Analoge Ganganzeige

Das Vorgängermopped im technikresistenten Bekanntenkreis war, man höre und staune, eine CBF600. Da gab es wohl keine Uhr, weil bei dem geringen Hubraum vom Entwicklerteam auf höchste Energieeffizienz geachtet werden musste. Ich war jedenfalls zum Zeitpunkt des Kennenlernens mit meiner Dicken ganz weit vorne, weil ich ja mit Uhr gewissermaßen den Gipfel des Motorradbaus verkörpern konnte. Dass man an einem Mopped etwas besser machen kann, obwohl schon eine Uhr dran ist, schien eine überraschende Erkenntnis.

Die VDO-Dinger fand ich damals auch geil (wusste aber noch nicht dass das so heißt) als ich als Dreikäsehoch auf dem Heimweg von der Grundschule regelmäßig einen Umweg durchs Dorf gemacht habe, weil irgendwo in einer Seitenstraße einer einen Opel GT mit diversen aufgestelzten Informationsglobuli auf der Armaturenauflage hatte, der öfter mal auf der Straße stand und wo auch Außenstenhende und Technikfans die Pracht durch's Seitenfenster bestaunen konnten. Der GT hatte natürlich auch einen Fuchsschwanz und das ganze Programm mit Startnummer und Zierstreifen. Etwas mehr Umweg forderte dann der Admiral vom ortlichen Veterinär, aber auf dieser etwas größeren Runde sah man dann immerhin auch einen Bedford Blitz... ja, da ging's schon ab, in meinem Heimatdorf... und nein, ich sehne mich keinesweg zurück. Im ersten eigenen Auto war dann ein Cassettenspieler viel wichtiger, der Motor- und Fahrgeräusche vergessen machte... ziemlich tauglich laute Boxen hab ich damals selbst gezimmert. Da blieb dann auch der eine oder andere Schulbub bewundernd stehen... und ich wusste, dass ich eine ziemlich coole Socke sein muss. Muss unbedingt meinen Therapeuten fragen, ob das womöglich der Anfang war...
 
Zurück
Oben Unten