Rechtskurve ist ein Genuss - Linkskurve ist übel

HondaStef

Member
Ich frage mich ob ich der Einzige bin der so extreme Richtungsvorlieben hat. Jetzt zu Beginn der Saison stelle ich - wie fast bei jedem Saisonstart - fest, dass ich Rechtskurven fresse wie ein MotoGP-Pilot (Selbstüberschätzung inklusive). Egal wie die zumacht, das passt immer....

Geht es aber nach links, so fühle ich mich bereits bei relativ offenen Kurven nicht sicher. Bis jetzt war es immer so, dass sich das bis Ende Saison praktisch ausgeglichen hat (will heissen es passt auch links gut - nicht sehr gut, aber immerhin gut).

Wenn ich eine Strecke mit vielen engen Linken fahre, so kommt es vor, dass ich aus Ärger über mich selber umkehre und den gleichen Abschnitt nochmals fahre.:Konfus2:

Mich nervt das jede Saison unglaublich und möchte wissen, ob ihr ebenso eine starke und eine schwache Seite habt.....also auf Kurven bezogen.:zwinkern:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das liegt relativ klar auf der Hand.

In Rechtskurven sagt dir dein Gehirn, dass da ja genügend Asphalt ist. Allerdings ist das die Fahrbahn des Gegenverkehrs...!!!
Links herum hast du nach außen praktisch nur die Hälfte des Platzes. Nämlich nur deinen eigenen Fahrstreifen...

Wichtig für Kurven ist “lange außen bleiben“ und erst recht spät einlenken.

Mit einem Kurventraining bekommst du erklärt, wie du sicherer durch selbige Kurven kommst.
Es lohnt sich!

Wenn du der “Sache“ näher auf den Grund gehen willst, empfehle ich dir das Buch “Die obere Seite des Motorrads“.
 
Danke, Fahr- und Kurventrainings habe ich gemacht. Das Buch werde ich mir besorgen. Und ja, ich bleibe immer lange draussen um in der Kurve mit dem Oberkörper ja nicht über die Mitte zu kommen. Trotzdem bleibt dieses ungute Gefühl. Deine Erklärungen leuchten ein. Aber geht es Dir bzw. geht es Euch in Linkskurven ähnlich, oder spiel links oder rechts keine Rolle? Allzeit Gute Fahrt.....LG Stefan:mx31:
 
Dieses Phänomen kenne ich auch das es mir rechts rum lieber ist als links rum und zwar aus genau den genannten Grund von Spezi.
Das ist zwar eigentlich Quatsch da rechts rum nicht mehr Platz ist zumal einem jederzeit einer entgegenkommen kann der im schlimmsten Fall auch noch seine Linkskurve schneidet aber im Kopf ist da immer viel mehr Platz.....
In der Regel versuche ich immer eine schöne "richtige" Linie hin zu bekommen, OK das klappt nicht immer aber je mehr Km im laufe des Jahres gefahren, immer öfter und wenn dann hier und da jemand dabei ist der einem auch noch auf Fehler im Fahrstil hinweist und Tip`s gibt versuche ich die Umzusetzen.
Irgendwann wird es dann doch vielleicht schön und schnell mit dementsprechenden Reserven um entspannt auch eine Tour rückblickend bei nem lecker Kaffee zu Hause nachträglich entspannt genießen zu können.
Was mich dabei gar nicht stört ist das es immer und Überall Fahrer gibt die nach zwei drei Kurven aus dem Sichtfeld verschwinden und im besten Fall auch noch schnell und schön Unterwegs waren.
Hauptsache ich kann meine Frau Abends wieder in den Arm nehmen und auf einen schönen Tag zurück blicken ohne das Gefühl zu haben den ganzen Tag Stressgeplagt versucht zu haben an jemandem dran zu bleiben.....
 
Linkskurven kann man früher einsehen - das finde ich persönlich einen großen Vorteil bei "linksrum". Rechtsrum geht's oft unübersichtlich... vielleicht bin ich deshalb links weiter am Reifenrand, als rechts. Kann aber auch an diesem Coriolis-Nordhalbkugel-Ding liegen... oder weil die Hausstrecke makroskopisch betrachtet linksrum geht.
 
Geht mir auch so - und ich habe für mich noch nicht richtig den Kniff gefunden. Theoret weiss ich es und ich nehme mir es auch vor, klappt aber nicht. Egal ob mit Buch oder Sicherheitstraining
Ich bin mir sicher, dass es nicht am Faktor " viel Platz" liegt wie oben besprochen sondern am Strassenrand.Ist also ne reine Kopfsache.

Rechts herum fahre ich sauber auf meiner Seite, aber aussen an, kann wenn sie zumacht oder Verkehr kommt auch noch problemlos drücken und habe " wie von selbst" den richtigen Radius mit der richtigen Mischung von Tempo und Impuls/Druck am Lenker.

Linksherum fahre ich aussen an, also rechts am Strassengraben, und ziehe dann rum. Aber selten passt der Radius, ich bringe zu früh zu viel Druck auf den Lenker und komme daher zu früh wieder zu weit nach innen. Ich merke es auch daher dass bei einer Tour mit vielen schnellen langezogenen Kurven ich danach meine linke Schulter merke, im Sinne von Müde, Fast-Muskelkater.
Ich bin linksrum immer überzeugt dass ich aussen bleibe, aber da dann ja der Strassenrand kommt, oft mit Dreck oder Splitt fahe ich unbewusst da weg bzw versuche Abstand zu halten. Damit ist die Kurve kaputt Strassenrand gegen " aussen" bleiben. Auf Videos sieht man genau dass die erste Hälfte der Kurve bis knapp an den Scheitelpunkt ok sind, aber dann.....:frech4:
Bei mir wird der gefühlte Fehler grösser je länger und scneller die Kurvenwerden, hatte das Problem aber auch schon auf Serpentinen.

Wenn einer dazu nen Tipp hat her damit :) . Aber ich bleibe dran, hoffe dass mit mehr Erfahrung es besser wird.
Vg juschka
 
Kann aber auch an diesem Coriolis-Nordhalbkugel-Ding liegen... oder weil die Hausstrecke makroskopisch betrachtet linksrum geht.

Aber sowas von: Besonders wenn die Kurven im Scheitelpunkt von Nord nach Süd oder so verlaufen. Am Besten fährt man immer nur auf einer Kreisbahn, dann sollte sich alles neutralisieren.
 
Wenn einer dazu nen Tipp hat her damit :)

Das ist ein blöder Tipp, aber ich mach das so: wenn ich denke, dass jetzt(!) der Einlenkpunkt ist, zähle ich ganz langsam von Null bis Eins und lenke erst dann ein.
Wenn ich Panik bekomme, bevor ich bei Eins bin, war ich zu schnell und breche das Weiterzählen ab. Wenn ich dann aber zu früh zu eng werde, weiß ich, dass ich weiterzählen hätte müssen.

Übrigens: bei der Street muss ich entweder schneller fahren, oder manchmal sogar fast bis Zwei zählen...

Und noch eins: wenn ich in der Links so weit sehen kann, dass ich sicher bin, dass am Mittelstreifen keinerlei Gefahr besteht mit Entgegenkommenden in Kontakt zu kommen, oder diese zu erschrecken, kümmert es mich wenig, wenn ich die goldene Regel verletze... wenn aber die Gegenfahrbahn besetzt ist, ist es eine echte Empfehlung so unterwegs zu sein, dass man weit genug außen bleiben kann. Zur Not halt mit wohldosiertem Zug am Gas weiter raus, wenn man zuweit links kommt... genau wie in der Rechtsrum :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Geht mir auch so - und ich habe für mich noch nicht richtig den Kniff gefunden. Theoret weiss ich es und ich nehme mir es auch vor, klappt aber nicht. Egal ob mit Buch oder Sicherheitstraining
Ich bin mir sicher, dass es nicht am Faktor " viel Platz" liegt wie oben besprochen sondern am Strassenrand.Ist also ne reine Kopfsache.

Rechts herum fahre ich sauber auf meiner Seite, aber aussen an, kann wenn sie zumacht oder Verkehr kommt auch noch problemlos drücken und habe " wie von selbst" den richtigen Radius mit der richtigen Mischung von Tempo und Impuls/Druck am Lenker.

Linksherum fahre ich aussen an, also rechts am Strassengraben, und ziehe dann rum. Aber selten passt der Radius, ich bringe zu früh zu viel Druck auf den Lenker und komme daher zu früh wieder zu weit nach innen. Ich merke es auch daher dass bei einer Tour mit vielen schnellen langezogenen Kurven ich danach meine linke Schulter merke, im Sinne von Müde, Fast-Muskelkater.
Ich bin linksrum immer überzeugt dass ich aussen bleibe, aber da dann ja der Strassenrand kommt, oft mit Dreck oder Splitt fahe ich unbewusst da weg bzw versuche Abstand zu halten. Damit ist die Kurve kaputt Strassenrand gegen " aussen" bleiben. Auf Videos sieht man genau dass die erste Hälfte der Kurve bis knapp an den Scheitelpunkt ok sind, aber dann.....:frech4:
Bei mir wird der gefühlte Fehler grösser je länger und scneller die Kurvenwerden, hatte das Problem aber auch schon auf Serpentinen.

Wenn einer dazu nen Tipp hat her damit :) . Aber ich bleibe dran, hoffe dass mit mehr Erfahrung es besser wird.
Vg juschka

Mir hat man vor Jahren gesagt, ich soll nicht vor das Moped oder in die Kurve blicken, sondern zum Kurvenausgang. Schaue dahin, wo du hinfahren willst. Der Rest kommt dann schon von alleine. Gleiches gilt im Frühjahr beim üben des Ausweichens/Gefahrenbremsungen.
 
Geht mir genau so. Und das spiegelt(e) sich auch im Verschleissbild des Vorderreifens. Zwar waren beide Seiten gleich weit abgefahren ("Angststreifen"), aber die rechte Seite wies deutlich mehr Verschleiss auf. Anscheinend bin ich rechts rum deutlich aggressiver unterwegs.

Um EFAs Beitrag mal weiter zu denken: Der Optimalfall ist ja wie gesagt, dass man die Linie fährt, die einen vom Mittelstreifen fernhält, aus bekannten Gründen. Andererseits liest und hört man ja immer, dass man bei korrekter Blickführung in die Kurve hineinschauen soll. Vielleicht bin ich da ein Einzelfall, aber mich bringt diese Art der Blickführung immer wieder weg vom rechten Rand**, eben so, wie man es nicht machen sollte.

Was stimmt denn nun, wie ist das bei Euch?

**Kein politisches Statement :mx31:
 
Ein paar Sicherheitstrainings machen, Kurventraining, Blickführung, "das richtige Bremsen", sich selbst richtig einschätzen
lernen und fahren, fahren, fahren....

Irgendwann denkt man immer weniger bei der Sache und macht intuitiv "alles richtig" - solange man mit dem Kopf bei der
Sache ist und sich auf das Fahren und den Verkehr konzentriert und nicht ablenken lässt!

Persönlich glaube ich, dass mehr Zweiradfahrer größere Probleme mit dem richtigen Bremsen haben, als mit dem Kurvenfahren.
 
Also mit dem "links weniger Angststreifen als rechts" hab ich jetzt grad nochmal ausprobiert. Es ist weder dieses Coriolisding, hat absolut nichts mit der Drehrichtung der Erde um die Sonne, oder des Mondes um die Erde zu tun. Es ist viel einfacher! So eine Straße ist i.d.R. leicht gewölbt, wenn man sich einen Querschnitt anschaut.
Das ist meiner Einschätzung nach derart systematisch an derart vielen Straßen zu beobachten, dass ich es nicht für einen Konstruktions- oder Fertigungsfehler halte, sondern für eine vorgesehene Eigenschaft. Im Sinne z.B. des Wasserabflusses bei Niederschlag ist eine solche Gestaltung des Profils durchaus nachvollziehbar vorteilhaft.

Wenn man jetzt also eine Linkskurve am rechten Straßenrand fährt, addiert sich zur Fahrzeugschräglage gegenüber der Horizontalen auch noch der Wölbungswinkel der Straße - und zwar in dem Maß in dem man außen fährt! Fährt man innen hat man weniger Wölbung.
Wenn man eine Rechtskurve fährt, fährt man diese idealerweise mittelliniennah, als dort, wo die Fahrbahn nahezu eben ist.
Die logische Folge ist, dass man in Linkskurven immer 2-3 Grad schräger fährt, als gleichschnelle Rechtskurven. Und damit hat man dann links den Angststreifen weg und rechts dran.
Wer also links den Angststreifen weghaben will, muss eben die richtige Linie wählen. Wie man den rechts weg bekommt, bin ich mir noch unsicher. Ich bitte um Wortmeldungen!

Wer links nicht weniger chickenstripes hat als rechts, ist jedenfalls auf der falschen Linie unterwegs. Diese These nehmt mal mit zum nächsten Besuch am Bikertreff und sprecht unbedingt Leute drauf an!

Mal ganz ohne Bla. Dieses nach außen hängen von Linkskurven ist wirklich oft gegeben und leistet daher womöglich einen wesentlichen Beitrag zur Linkskurvenschwäche des Einen oder Anderen... aber das Problem ist mehrdimensional! Die Unterverkleidung der CBF war übrigens mehrfach rechts angeschliffen... linksrum hatte ich immer Angst vor dem Hauptständer und natürlich liegt am rechten Straßenrand gelegentlich Split...

Der Kopf halt! Wer damit nachhaltig und unlösbare Probleme hat, sollte ernsthaft an Amputation denken. Das ist heutzutage handwerklich nach zwei Semestern Medizin oder einer Metzgerlehre überhaupt keine aufwendige Angelegenheit. (okok, das ist political nicht nur incorrect, das ist kompletter bullshit!)
Also erstmal mit einzwei Kurventrainings anfangen... danach kann man ja immernoch...
 
Der Optimalfall ist ja wie gesagt, dass man die Linie fährt, die einen vom Mittelstreifen fernhält, aus bekannten Gründen. Andererseits liest und hört man ja immer, dass man bei korrekter Blickführung in die Kurve hineinschauen soll. Vielleicht bin ich da ein Einzelfall, aber mich bringt diese Art der Blickführung immer wieder weg vom rechten Rand**, eben so, wie man es nicht machen sollte.

Was stimmt denn nun, wie ist das bei Euch?

Das kenne ich auch, weil man weiter rein schaut, das Ende der Kurve anpeilt was aber manchmal noch nicht in Sicht ist und schon geht es sicher weiter Richtung Mitte wo ich dann einfach nachkorrigiere.
Da ich nicht auf Rundenzeitenjagt bin und es zwar schön aber keine Pflicht ist die schönste Linie zu fahren......lebe ich damit und freue mich auf die nächste Links um das ganze besser hin zu bekommen :01 - grinsen:
 
Tolle Diskussion !

Und in Wirklichkeit ist die Realität sowieso ganz anders !!

Gruß Thomas

P.S. Kurventraining ?? So'n Quatsch !! Die Kurven sind da, egal ob ich die jetzt trainiere oder nicht !
 
Wer also links den Angststreifen weghaben will, muss eben die richtige Linie wählen. Wie man den rechts weg bekommt, bin ich mir noch unsicher. Ich bitte um Wortmeldungen!

Mir fallen da spontan nur entsprechendes Schmirgelpapier, falls keines vorhanden alternativ dazu mehr Schräglage, ein.
 
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