Wasser statt Sprit... Afrikaprojekt

Postweg ist eh nicht empfehlenswert für Geldsendungen - da gibt's Studien dazu, die man so interpretieren könnte, dass die Postangestellten an Weihnachten und Ostern derart viele Briefsendungen gezielt auf Abwege bringen, dass sie eigentlich den Rest des Jahres nichtmehr arbeiten müssten. (wiedermal ein schwer zu widerlegendes Gerücht in die Welt gesetzt)

Im Ernst: auf www.djarama.de findet man alles was man für eine ganz gewöhnliche saubere, transparente Überweisung braucht und wenn man das nutzt kriegt man sogar eine ganz normale ordentliche Spendenbescheinigung. So geht Geldverkehr heute.
(...sofern man nicht gerade kofferweise Scheine nach Liechtenstein bringen muss, weil die bei unseren Finanzbehörden im Verdacht stehen nicht zu existieren...)
 
!gespendet

erledigt.

ich wünsche Euch allen eine ruhige besinnliche Adventszeit. Bis denne
 
Schade, dass hier nur so wenig Resonanz ist.

Ach weißt, mancher hier hat schon seine Projekte und - ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - andere fühlen sich oder sind vielleicht selbst zu arm, wieder andere sehen vielleicht nicht ein, warum sie selbst arbeiten gehen und dann mit ihrem sauer verdienten Geld anderen das Leben schöner machen sollen. Jeder tickt da anders. Muss man so stehen lassen.

Wir sind hier ein Motorradforum und darum soll's auch in erster Linie gehen - es gibt übrigens durchaus Resonanz und den Resonierenden sei an dieser Stelle auch gedankt!
 
Mal wieder ein Update.
Das Aktionsteam war in den vier Wochen vor Ostern in Guinea aktiv. Neben einigen Instandhaltungskleinigkeiten wurden insbesondere neue Schulbänke aufgebaut und installiert. Die alten waren ja vom Holzwurm befallen und klapprig geworden, die Neuen haben ein Stahlrohrgestell und sollten jetzt etwas länger halten. Gut 30 Gestelle haben wir fertigen lassen und mit Tischplatten, Sitzbrettern udn Rückenlehnen ausgestattet. Wenn wieder Schädlingsbefall eintritt, können sehr einfach die Holzteile ersetzt werden.
Leider sind uns ja im vergangenen Jahr einige unserer Brunnen unterspült worden und waren daher einsturzgefährdet - wir haben diese Brunnen zugeschüttet und leider nur geschafft einen Neuen zu graben. Wir wollen im kommenden Jahr verstärktes Augenmerk auf neue Brunnen legen. Geplant ist die Neugrabung aller ausgefallenen Brunnen.

Insgesamt waren in diesem Jahr 6 Leute vor Ort und hatten dort neben viel Arbeit auch viel Kontakt zu den Dorfbewohnern, die unter anderem ein großes Fest veranstaltet haben. Alle waren sehr beeindruckt von der Gastfreundschaft und der Dankbarkeit für unsere Innitiative.

In der Schwäbischen Zeitung wurde ein Artikel über den aktuellen Einsatz veröffentlicht, der leider sehr eigenartig geworden ist... ich hatte mich ja an anderer Stelle schon echauffiert, wie aus schlichter Information plakativ reißerischer Journalismus mit viel spekulativer Theorie und aufgeplusterten Nebenschauplätzen wird und aus dem Grund lege ich hier keinen Link dazu ab. Im Vereinsvorstand sind wir ein wenig irritiert, ob wir uns über die Publicity freuen sollen, oder uns wegen der grenzwertigen Berichterstattung ärgern... gut gemeint ist nicht immer gekonnt... Schwamm drüber.

Ich freue mich, dass alle vor Ort Mitwirkenden gesund zurückgekommen sind, dass unser Plan für dieses Jahr erfüllt werden konnte, dass wir von einem Regionalpolitiker die Zusage für die Einstellung einer dritten Lehrkraft bekommen haben und über das Gefühl, dass wir dort tatsächlich etwas bewirken.

Der aktuelle Stand in Stichworten:
- Schulgebäude & Ausstattung mit 3 Klassenzimmern für ca. 100 Schüler/innen
- Lehrerwohngebäude mit drei Wohneinheiten und Lehrerarbeitszimmer
- 11 funktionierende Brunnen
- ein Lehrer, der von uns finanziert wird, ein (demnächst zwei) staatlich angestellter Lehrer
- 4 Schulstipendien für die weiterführende Schule in der Hauptstadt

Allen hier, die uns unterstützen, damit wir dort weiterhin helfen können sage ich an dieser Stelle danke - auch im Namen der Leute in Kasseri. Wenn da mal einer eine Offroadtour hinmachen will, unterstütze ich nach Kräften beim Organisieren einer Unterkunft - Landschaftlich soll's sehr sehr schön sein, aber macht das dann besser nicht mit der CBF! :-)
 
Weil wir grad in Nachbereitung des letzten Arbeitseinsatzes in Kasseri, der Planung für kommendes Jahr und der Vorbereitung der bald anstehenden Mitgliederversammlung derzeit arg aktiv sind, stelle ich hier aktuelle Gedankengänge ein:
- wir holen derzeit Informationen ein, wie wir in Guinea an kleine autarke Photovoltaikstationen kommen, mit denen die Dorfbewohner Beleuchtungmittel und Mobiltelefone aufladen können und welche Kosten uns dafür entstehen. Angedacht sind 3-5 über das Dorfgebiet verteilte Ladestationen. Anlagen mit ca. 200WPeak und einem Ertrag von ca. 1-2kWh pro Tag sind angedacht.
- wir sind im Aufbau eines verantwortlichen und selbständigen Koordinationsteams in Kasseri, damit Instandhaltungsarbeiten und kleinere Neuinstallationen (z.B. Instandhaltung und Neugrabung von Brunnen, Vorbereitung für Photovoltaikstationen, Bau von Sanitärhäuschen o.ä.) auch ohne unsere Anwesenheit stattfinden können.
- es wird wohl ein dritter Lehrer kommen, der vom Staat finanziert wird und wir machen uns derzeit Gedanken, ob wir unser Lehrerwohnhaus um eine Wohnung erweitern. Wir versuchen auch bestehenden Wohnraum im Dorf zu finden, den der zukünftige Lehrer beziehen kann.

Aktuell gehen wir von ca. 600-800€ je Photovoltaikstation aus (5 Stationen sind dann etwa 3000-4000€), von ca. 2000€ für Gehälter des Organisationsteams und wir wissen aus Erfahrung, dass ein Wohngebäude mit etwa 6-7000€ für Material und Arbeitslohn veranschlagt werden muss. Brunnenwartung und Neugrabungen werden in 2019 ganz grob bei 2500€ liegen. Für unsere Schulstipendien haben wir jährliche Aufwendungen von ca. 2000€.

Weil die aktuell geplanten Vorhaben unsern Etat an seine Grenze bringen, würden wir uns sehr über Neumitgliedschaften im Verein oder spontane Einzelspenden freuen. Vielleicht hat ja einer von euch Lust und Mittel uns ein bisschen bei unseren Projekten zu unterstützen... und wie schon erwähnt: wer das will, kann auch gerne beim nächsten Vor-Ort-Einsatz in Guinea dabei sein. Für Kost und Logis wird gesorgt - aber bitte keine Reisegruppen mit 20 Abenteurern, die abends in den Pools springen wollen - sind dann doch eher "einfache Verhältnisse"... Bilder aus Kasseri und andere Informationen über uns und unser Projekt findet ihr wie gehabt unter www.djarama.de
 
Jesses, fast ein Jahr seit der letzten Statusmeldung... hatte gedacht, das ich zwischendurch mal aufgefrischt hatte, aber war wohl durchgerutscht. Also kurz den aktuellen Stand.

Im März war mein Schwager mal wieder vor Ort um drei größere Projekte in Gang zu setzen, die wir für dieses jahr auf dem Zettel hatten: Sanitäranlage für die Schule (in vulgo "Außenklo"), drei Solarstationen mit je 200W Peak und mit Pufferbatterie etwa 2kWh Kapazität, und weil jetzt endlich der dritte Lehrer da ist, ein zweites Wohngebäude für das Schulpersonal und dessen Familien. Zudem wurde ein neuer Brunnen in Angriff genommen und kleinere Reparaturen laufen ja eh immer.

Mein Schwager war eine Woche vor Bekanntgabe der Kontakbeschränkung in D ausgeflogen und die Lage in Guinea... war noch unbekanter, als sie zu der Zeit bei uns war. Zudem waren in Guinea Neuwahlen angesagt und die ganze Lage sah dann ziemlich plötzlich sehr ungewiss aus. Kurz nach der Wahl wurde die Haupstadt von Polizei und Militär gegen den Rest des Landes abgeriegelt und es ist wohl heute noch nicht klar, ob das was mit Corona oder mit dem Wahlergebnis zu tun hatte - gottlob war unser Projektmanager zu dem Zeitpunkt nicht im Hinterland und dank einiger glücklicher Umstände bekam er recht zeitnah einen Rückflug. Er ist nach drei Wochen vor Ort gesund und einigermaßen zufrieden aber zwei Wochen früher als erwartet heim gekommen.

Natürlich war die Zeit nicht, alle Gewerke abzuschließen - immerhin funktioniert unsere Elektroinstallation - alles andere muss unser junges, neues Vor-Ort-Team fertigstellen. Rohbauten sind soweit abgeschlossen, aber Verputzarbeiten an den Gebäuden, Fenster, Türen fehlen noch, der Brunnen muss auch noch vertieft wertden und braucht dann eine Einfassung sowie den Deckel, damit da keine Katze reinfällt... oder wer anderes.

Und da kommen wir schon zu einer weiteren schönen Nachricht: wir haben einen der Lehrer und zwei Dorfbewohner "angestellt", die nun für 40€ pro Monat (ganz grob 20% eines Lehrergehalts) die Aufsicht über unsere Installationen haben, die Handwerker beauftragen können und die Arbeiten lenken, betreuen und abnehmen. Bisher war ja keiner vor Ort "verantwortlich" und die Arbeiten wurden nur durch- bzw. weitergeführt, wenn mein Schwager dort war. Mit dem neuen Team gehen wir davon aus, dass zumindest die Instandhaltung auch während des Jahres erfolgt und dass "angefangene" Bauten einigermaßen zeitnah und fachlich korrekt fertiggestellt werden. Wir können uns dann also ein wenig zurücklehnen und unsere Möglichkeiten und Wünsche für kommende Maßnahmen in Einklang bringen. Für Kasseri ist das ein erster Schritt aus der abhängigen Entwicklungshilfe durch uns in ein eigenverantwortliches Vorantreiben unserer Hilfsangebote. Ich träume weiterhin von lokalem Handwerk mit einem eigenen Genossenschaftsgebäude - Werkstatt, Lager, Arbeitsplatz für einige und Anlaufstelle für die Region... wie gesagt: vorerst ein Traum - aber so erreichbar wie noch nie.

Wir haben jetzt also elektrifiziert. An drei Stellen im Ort können Akku-Lampen, Mobiltelefone oder Klimbim aufgeladen werden, an der Schule kann ein Notebook betrieben werden udn in einem Jahr werden wir wissen, ob diese Größenordnung im Alltag besteht, oder ob die Kapazität am Bedarf vorbeigeplant ist. Wir werden auch wissen, ob die Installation die tropischen Umgebungsbedingungen überlebt... ganz schön spannend.

Eine schlechte Nachricht gibt's leider auch. Ein guter Freund ist überraschend gestorben, der uns in den letzten Jahren sehr bei Transportaufgaben und als Fahrer unterstützt hat - wieder bleibt eine Frau zurück und drei Kinder. Um ein bisschen zu entlasten, übernehmen wir für zunächst ein Jahr das Schulgeld für die Kinder und werden mit der Witwe darüber reden, ob und wie wie wir einen wirtschaftlichen Neubeginn unterstützen können - sie ist ja nun Alleinverdienerin im Haushalt...
Wir hatten sowas ja schonmal mit einem unserer Maurer, der gestorben ist. Seine Frau bekam auf eigenen Wunsch eine Gefriertruhe und lebt nun vom Fischhandel. Der Laden läuft zufriedenstellend. Ein kleiner Erfolg.

So, ihr seid auf dem Laufenden. Wer Bilder guckenb oder pathetische Texte lesen will, guckt selbst auf www.djarama.de - wer nicht will, lässt's bleiben. Danke für die Aufmerksamkeit - Djarama!

PS: die Photovoltaikstationen waren dann doch etwas teurer als vergangenes Jahr geschätzt... rund 1500€ muss jetzt je Anlage veranschlagt werden - aber inklusive einem Satz Ersatzmaterial für die drei Stationen - wir haben also Material für vier Stationen, aber nur drei gebaut und wenn jetzt ein Laderegler, ein Spannungswandler oder ein Modul ausfällt, dauert die Raparatur keine drei Monate, bis Ersatz geliefert ist. Die ggf. nötigen Reparaturen kann dann unser neues Vor-Ort-Team organisieren oder selbst erledigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Lothar.

Danke für das Update. Aber eine Frage brennt mir doch unter den Nägeln, so rein der Neugier wegen:

Wenn man für das Laden von Notebook und Handy eigens PV-Anlagen installiert hat, wie betreibt besagte Witwe denn die TK-Truhe? Oder stammte des Maurers Familie nicht aus dieser ländlichen und damit steckdosenfreien Gegend? :03 - bloed:
 
Der Maurer lebte mit seiner Familie in Conakry - also in der Hauptstadt. Dort wird üblicherweise mehrer Male am Tag für einige Stunden der Strom vom Versorger aktiviert... das reicht, um dauerhaft Eis zu haben bzw. damit der der Fisch nicht auftaut.

Da wo unsere Schule ist kommt Fisch höchstens in Dosen vor und benötigt keine Kühlung.

Der jetzt gestorbene Fahrer (38 Jahre war er alt) lebte mit seiner Familie ebenfalls in Conakry. Dort gibt's schon Möglichkeiten geschäftlich aktiv zu werden...

Kurze Erläuterung noch zum Fisch-Geschäft: die Frau hat schon immer auch mit Fisch gehandelt - musste aber weil sie ja nur Tageweise kaufen und verkaufen konnte selbst auf dem Markt einkaufen und relativ hohe Preise bezahlen. Jetzt kann sie einem Fischer gelegentlich eine ganze Kiste abkaufen und was heut nicht wegkommt, kommt eben morgen weg. Wenn sie dann einen Fisch 10 Cent billiger kaufen kann und jeden Tag 10 Fische verkauft, hat sie einen Euro mehr in der Tasche, als wenn sie jeden Tag läuft (und womöglich dann doch mal einen Fisch wegwerfen muss, weil sie ihn nicht losbekommt). Bei einem Durschnittsverdienst von 2 Dollar pro Kopf und Tag (so ungefähr wird das Pro-Kopf-Einkommen vermutet) ist ein Dollar mehr gleichmal der Schritt in den Mittelstand. Die backen da wirklich sehr kleine Brötchen... selbst in der Hauptstadt.
 
Hallo Lothar,
ich finde es toll das du das Thema ins Forum gebracht hast. Genauso wie ich hier im Forum von den Waldpiraten erfahren habe, gehört auch dein Thema in das Forum.
Leider gibts es in Deutschland viel zuviele Menschen die nicht kapieren das wir hier das Paradies auf Erden haben.
Demokratie und medizinische Vorsorgung sind nur zwei von ganz vielen Punkten die einfach gut bei uns funktionieren. Auch wenn nicht alles perfekt ist.
Deshalb möchte ich mich bei Dir bedanken.
Desweiteren ist auch dein Schreibstil zu anderen Themen immer für ein schmunzeln gut.
Gruß
TEP
 
Mal den Stand vor Ort... wir sind ja alle in der Krise und viel besser sieht's in Guinea wohl auch nicht aus.
Zum Zeitpunkt, als in Europa die ersten Covid-Maßnahmen ergriffen wurden, war ja Solomon in Kassery, um Sanitäranlagen für die Schule zu bauen, ein Wohnhaus für den neuen Lehrer zu errichten und unsere Solartechnik zu installieren, sowie das Vor-Ort-Team auf die zukünftigen Aufgaben einzuschwören. Und es waren Präsidentschaftswahlen... eine heikle und umstrittene Wahl, derart unklar, wer da genau was vor hat, dass ich irgendwann nur achselzuckend für mich gedacht habe "alles Mist dort". Faktisch wurde dann zeitgleich mit der Verkündung unserer Kontaktminimierungsmaßnahmen in Guinea die Hauptstadt vom Militär abgeriegelt - vorgeblich um die Pandemie zu bremsen. Die Hauptstadt ist bis heute abgeriegelt - keiner rein, keiner raus. Spricht niemand drüber... bei uns.
Solomon war zum Glück einen Tag vor der Abriegelung drin - was Glück war, weil einmal pro Woche ein Flieger von dort nach Frankreich ging und er immerhin aus dem Land kam. Soweit so gut.

Leider waren zum Zeitpunkt seiner überraschend frühen Ausreise nicht alle Arbeiten fertig gestellt - insbesondere das Lehrerwohnhaus steht im Rohbau, fehlendes Material ist derzeit nicht beschaffbar und ohnehin kann man in der Regenzeit dort nicht viel ausrichten... Transportwege schlammig und glitschig. Aber man bekommt ja auch nichts... in der Hauptstadt ist alles vorhanden, aber die ist dicht, der Rest des Landes abgehängt. "Macht doch was ihr wollt", wird sich da irgendein Verantwortlicher denken.

Derweil leidet der Rohbau unter dem derzeitigen Wetter - Regenzeit. Die Giebelwände haben Risse und werden wohl über kurz oder lang einstürzen - spart man sich immerhin den Rückbau, wenn irgendwann in unserem Spätherbst die Aufräumarbeiten aufgenommen werden können. Man kann nur zuschauen, wie eine Woche Arbeit und vier gute guineische Monatseinkommen auf der Baustelle verrotten... unser erster wirtschaftlicher Rückschlag in der Vereinsgeschichte. Wir können derzeit nur zuschauen. Alle können nur zuschauen... schade.

Wir werden also, sofern sich bis dahin die Versorgungslage gebessert hat im kommenden Frühling die benötigten Materialien organisieren und mit unserem Bauteam die Schäden beheben, sowie möglichst das Haus fertigstellen - zumindest ein Dach drauf, damit wetterunabhängig vom Vor-Ort-Team Innenausbau, Fenster und Türen organisiert und installiert werden können.

Was derzeit noch fehlt, ist eine Bewertung, wie gut unser neuer Strom ankommt - und ob das überhaupt so robust funktioniert, wie wir uns das erhofft haben. Ich werde schauen, dass ich dazu Infos bekomme und irgendwann berichten. Ansonsten ist Geduld nötig und angesichts der Unwägbarkeiten eine gewisse Offenheit beim Erstellen von Plänen für 2021. Ist nicht ganz leicht... wir bleiben dran.
 
Kurzer Lagebericht mal wieder:

Läuft! Zumindest auf einem Bein. Das andere ist, in Guinea nicht weniger als bei uns, in der Covid-Fußfessel. Unser "Einsatzleiter" der in den vergangenen 20 Jahren jedes Jahr da unten war, um irgendwelche Maßnahmen in Gang zu setzen, konnte aus gegebenem Grund in diesem Jahr nicht wie üblich März/April hin. Viel zu kompliziert, die Reise und viel zu eingeschränkt die Möglichkeiten vor Ort. Was aber immerhin dazu führt, dass unser vergangenes Jahr eingebundenes Vor-Ort-Team in die Lage versetzt, zeigen zu können, was es leisten kann.

Die Aufgabe ist klar: Wiederaufbau des Wohngebäudes für einen der Lehrer und Fertigstellung der Sanitäranlagen der Schule. Wir haben drei Leute in Kassery und zwei Supporter in Conakry, von wo aus die Baumaterialien und Transporte organisiert werden müssen.
Wie geschmeidig das unter den besonderen Bedingungen funktioniert, wird man in wenigen Monaten wissen - entweder alles wird vor dem Beginn der Regenzeit fertig, oder die nächste Regenzeit verhagelt wieder mal das bis dahin geschaffene. Ob das benötigt Material beschafft und nach Kassery transportiert werden kann ist freilich spannend.

Was immerhin gut aussieht, ist die Funktion und der Nutzen unserer drei Solarstationen, die täglich jeweils etwas über 1kWh liefern. Auch gut, dass wir jetzt augenscheinlich sicher drei Lehrkräfte an der Schule haben - für rund 100 Schüler wesentlich komfortabler, als die ersten Jahre mit einem bzw. zwei Lehrern. Unser Wohnangebot in Kassery macht die Arbeit im Hinterland offenbar attraktiv. Mittlerweile ist sogar unser Lehrerwohnhaus neben der Schule bei google-maps eingezogen (https://www.google.de/maps/place/Kassery+Maison+des+enseignants/@10.5362159,-12.9678701,181m/data=!3m1!1e3!4m12!1m6!3m5!1s0xefd700b579a8815:0xbf19a860c7d97844!2sKassery+Maison+des+enseignants!8m2!3d10.5362019!4d-12.967247!3m4!1s0xefd700b579a8815:0xbf19a860c7d97844!8m2!3d10.5362019!4d-12.967247)

Neben den Baumaßnahmen laufen drei Supportprogramme für die Angehörigen unseres im letzten Jahr verstorbenen Fahrers und die zwei Supporter in Conakry, die uns seit Jahren ehrenamtlich unterstützen und jetzt durch Covid in wirtschaftlich bedrohliche Lage gekommen sind. Eigentlich Händler im großen Hauptstadtmarkt sind die derzeit ohne Einnahmen, weil der Markt geschlossen und abgeriegelt ist - die Marktstandmiete läuft freilich weiter (und die liegt nicht unerheblich in der gleichen Größenordnung, wie ein Lehrergehalt). Ein guter Anlass für uns, den beiden ein Dankeschön für die bereits erbrachten Dienste zu überweisen... hoffen wir, dass sich auch dort in absehbarer Zeit die Lage wieder normalisiert und bis dahin nicht allzuviele unter die Räder kommen.

Dass wir dort unterstützen können, zeigt wie privilegiert und einfach unser Leben ist. Den Unterstützern unter uns an dieser Stelle mein ausdrücklicher Dank und der Dank von denen, denen wir helfen können.
 
Meiner Meinung nach, kann man immer über sowas reden und darüber posten, damit mehr Leute über solche erfahren und auch spenden. Daher finde ich es echt toll, dass so viele spenden!:Froehlich2:
 
Die Aufgabe ist klar: Wiederaufbau des Wohngebäudes für einen der Lehrer und Fertigstellung der Sanitäranlagen der Schule. Wir haben drei Leute in Kassery und zwei Supporter in Conakry, von wo aus die Baumaterialien und Transporte organisiert werden müssen.
Wie geschmeidig das unter den besonderen Bedingungen funktioniert, wird man in wenigen Monaten wissen - entweder alles wird vor dem Beginn der Regenzeit fertig, oder die nächste Regenzeit verhagelt wieder mal das bis dahin geschaffene. Ob das benötigt Material beschafft und nach Kassery transportiert werden kann ist freilich spannend.

kurzer Nachtrag: das Vor-Ort-Team und die Supporter in Connakry haben ganze Arbeit geleistet: der teilweise eingefallene und verwilderte Rohbau wurde neu errichtet und mit Dach kann jetzt unabhängig von Regenzeit oder Nichtregenzeit der Innenausbau vorangetrieben werden, sobald das Material angeliefert ist.

Wir sind froh, dass wir in 2015/16 begonnen haben in Kassery ein Team aufzubauen und wir sind glücklich zu sehen, dass nicht alles an Solomon hängt... er hatte trotzdem am Telefon genug mit Fernsupport zu tun und war ein wenig unglücklich, dass er nicht nach Guinea reisen und mitarbeiten konnte... Fazit: Vor-Ort-Team funktioniert, Projektplan für 2021 weitestgehend erfüllt.

Nochmal Dank an alle, die ihr Scherflein beigetragen haben und uns dieses Projekt ermöglichen!

Wer die Projektseite angucken will und den Link nicht zur Hand hat: www.djarama.de
 
Vergangene Woche virtuelle Mitgliederversammlung - vorher Bestandsaufnahme und Kassensturz. Im Sommer hatte isch eine Künstlerin gemeldet, die den Erlös eines Kunstprojekts - "Drops" mikroskopierte Wassertropfen aus aller Welt auf Plexiglaswürfel aufgebracht - einem Projekt spenden möchte, das sich mit Brunnenbau beschäftigt. Aktuell stehen da etwa 2t€ zweckgebunden für Brunnenbau zur Verfügung - kommt grad recht.

Ansonsten bewähren sich die PV-Stationen so gut, dass wir kommendes Jahr eine weitere installieren wollen. Meine Sorge, dass das Zeug im schwülheißen Klima schnell verrottet, hat sich zum Glück als unberechtigt erwiesen. Passt.
In der Schule werden wir weitere Schulbänke mit kleinerer Bauform beschaffen - die ganz kleinen Schüler können mit dem aktuellen Inventar nur im Stehen malen und schreiben üben.
Der im letzten Jahr eingestürzte Rohbau wurde vom Vor-Ort-Team gefixt und fertig gebaut. Die dort geschaffene Struktur aus verantwortlichen Unterstützern funktioniert.
Weitere Schulstipendien konnten wir vergeben - unsere "älteste" Absolventin aus Kasseri studiert mittlerweile mit unserer Unterstützung. Insgesamt 10 Grundschülern und ihr können wir verbesserte Perspektiven schaffen.

Kommendes Jahr werden wieder mal Brunnen repariert, neu gegraben, die erwähnte PV-Anlage installiert, endlich die Schultoiletten gemauert und einige andere Dinge, die mir grad nicht einfallen. Solomon wird Ende Februar versuchen nach Guinea zu reisen, nachdem er in 2021 nicht hin konnte...

Läuft eigentlich schön und wir sind sehr gerührt, wie sich das Projekt seit Gründung des Vereins entwickelt hat. Den Mithelfern hier ausdrücklichen Dank. Und wer sich das Projekt genauer angucken will guckt mal hier: www.djarama.de oder fragt mich konkret per PM.
 
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