war toll, aber auch das Bekannte ist nicht ganz schlecht - so bleibt jedenfalls für alle, die noch nicht weggeklickt haben, die Empfehlung mal ein paar Tage im Südschwarzwald kreuz und quer herum zu fahren. Es gibt da wirklich wenig, was keinen Spaß macht.
Am zweiten Tag war dann ähnliches Programm in den Südvogesen, wo ich naturgemäß etwas weniger kenne, manches aber wiedererkannte, wo ich mal vor einigen jahren war, manches wirklich neu kennenlernen durfte. Ein Hoch an diesem Punkt auf den Guide, der vermutlich bei jedem(!) vor der Haustür eine Strecke kennt, die man in 20 Minuten erreichen kann und auf der man sich auf mindestens 20km ohne einschränkende Beschilderung oder störende Ortsdurchfahrten schwindelig fahren kann.
Fazit Vogesen: auch nicht schlecht! Dank dünnerer Besiedlung sogar noch mehr, noch längere Kurvenetappen ohne Beschränkung, als im deutschen Parallelmitelgebirge.

Für frankophile ohne entsprechende Sprachkenntnis ist der Vogesenraum übrigens ein echter Bringer, weil man häufig mit zweisprachigem Dienstleistungspersonal zu tun hat und deutsch dort meist akzeptiert wird (im französischen Kernland muss man bekanntlich standesrechtliche Erschießung befürchten, wenn man ein Gespräch auf deutsch oder englisch beginnt! Die meisten Franzosen sind da sehr eigen - was mir persönlich zum Glück ziemlich egal sein kann, weil sie meine Konversationsversuche als Landessprache mit Akzent erkennen, akzeptieren und das Bemühen sehr freundlich wertschätzen). Also auch deutsche Nichtfremdsprachler sind im Elsaß sehr gut aufgehoben! Es gibt dort Zimmer und keiner muss verhungern oder verdursten. Ab der südlichen und westlichen Randzone wird's aber mit der Sprache schon etwas schwieriger, wenn man außer deutsch nur Motorradfahren kann. Ist aber eine ganz andere Baustelle - sorry für den Sprachexkurs.

Wie fast immer wenn die Großfamilie unter sich ist, gab's keinen Bruch, weder Material noch Knochen, ein verlorener Schaltknauff konnte im Flug und auf freier Strecke durch ein noch besseres Improvisorium ersetzt, ein platt gefahrener Reifen im zweiten Ansatz vernünftig und nachhaltig abgedichtet werden und ansonsten gab's eigentlich nur zufriedene, lächelnde oder breit grinsende Gesichter, denen man ein gehöriges Maß Wahnsinn unterstellen musste :-)

Und jetzt ist der Tee alle, die paar Eindrücke auf rund 1400 Kurven-km sowie zwischen Zielbier und Abfahrt hinreichend angedeutet und allen die mal wieder loswollen aber nicht wissen wohin, ist wohl angeraten sich mal das südwestliche Ba-Wü oder das südöstliche Elsaß als Basisstation für eine Woche "rechts- und linksrheinisch" auszusuchen.

(Gerne mache ich an dieser Stelle Scheichwerbung für den Hirschen in Denzlingen, der sehr freundliche Unterbringung und Versorgung leistet - es geht geringfügig billiger, aber besser ist kaum möglich! Ich habe von dieser Erwähnung übrigens keinerlei Vorteile! Und es muss auch keiner von euch dort hin!)

Denen die sich angesprochen fühlen herzlichen Dnak für das schöne verlängerte Wochenende und insbesondere den Organisator(inn)en für's Organisieren und die voll krass korrekte Wahl der Unterkunft!
 
Oh, wie vermisse ich manchmal meine alte Heimat!


Falls man mal extrem gut essen möchte, badische/französische Küche, ist übrigens der Rebstock an der gleichen Straße nur ein paar Schritte entfernt. Allerdings könnte sich das negativ auf das Leistungsgesamtgewicht für den/die nächsten Tag/e auswirken. Der Weinkeller ist auch sehr zu empfehlen!

Mein Neid für die schönen Motorradtage ist dir jedenfalls gewiss.
 
... negativ auf das Leistungsgesamtgewicht für den/die nächsten Tag/e auswirken...

Da gibt's die oben erwähnten Triples - mit denen hat man gegenüber der Dicken oder den hier auch reichlich vertretenen Ge-Essen einen guten Zentner, den man zulegen könnte und das Leistungsgewicht nicht überschreiten würde. In drei Tagen, oder auch einer Woche kaum zu schaffen :-)

Zum "Neid": das wollt ich nicht! Eher wollt ich motovieren, mal aus dem Haus zu gehen und sich eine kleine Ecke Welt anzugucken, in der es einem nicht viel schlechter als daheim gehen muss :-)
 
Ein Kumpel von mir hat sich jetzt auch die Streed Triple "R" geholt.
Der bekommt das Grinsen auch nicht mehr aus dem Gesicht!!! :Froehlich2:

Er sagt sowas auf Anhieb für die Landstraße passendes hat er selten gefahren.
Und der Bursche hat schon reichlich Motorrad Erfahrung.

Ich muss agen, sie ist auch fein verarbeitet.
Was allerdings für mich gewöhnungsbedürftig ist, ist der Staubsaugerklang bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Wenn man dann mal etwas am Kabel zieht, so sagt der Kumpel, macht ihn das tolle Ansauggeräusch an.
So angefressen war der Hans noch nie auf Anhieb von einer Mopete.
 
Ein Kumpel von mir hat sich jetzt auch die Streed Triple "R" geholt.
Der bekommt das Grinsen auch nicht mehr aus dem Gesicht!!! :Froehlich2:

Er sagt sowas auf Anhieb für die Landstraße passendes hat er selten gefahren.
Und der Bursche hat schon reichlich Motorrad Erfahrung.

Ich muss agen, sie ist auch fein verarbeitet.
Was allerdings für mich gewöhnungsbedürftig ist, ist der Staubsaugerklang bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Wenn man dann mal etwas am Kabel zieht, so sagt der Kumpel, macht ihn das tolle Ansauggeräusch an.
So angefressen war der Hans noch nie auf Anhieb von einer Mopete.

Hab ich auch von erfahrener Seite gelesen.
Die Neue soll wohl alles können, was man braucht.
Ist ja künftig auch Basis für die Moto 2:001:

Triumph hat eine seeehr gute Verarbeitung, werde in der Nähe mal ne Vorführerin suchen, um mich verführen zu lassen ("Die Reifeprüfung") :zwinkern:
 
Ein Kumpel von mir hat sich jetzt auch die Streed Triple "R" geholt.

Die neue oder die alte? 675 oder 765?
Dem allgemeinen Vernehmen nach ist man mit der Neuen nicht viel besser bedient, als mit der Alten - wobei bei günstiger Konstellations des Etats bei einer Neuanschaffung die 765 als R oder gar RS wohl die korrekte und empfohlene Wahl sind. Die Bremse der neuen S sei wohl nichts für Verwöhnte.
Wie schrieb Clemens Gleich auf Heise über die neue Generation Street Triple: (sinngemäß weil Alzheimer) "brauchen tät ich nichtmal die S, aber wollen tu ich die R". Es ging da ganz grob um Notwendigkeit, Bedarf und Lust... weit hergeholt aus einem Vergleich von Kommunismus und Kapitalismus :-)

Der bekommt das Grinsen auch nicht mehr aus dem Gesicht!!! :Froehlich2:

Wieso, wer noch? :-)

Er sagt sowas auf Anhieb für die Landstraße passendes hat er selten gefahren.
Und der Bursche hat schon reichlich Motorrad Erfahrung.

Na, wenn der reichlich Erfahrung hat, dann freue ich mich mal, dass ich als ziemlicher Fahranfänger und Blindfisch eine ähnliche Meinung getroffen habe. Woran ich mich aber echt gewöhnen musste, ist die Nutzung der Gangstufen 2 und 3 im Geschwindigkeitsbereich 60-140 wenn man's zünftig und im gehobenen mittleren Drehzahldrittel haben will. Gefühlt ist man damit ganz schön weit unten im Getriebe und ganz schön weit oben auf der Liste der Sittenwächter - und Spitzkehren rächen sich fürchterlich beim Möchtegernsportler, wenn er nicht in Stufe 1 reinfährt... ist und bleibt eben eine Luftpumpe :-)
(Anmerkung: jammern kann ich bekanntlich auf beliebig hohem Niveau!)

Ich muss agen, sie ist auch fein verarbeitet.
Yepp. Bisher noch nicht's was sich aufgelöst hat. Haptisch alles einen guten Ticken wertiger als die Dicke. Wer Triumph-Foren besucht, ahnt aber, dass dort auch gelegentlich mal was kaputt geht.

Was allerdings für mich gewöhnungsbedürftig ist, ist der Staubsaugerklang bei niedrigen Geschwindigkeiten.
Wenn man dann mal etwas am Kabel zieht, so sagt der Kumpel, macht ihn das tolle Ansauggeräusch an.
So angefressen war der Hans noch nie auf Anhieb von einer Mopete.

Jajaja, Das Pfeifen untenrum ist schon gewöhnungsbedürftig. Entweder ist das mittlerweile bei mir weg, oder von dem was dann obenrum passiert bin ich schon so taub, dass ich's nichtmehr höre. Der Sound ist schon fies. Zum einen fies weil man wirklich immer auf laut stellen will (das Ansauggeräusch wenn man bei 4-8kRPM auf 1 stellt - und das lustvolle freie Durchatmen im oberen Drittel. Beides will man hören!), zum anderen fies für Anwohner und harmloses Wandervolk...

So angefressen war der Hans noch nie auf Anhieb von einer Mopete.
Sachichdoch!
 
Wegen Gewicht und Handling bekam meine Dicke dieses Frühjahr eine kleine MT07 hinzu.
Im Sommerurlaub hatte ich die Kleine MT auf dem Anhänger mit in den Pyrenäen. Auf Touren mit 250-350km und über 90% Kurven war die einfach nur geilllll!

Wenn ich aber mal längere Strecke, mit Gepäck oder sogar auf die Autobahn muss, nehme ich doch lieber die Dicke.

Die eierlegnende Wollmilchsau, die beide Vorzüge verbindet habe ich noch nicht finden können - evtl die Tracer, mal testen.
 
Die eierlegnende Wollmilchsau, die beide Vorzüge verbindet habe ich noch nicht finden können - evtl die Tracer, mal testen.

Eine eierlegende Wollmilchsau werde ich mir nie kaufen. Dann lieber zwei Spezialisten (dürfen auch gern mehr sein) und deutlich mehr Spaß je nach Einsatzzweck!
 
...der Sage nach sollen ja die "GS"..se solche Eier...dingsda sein.
Aber... mer waases net, sacht der Hesse. Und ich schon gar nicht, denn ich habe keine. :zwinkern:
 
Ach, die Forums-Dicke ist schon sowas in der Art. Und die Street ist auch sowas, aber mit anderen Schwerpunkten - mehr Sau als Milch, wo die Dicke eher Woll ist. Kann sein dass das mit den Bimpfen und den Eiern so ist, wie der Hesse mutmaßt.
Ich hab jedenfalls seit eben einen T120 Ersatzkoffer von meinem neuen Markenvertreter, während die Kleine das bekommt, was zum Erhalt der Garantie unabdingbar scheint. Das ist jedenfalls nochmal ganz was anderes - sehr bolleriger gediegener Zweizylinder, aber Spaß auf ganz anderer Ebene... keine Eier, keine Milch, wenig Wolle und keinesfalls Sau... ernüchternd wie schlecht Bremsen sein können, wenn man ein Jahr lang die Street gefahren ist. Erschreckend wie zäh sich das Ding bequemt eine andere Richtung einzuschlagen... ich glaub sehr cool um im sanften Herbstlicht in Lederjeans und mit der Schnecke auf dem Rücksitz zum nahegelegenen Ausflugscafe zu bollern. Aus dem Alter bin ich jedenfalls raus, oder noch nicht wieder drin...

Das mit den Zweit- und Drittspezialgefährten ist imho so eine Sache - weil man dann halt im Urlaub mit dem Reisedampfer den Quirl nicht dabei hat und die weite Anfahrt zum Spielwochenende muss man dann, weil die Moppeds nicht genug sind und die Kringelreifen nicht für die Anreise taugen, auch noch einen Hänger oder gleich einen Transporter anschaffen... ich weiß nicht. Es gibt tatsächlich sehr gute Kompromisse in verschiedenen Preisklassen mit denen wirklich sehr vieles sehr gut geht. Zu so einem Kompromiss vielleicht für Herz und Auge noch irgendwas, was verbleiten Sprit verbrennt und einen Vergaser hat - damit fährt sich's auch sehr schön zum Ausflugscafe und lässt sich mit zwei verschieden großen Schraubendrehern und fünf verschiedenen Ringschlüsseln bis tief ins Herz operieren...
 
"The day after" mal wieder.
Chambley im nahen Lothringischen birgt einen vergnüglichen(*1) Rundkurs auf dem der Post-Fahrschul-Service meiner Wahl gelegentlich Übungsstunden anbietet. Dieses soeben vergangene Wochenende beispielsweise, hatten die einen Haufen von rund 30 Lernwilligen und fast 70 Spielsüchtigen zusammen von denen Erstere behutsam(*2) über den knuffigen Kurs geführt wurden, während Letztere in zwei selbstgewählten Leistungsklassen um das persönliche Optimum gekämpft haben. Da ich nichts kann, war ich freilich bei den Lernwilligen.
Anreise Freitag über schöne Sträßchen im Nordelsass. Gegen 18 Uhr im Fahrerlager angekommen, waren zwei Stunden Zeit um Zelte aufzubauen, Vesper für's Wochenende zu kaufen, den Tank aufzufüllen, damit man Samstags mitfahren kann. Das hat geklappt und so saßen wir dann pünktlich bei einbrechender Dunkelheit beim Vesper. Käse, Wurst, Baguette und ein Tischwein - herrlich aber kalt wirds und im benachbarten Flugplatzhangar gibt's wohl einen affengeilen Rave der das Fahrerlager mit "UmpfUmpfUmpf" beschallt - wenig schlaffördernd aber so ist's halt...
Samstag morgen war's dann wirklich recht frisch - Menschen mit entsprechenden Messmitteln sprachen von 3 Grad (über Null immerhin!) aber es gab Kaffee, die Anmeldung war schnell gemacht, der Himmel war blau und so war in Jeans, Schlappen,leichter Herbstkleidung und im strahlenden Schein der noch mit Aufgehen beschäftigten Sonne trotz noch einstelligem Temperaturbereich die technische Abnahme und anschließende Fahrerbesprechung nicht unangenehm. Als dann ab 9 Uhr gefahren wurde war das im Leder nichtmehr arg kalt und nach dem zweiten Turn war man bereit, die Jacke abzulegen - In der Sonne vermutlich sogar eine Zwei ganz vorne. Das passte gut zur ohnehin sich aufhellenden Stimmung, nachdem im ersten Turn der Kurs quasi unerlernbar und gemein schien, nach dem zweiten Turn aber klar war, dass das irgendwie geht und man nur ziemlich ungeschickt um die Ecken eiert.
Heftiger Regenguss nach Turn drei in der Mittagspause endete pünktlich 20 Minuten bevor das Nachmittagprogramm startete. Strecke leicht feucht fand ich sehr angenehm, weil dann der Instruktor mit seinen Slicks eher so unterwegs war, dass ich halbwegs entspannt lächeln konnte aber nach Turn fünf des Tages war ich so platt, dass ich mich aus meiner Gruppe ausklinken musste und mit dem Fahrpsychologen für die harten Fälle eine gemütliche Ausklingrunde gefahren bin. Der Kollege aus meinem Instruktorteam hat uns dann in 20 Minuten zweimal überholt und ich war richtig froh, dass der mit seiner R6 mal fahren konnte wie es ihm gefällt und dass ich den Stress nicht hatte an meiner Wohlfühlgrenze zu feilen. Feierabend! Vesper und um 9 ins Bett...
Sonntag völlig neue Fahrergruppe - drei Street Triples, viel harmonischer, aber wieder ich die Gruppenpfeife... werde wohl demnächst auf Bus und Bahn umsteigen. Fühle mich lernresistent und unfähig. Reichlich ernüchternd. Nach drei flotten Turns Mittagspause und Zeltabbau. Noch ein Turn nachmittags, dann wieder Straßentauglich machen, Gepäck verschnüren und Heimweg einleiten... noch mehr Kringel wäre nicht gut. Richtig platt! Auf dem Kurs wird die Fehlerquote auch bei den anderen größer - Grenzen sind dazu da, eingehalten zu werden.
Nach rund 300km entspannter Rollerrei durch's Lothringische, Nordelsaß, eine Ecke Pfalz und endlich der kleine Rest im Badischen war dann punkt 21 Uhr der Stellplatz erreicht, Gepäck abschnüren, Blutzuckerspiegel und Temperaturhaushalt korrigieren und ab in die Falle.
Das war's. Rennstrecke gibt viel her, was man lernen kann - aber ich glaub, das war's für mich... ich habe Lernbedarf, will aber nicht die schnellere Linie finden, sondern den Weg, wie ich noch runder und noch entspannter fahren kann. Das Lehrkonzept hat seine Berechtigung für die "jungen Wilden" - aber ich bin ein lahmer alter Sack, der einfach nur seine Ruhe haben und sein Material schonen will. Ein tolles, saumäßig anstrengendes Wochenende mit viel Wetterglück und angenehmer Gesellschaft ist vorbei. Mal wieder Kurventraining auf der Kartbahn gerne, der Sportkram geht mir als Alltagsfahrer(*3) am Allerwertesten vorbei... Hormonmangel vermutlich... oder das Hoppala vom März steckt mir noch in den Knochen...

habe die Ehre (noch oder wieder mit entspanntem Lächeln... schee wars!)


*1: vergnüglich ist relativ... man soll ja als Anfänger was lernen und die Könner wollen "gesiebt" werden und daher gibt's schon Ecken, die was Sadistisches haben, wenn man da tourenmäßig fluffig durchgondeln will...
*2: behutsam ist relativ... man ist schon eher in der oberen Drehzahlhälfte, wenn nicht im oberen Drehzahldrittel unterwegs, obwohl es niemanden zu überholen gilt und kommt dann mitunter in Schräglagen, die ich selbst auf der Hausstrecke für verboten halte... meine Hauptsorge galt den Angel GT, die nicht wirklich neuwertig sind und im Grunde zum argen Sporteln nicht gemacht sind... hielten aber tapfer!
*3: rund 90% dessen was ich fahre, fahre ich mit dem Mopped, mit dem ich auch "Üben" gehe - das Auto ist für den Notfall wenn's Katzen hagelt, bitter kalt ist, der Kofferraum Rucksack und/oder Tankrucksag entscheidend überlegen ist etc. ein praktisches ungeliebtes Ding, bei dem es weniger schlimm wäre, wenn es neben der Strecke stirbt. Den Quirl brauche ich existenziell für mein inneres Gleichgewicht und um auf unterhaltsame Weise von A nach B und unbedingt um auch wieder nach A zu kommen.
 
Reifenfazit Angel GT

Sodele, nach etwa 9tkm ist mir kürzlich aufgefallen, dass der Vorderreifen demnächst bündig mit den verbotenen TWIs ist, hinten vollkommen unkritisch und sicherlich noch bei gut 20% vor dem regulären Ende. Trotz grundsätzlich eher verhaltener Fahrweise und (mit der Dicken im Vergleich) signifikant wirksamerer Motorbremse ist überraschend der Verschleiß vorne auffällig höher als hinten. Bei der Dicken hat das ,erkwürdigerweise immer recht symetrisch +/- ein paarhundert km gepasst.
Denkbar ist, dass die andere Gewichtsverteilung beim Zwerg (52/48) mehr auf das Vorderrad geht, oder auch dass die Dicke halt schon im Schwuchtelmodus beim rechten Dreh im Vergleich zum Quirl mächtig am Hinterrad reißt. Sei's drum, die müssen also weg.
Nachdem die Angels ja auf der Dicken für mich sehr(!) gut funktioniert haben, war ich zwar auf der Kleinen zunächst überglücklich, als ich die DRS3 damit ersetzt hatte, wurde aber ehrlich gesagt nie richtig warm mit den Dingern. Gut, das leicht schmierige Gefühl beim Betreten des Grenzbereichs war weg, aber auch ein guter Teil des Handlings sowie des Gefühls für die Vorderhand. Beim Kurventraining auf dem Kurs bin ich überhaupt nicht zurecht gekommen, obwohl das Gummi gefühlt besser gehalten hat und die Hinterhand sehr angenehm war. Ganz unangenehme Rückmeldung von vorne, statt (verglichen mit dem DRS3) einer klaren Grenzansage von hinten bei völlig klarem und vertrauenbildenden Vorderrad.

Kurz gesagt: zur Dicken mag der gut passen, der Quirl braucht augenscheinlich was anderes. Ich bin jetzt etwas verunsichert und sehr beeindruckt wie sehr Reifen ein Fahrzeug verändern können... vor allem, weil das eigentlich sehr brauchbare Fahrgefühl in allen Lagen mit dem zunächst recht suspekten DRS3 einem recht undefinierten Gefühl mit dem ehemaligen Lieblingsreifen gewichen ist.

Als Nachfolger denke ich gerade über folgende Modelle nach:
PiPo3
CRA3
M7RR
S21

Ich denke es wird der PiPo, den man derzeit recht günstig bekommt, der bei feucht und Regen angeblich gut funktioniert und trocken voraussichtlich erst in dem Bereich kapituliert, den ich ohnehin mental weder anstrebe, noch verkrafte. Ich geh mich dann mal kümmern.
 
Zurück
Oben Unten