Wasser statt Sprit... Afrikaprojekt

KiloZeBeF

Member
Tach ihr!
Mal ganz was anderes und ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob das hier den richtigen Platz hat... möchte aber gerne mal probieren, ob ich Werbung in eigener Sache ungestraft hier veröffentlichen kann. Werbung nicht für mich, sondern eine Innitiative, die ich seit einigen Jahren unterstütze und die vielleicht auch euren Zuspruch und vielleicht sogar eure Unterstützung findet. Ich werde meinen Schreibstil jetzt nicht wesentlich ändern, obwohl es um eine recht ernste Angelegenheit geht. Zur Sache Schätzchen:

Es geht um einen Teil dieser Welt wo nicht Gripreserven, Sprit- oder Inspektionspreise existenzielle Probleme sind, sondern einfache Dinge wie Wasserversorgung und Schulbildung. Strom? Fehlanzeige! Fließend Wasser? Im Fluss der einige Kilometer vom Wohnort enfernt fließt. Ihr wisst schon, diese romantischen Afrikabilder auf denen bunt gekleidete Frauen und Kinder mit Töpfen, Eimern und Kanistern auf dem Kopf herumlaufen.

Ob wir uns das vorstellen können oder nicht, selbst in Conakry, der Hauptstadt von Guinea, gibt es nur stundenweise und unregelmäßig Strom und keine öffentliche Wasserversorgung. Man stelle sich Berlin ohne Wasserversorgung vor. Stattdessen gibt es handgegrabene Schöpfbrunnen in manchen Höfen, wo sich die Nachbarschaft mit Schüsseln, Eimern und Kanistern einfindet um Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen zu holen. Sehr romantisch, nicht wahr?

Dann gibt es in etwa 250-300km Entfernung - das ist dort eine sehr ausgiebige Tagesreise von Conakry über ebenfalls sehr romantische Naturpisten - einen kleinen Ort namens Kassery, den auch die gängigen Onlinekartendienste noch nicht kennen. Und hier gab es bis vor 15 Jahren wirklich nur den Fluss zur Wasserversorgung... etwa 3 Kilometer entfernt und etwa 200 Höhenmeter tiefer. Romantik pur. Es gab hier auch keine Schule, so dass die Kinder den ganzen Tag Zeit hatten mit Töpfen, Eimern und Kanistern zwischen Dorf und Fluss zu pendeln. Soweit so gut - ich denke ihr könnt es euch ungefähr vorstellen.

Seit 1999 bauen wir in Kassery Brunnen und haben in 2014 auch eine Schule fertiggestellt. Das ist freilich ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir haben durch Brunnen sichergestellt, dass die Dorfbewohner kürzere Wege zum Wasser haben, dass die Kinder Zeit für den Schulbesuch haben, dass auch in der Trockenzeit die Subsistenzgärtchen zumindest notdürftig bewässert werden können. In die Schule gehen rund 100 Kinder aus dem Dorf und der Umgebung. Der Staat stellt eine Lehrkraft - wir finanzieren einen weiteren Lehrer, da 100 Schüler doch ein wenig viel sind für eine Lehrkraft und wir sind auf der Suche nach einem Dritten.

Seit 2015, also ziemlich genau seit einem Jahr, sind wir mit unserer Innitiative als eingetragener gemeinnütziger Verein angemeldet: Djarama e.V. Und da kommen wir zur Werbung.

Vielleicht findet der Eine oder Andere hier solche Aktionen unterstützenswert, und möchte einen Teil des Weihnachtsgelds für einen guten Zweck spenden. Da der Verein vollständig ehrenamtlichen aktiv ist, kann sicher zugesagt werden, dass alle unsere Mittel unmittelbar in die Realisierung der Projekte vor Ort fließen. Für jede Spende über 20 Euro erhält der Spender selbstverständlich eine Spendenquittung.

Neben Ausbau der Wasserversorgung und Unterstützung des Schulbetriebs wollen wir zukünftig auch Möglichkeiten für Kleingewerbe schaffen. Eine Holz- und Textilwerkstatt scheint uns ein guter Anfang und ist unser Ziel für die kommenden 2-3 Jahre und wir sind schon auf der Suche nach Nähmaschinenen (mit Hand- oder Fußantrieb freilich!) und Motorsägen.
Wir träumen davon unsere Aktivitäten auf Nachbarorte auszuweiten, erst Wasserversorgung, dann Schule, dann Gewerbe, so dass nach und nach eine wirtschaftlich autarke Region entsteht, die sich nach und nach selbst und aus eigener Kraft weiterentwickeln kann.
Vielleicht gelingt es uns auch zumindest an zentralen Stellen Strom anbieten zu können... wie der genau erzeugt werden soll ist noch unklar - Hightech ist dort eigentlich eher unangebracht... keine Elektronikfirma weit und breit, die defekte Platinen reparieren könnte oder Ersatzteile vorrätig hat - aus diesem Grund auch unsere altmodischen Schöpfbrunnen, die mit einfachen Mitteln wartbar sind. Strom wird eine Herausforderung. Vielleicht hat ja hier jemand die "richtige" Idee.

So, genug geplappert. Vielleicht mag ja wer mal schauen, was wir bisder getan haben. Vielleicht mag uns der Eine oder Andere von euch mit einem kleinen Beitrag unterstützen, dann schonmal meinen persönlichen Dank - und wenn nicht... na dann eben trotzdem eine schöne Adventszeit und demnächst einen angenehmen Übergang von 2016 nach 2017. Vielleicht fahren wir ja mal gemeinsam eine Runde :-)

Noch schnell ein Link zu uns: http://www.djarama.de
Wer mehr erfahren möchte nimmt Kontakt mit mir auf.
 
Hi Lothar.

Als ich das heute Mittag in der Pause auf dem Handy las, hatte ich gedacht, dass es mit Sicherheit ein Echo gäbe - begeistert oder kontrovers... Um so überraschter bin ich über die bisherige Leere in diesem Fred.

Ist es Desinteresse? Oder ist es das Understatement stiller Spender?

Ich spende in verschiedene (auch inländisch agierende) Hilfsorganisationen** und weiss nie so genau, was die mit meinem Geld anfangen und ob es wirklich da ankommt, wo es gebraucht wird. Auch staatliche Entwicklungshilfegelder sehe ich vor meinem geistigen Auge zu oft in den falschen Taschen versickern. Aber hier ist jemand aus der ersten Reihe, und es ist einer von uns! Ich faule Couchpotatoe, die das Glück hatte, in diesem Teil der Welt geboren zu sein, verneige mich vor Leuten wie Dir, die vor Ort etwas bewegen, und ich kann nur sagen: Respekt

Müßig zu erwähnen, dass ich natürlich gerne meinen Obolus beitrage. ** Mein Weihnachtsgeschenk an mich selber.


**Ich bitte diese Äußerungen nicht als fishing for "Oh, bist Du toll" oder sowas zu werten. Sie dienen nur der Erläuterung und vielleicht auch dem einen oder anderen als Denk- und Spendenanstoß.
 
Danke für den Tip

Hallo KiloZeBeF,

Wie MontyBurns habe auch ich immer Zweifel ob Spenden an die "großen" Organisationen auch wircklich dort ankommen wo sie hin sollen.
Deshalb freue ich mich über Deinen Hinweis auf Eure bewundernswerte Aktion.

Gruß
Arne
 
Hallo Lothar,

ich glaube schon, dass u.a. hier ein richtiger Platz für so eine Projektinformation ist.

Ganz nach dem Motto: "Tue Gutes und rede darüber", damit man noch mehr Gutes tun kann.

Ich wünsche Euch bei Eurem Projekt viel Erfolg. Ihr macht das Leben einer großen Menschengruppe angenehmer.Respekt

gespendete Grüße
vom falo
 
Prima, dass dieses Thema 'mal im Forum auftaucht......und prima, dass Lothar auch ein konkretes Projekt anspricht.

..............ich spende auch regelmäßig....allerdings sollte des Geld nicht in Verwaltungskosten "versickern" oder für evtl. nicht dauerhaft zielführende Einzelprojekte eingesetzt werden.

Prinzipiell spende ich nicht für Organisationen, die Projekte wie Multiple Sklerose oder Blindenhilfe in Deutschland unterstützen. Für diese Hilfen sollte unser Sozialsystem (....verdammt noch 'mal) genügend Geld aus dem Portemonnaie unserer Gesellschaft aufbringen können.

Ich habe letztes Jahr einer Organisation zur humanitären Hilfe für den "Gaza-Streifen" gespendet.....und habe später lesen müssen, dass damit wohl auch die Hamas unterstützt wurde......nicht in meinem Sinn..

Dieses Jahr werde ich einen bestimmten Betrag "Ärzte ohne Grenzen" zukommen lassen.

Wer spenden möchte und sich nicht sicher ist, ob das Geld auch sinnvoll angelegt ist....

z.B.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...eiten-50-grosse-organsiationen-a-1003065.html

Generell: : Hier ist eine grundsätzliche politische Einstellung gefragt, die nicht im Rahmen eines Mopped-Forums diskutiert werden kann. Hierfür sind insbesondere DIE Parteien verantwortlich, die IHR gewählt habt.

Aber evtl. können wir ja so 'ne gemeinsame "Forumsspende" organisieren ??

Nikolausische Grüße.........Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
bin überrascht, im Moppedforum so etwas zu lesen (angenehm überrascht).

Der in letzter Zeit eigentlich ironisch gemeinte Spruch -wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht- wird glaube ich von immer mehr Mitmenschen als Motto übernommen.

Nach dem Motto tue Gutes und rede darüber finde ich es gut, den Gegenwert 1-2 Mopedtankfüllungen monatlich für "gute" Projekte zu geben. Meine Spenden gehen Richtung Kinderdörfer und kommen zum großen Teil auch dort an. Das läuft bei mir jetzt glaube ich seit fast 20 Jahren und hat bis jetzt noch nicht weh getan. Auf Wunsch kann man auch eine Teilpatenschaft für ein Kind übernehmen und bekommt auch Berichte über dessen langjährige Entwickelung. Wer es anonymer bevorzugt, kann es an ein Kinderdorf geben, bei dem es grade am meisten drängt.

Aber nun mal gucken, wie sich Lothars Sache weiter entwickelt...
 
Moin Kinners,
schön, dass ihr mit Großmut das Off-Topic-Thema durchgelassen habt - und meinen Dank für die sehr freundliche Resonanz.

Und auch mir lag schon auf der Zunge, dass es reichlich andere Organisationen gibt, die mit ihren Zielen durchaus unterstützenswert sind und keinen oder geringen Verwaltungsoverhead haben - imho sogar solche, die hier bei uns aktiv sind (unser ach so tolles Sozial- und Solidarsystem hat imho eklatante Lücken für medizinische und soziale Randgruppen).

Ich freue mich zu lesen, dass sich hier einige schon damit auseinandergesetzt haben und ihren Weg gehen, um an der einen oder anderen Stelle die Welt vielleicht ein bisschen lebenswerter zu machen - und das nicht nur hinter dem eigenen Garagentor ;-).

Um Missverständnissen auszuräumen: ich bin da nur Mitglied im Verein. Die eigentliche Arbeit (vor Ort) macht mein Schwager, der seit er mein Schwager wurde (um 1992/93) jährlich Ende März bis Mitte April in Guinea verbringt. Ich selbst fände es dort mit signifikant >30°C zu heiß - in der "kälteren" Jahreszeit ist dort so feucht, dass die Schwimm- und Rutschpartie über die Piste ins Hinterland wohl nicht machbar ist.
Ich bin also kein Held, sondern habe lediglich das Glück jemanden zu kennen, der sich real engagiert und dem ich vertraue.

Allahepp, danke nochmal für eure Rückmeldungen und Unterstützung! Ich freue mich und halte euch hier auf dem Laufenden! Ende April gibt's dann voraussichtlich News zum aktuellen Stand.
 
Ich habe letzte Woche festgestellt, dass die Filme nicht mehr funktionieren, die auf der Website eingebunden sind. Das ist jetzt (per zeitgemäßem Workaround) repariert.
Sollte also jemand sehen wollen, wie Wasserversorgung in der Hauptstadt eines Westafrikanischen Landes funktioniert oder wie im Hinterland ein Schöpfbrunnen entsteht: hierisses

Ein paar Impressionen vom Schulhausbau gibt's dann noch hier


Thanks for watching!
 
Mal noch nachgelegt, für die die noch nicht (:frech4:) Mitglied geworden sind, aber Interesse am Werdegang des Projekts haben. Kurzer Abriss 2016/2017:

Zwei Schicksalsschläge vorneweg: Der von uns finanzierte Lehrer, sowie einer unserer langjährigen Helfer sind zwischenzeitlich gestorben. Beide recht jung (um 30) und zwar krank, aber ohne aussagekräftige Diagnose - somit folglich ohne Möglichkeit zur wirksamen Therapie.
Es bleiben zurück zwei Familien - also die Frauen der beiden mit ihren Kindern. Der Verein leistet derzeit eine Art Schulstipendium für die Kinder, damit wenigstens das Schulgeld bei den alleinerziehenden Müttern keine Sorgen bereiten muss. Das Gehalt der Männer fehlt ihnen natürlich. Und uns zwei zuverlässige Unterstützer vor Ort...
Vom Staat wurde für die Schule ein junger Refendar zugewiesen, der wohl bei den Kindern in Kassery sehr beliebt ist. Wir hoffen, dass er in diesem Niemandsland bleiben möchte, wenn das Referendariat abgelaufgen ist - immerhin haben wir Anfang dieses Jahres das zweite Lehrerwohngebäude fertig gestellt und so haben drei Lehrer ein festes Dach über dem Kopf. Wir sind noch auf der Suche nach einer dritten Lehrkraft, die dann wieder über uns finanziert wird.

Was das "Niemandsland" angeht: Kassery ist über eine Straße zu erreichen, die zwar Nationalstraße heißt, die aber vom "normalen" deutschen GS- oder SUV-Fahrer vermutlich möglichst weiträumig umfahren würde - zur Regenzeit teils überschwemmt, teils nur schmierig, in der Trockenzeit mit 20-30cm tiefen Spurrillen und Schlaglöchern - die nächste Provinzhauptstadt in etwa 1,5 Auto-Stunden Entfernung.

Im kommenden Jahr werden wir uns neben den Stipendien und unserem Nothilfeprogramm im wesentlichen auf Instandhaltungsaktivitäten konzentrieren. Fenster und Türen der erstellten Schul- und Wohngebäude sind noch immer grob zusammengenagelte Bretterimprovisorien und sollen wetterfest gemacht werden, die Holzschulbänke an denen ein mir unbekannter, aber sehr effektiver Käfer genagt hat, müssen ersetzt werden. Ein Metaller aus der Hauptstadt ist derzeit dabei einen Schulbankentwurf mit Metallgestell zu fertigen - damit könnte man in den kommenden Jahren recht einfach die Tischplatten ersetzen, wenn der Käfer weiterhin am Holz nagt... wenn das Modell funktioniert und der Preis stimmt, werden wir 40 Bänke fertigen lassen. Stahllieferung ins guineische Hinterland und Fertigung vor Ort... Tischplatten werden wie gehabt mit der Kettensäge aus dem Baum "hinter der Hütte" gefertigt.

Erfreuliches gibt es auch zu berichten: Eine heidelberger Studentenfachschaft hat ein Konzert in einem Seniorenstift organisiert und den Erlös dem Verein vermacht. Eine Grundschule in Meckenbeuren hat einen Spendenlauf organisiert und etwa 15 Kinder sind vermutlich über 100km für uns gelaufen und eine Mailänder Schule hat den Erlös ihres Weihnachtsbasars 2016 zur Hälfte an uns gespendet.

Was bleibt: Zwei arge Verluste, aber auch ein Spenden- und Mitgliedsbeitragsaufkommen, dass uns zuversichtlich sein lässt, dass wir die notwenigen Maßnahmen in 2018 finanzieren können.
Wer Lust hat (räusper) uns bei den Schulstipendien für die Lehrer- und Maurerkinder zu unterstützen meldet sich einfach bei mir oder guckt hinter meinem Rücken auf www.djarama.de wie er völlig anonym seinen Wunschbeitrag bei uns leisten kann.

Dank für's Lesen und Djarama!
 
Jesses! Schon wieder über ein halbes Jahr rum! Ich erzähl mal, wie der aktuelle Stand bei unserem Projekt ist, das hier der eine oder andere mehr oder weniger mitverfolgt.

Mein Schwager ist vor etwa 4 Wochen von seinem Guinea-Einsatz zurückgekommen und es gibt ein paar Neuigkeiten. Er hat im Schulgebäude und beim Lehrerhaus die wurmstichigen Holztüren und -fenster durch Eisen-Bauelemente ersetzt - da sollte jetzt erstmal eine Weile Ruhe sein. Die Schule hat mittlerweile einige Regenzeiten hinter sich und die Rückseite sieht entsprechend verwaschen aus - da müssen wir wohl nächstes oder spätestens übernächstes Jahr mal eine Fassadenrenovierung einplanen. Der Dachstuhl hat augenscheinlich keinen Holzwurm... uff! Kann also stehen bleiben.

Neben den Fenstern und Türen hat sich Solomon auch um die Gestelle für die Schulbänke gekümmert... die sind natürlich jetzt noch nicht fertig, aber die werden vermutlich nächstes Jahr von Conakry nach Kassery geliefert und inbetrieb genommen. Läuft langsam, aber läuft.

Weniger erbaulich war im Vorfeld der Reise die Information aus Kassery, dass 5 unserer 15 Brunnen "ausgespült" wurden. In der letzten Regenzeit gab es extem starke Niederschläge und das Grundwasser ist dann seitlich in die Brunnen eingetreten und hat über der Brunnensohle die Wände ausgespült... das Material liegt jetzt am Ende der Regenzeit unten drin höher als der aktuelle Grundwasserspiegel. Kein Wasser also...
Man könnte wieder ausgraben, aber die Gefahr dass die Wände einstürzen wenn einer unten schaufelt ist zu groß und keiner weiß, wie lange das halten würde. Wir werden diese Brunnen zuschütten und müssen jetzt neue graben. Die direkten Anwohner der stillgelegten Brunnen müssen jetzt ihr Wasser wieder von weiter weg holen. Kann dann schonmal ein guter Kilometer sein... da müssen wir umgehend ran!

Und dann gibt's noch Staaten... also aus welchem Grund auch immer bekommen die guineischen Lehrer seit Anfang des Jahres kein Gehalt vom Staat... ist ein bisschen blöd, weil die ja auch von was leben müssen. In der Stadt gibt's dann vielleicht mal einen Aushilfsjob mit dem sie sich über Wasser halten können, aber in Kassery gibt's die Möglichkeit nicht. Wir werden den zwei Lehrern die derzeit in Kassery unterrichten ein Überbrückungsdarlehen anbieten, bis der Staat die offenen Gehälter hoffentlich nachzahlt... ziemlich kaputtes System, das dort herrscht und den Menschen durch solche Nicklichkeiten viele Chancen nimmt.

Ich bin froh, dass wir wenigstens ein bisschen mithelfen können, die Lage dort etwas stabiler und perspektivreicher zu gestalten und hoffe, dass wir in den nächsten Jahren die Mittel haben, unseren derzeitigen Projektstand nicht nur zu erhalten, sondern Neues aufzubauen. Eine Nähwerkstatt für die jungen Frauen und eine Holz- und Metallwerkstatt für die Kerle stehen ganz oben auf meiner Wunschliste für Kassery. Schaumermal.

Wir sind allen dankbar, die uns bei unserer Arbeit unterstützen! Djarama!
 
Na, was jetzt? Hier jammern wir über schlechtes Wetter, abgefahrene Reifen....und ja, Lichtmaschinen. Dann gibt es Menschen die hier in unserer sogenannten Erstwelt leben und ständig von "man sollte was tun" reden. Und dann gibt es solche die in ihrem Heimatland auch etwas anpacken oder solche die diese Menschen bzw. Vereine unterstützen. Das finde ich toll......und davor zieh' ich den Hut!
Leider kann ich Ende Mai nur einen bescheidenen Betrag überweisen. Aber das Meer besteht aus vielen, kleinen Wassertropfen.
Eigentlich schade, dass dieses Thema unter small Talk geführt wird. Man sollte da ein eigenes Thema wie z.B. "Soziale Projekte" erstellen. Schliesslich kommt der Reichtum unserer Erstwelt ursprünglich und noch immer zu einem grossen Teil aus der Drittwelt.
Also, eine kleine Spende aus der Schweiz ist dem Verein sicher....:Froehlich2:
 
Nönö, ist hier schon richtig... ist ja in einem Moppedforum nur ein Thema das "nebenher läuft".

Für Deine freundliche Kenntnisnahme und Unterstützung danke ich herzlich! Und ohne aufdringlich sein zu wollen: eine Mitgliedschaft im Verein ist für einen ganz kleinen Jahresbeitrag möglich (guggsdu: https://djarama.jimdo.com/der-verein/mitglied-werden/).
Mit Sitz bei Ravensburg wo die jährlichen Mitgliederversammlungen abgehalten werden, ist das womöglich für Dich erreichbar und Du lernst die Macher kennen... und kannst mitmachen, wenn Du willst.
 
Ich empfinde das nicht als aufdringlich, keine Sorge. Ich starte mal mit einem Beitrag und werde mich weiter einlesen. Habe die Website nur kurz überflogen. Bei Fragen werde ich die dort angegebene Adresse anschreiben....da kommt schon noch wasPN

Uns geht es besser als die Steuererklärung vermuten lässt, nur merkt es keiner....!
 
Ich spende auch was- allerdings erst, wenn die Deutschen aus der Sklaverei durch die EU befreit werden.
 
Genau....und speziell die EU, Deutschland, die Schweiz und ganz Europa sollte schon alleine aus schlechtem Gewissen spenden. Was da alles aus Afrika mitgenommen wurde und was heute durch die Multi-Konzerne mit Sitz u.a. in Europa immer noch dem schönen Kontinent Afrika abgezwackt wird kann mit allen Spenden der Welt nicht wettgemacht werden.

Auf der anderen Seite soll man nicht spenden um das eigene Gewissen zu beruhigen. Eine Spende soll von Herzen kommen. Und wer nicht spendet ist kein schlechter Mensch.

Ich tue es, weil ich es toll finde etwas zu unterstützen was echt toll ist und wofür ich nicht den Mumm habe es selber zu tun. Und....weil ich z.B. einem Bettler immer etwas gebe. Sei es eine Cola, ein Apfel oder ein Kaugummi. Ich meine....wenn ich Kohle für ein Motorrad habe, so kann ich auch 30 Euro im Jahr spenden. Wer das Geld nicht hat, kann mit gutem Willen und Motivation unterstützen.

Vielleicht ist es aber auch weil ich in Venezuela gearbeitet habe und Armut direkt gesehen habe. Und damit meine ich echte Armut. ich behaupte jetzt mal was: jeder der einmal in seinem Leben echte Armut und Not gesehen oder erlebt hat wird das nie mehr vergessen....und dann fällt geben nicht mehr schwer. Uns geht es gut! Trotz Übergewicht, zu teuren Ferien, einem älteren Motorrad und hohen Benzinkosten. :025:
 
Ich lasse euch mal teilhaben an meiner Freude über eine Erwähnung unserer Arbeit in der Presse:

https://www.schwaebische.de/landkre...l,-djarama-bedeutet-danke-_arid,10974378.html

Ansonsten kann ich kurz von der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung berichten, dass wir den Etat für kommendes Jahr bestätigt haben, dass die holzwurmigen Holzschulbänke in 2019 durch Stahlrohrmöbel ersetzt werden, dass die ausgeschwemmten Brunnen soweit möglich repariert werden und Versuche gestartet werden, die irreparablen Brunnen durch Neugrabungen zu ersetzen (Versuche deshalb, weil man leider nie weiß, ob man nach einigen Metern auf Wasser oder auf Fels stößt).
Wir unterstützen derzeit 5 Schüler aus Kasseri, die in der Hauptstadt Conakry eine weiterführende Schule besuchen, dort bei Gastfamilien untergebracht sind und die mit unserer Hilfe die Möglichkeit haben ihr Abitur zu machen.

Grob gerechnet muss für die Schulstipendien rund 300€/Jahr kalkuliert werden - für 6 Jahre bis zum Abschluss planen wir also 2000€ pro Schüler ein. Wir würden gerne mehr Stipendien vergeben, können aber mit unserem derzeitigen Etat nicht mehr verantworten. Vielleicht hat einer von euch (oder eine Stammtischrunde) Lust, eine mehrjährige Verantwortung für eine Schulausbildung zu übernehmen und spendet zweckgebunden, damit wir weiteren Schülern diesen Weg anbieten können.

Falls dann irgendwann bei einem von euch der Wunsch entsteht, statt an den Edersee mal ins ferne Guinea zu fahren, sichere ich zu, dass wir als Verein behilflich sind, unseren Spendern landesübliche Unterbringung sowie Kost und Logis zu organisieren :-)
 
an bord

kilozetbef: schick mir mal deine anschrift, du bekommst dann post.(per pm)PN

Grüße

roman ise

thema brunnen: mein farmer(namibia) buddelt schon auf 160meter tiefe für seine schafe. Johannisburg hatte dieses jahr gar kein wasser mehr!
Das ist eine riesen Stadt.

Farmer:" Die jetzigen Kriege gingen ums Öl, die nächsten ums Wasser."
 
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