... wozu dann Drehzahlmesser, Tacho und die kleinen Kontrollleuchten
Wenn ich wirklich fahre, interessieren mich nur die blauen Blinklichter und - sofern ich keine Streckenposten erwarte - weder die Geschwindigkeit, noch irgendeineines der Kontrolllämpchen.
Den Drehzahlmesser habe ich dann im Auge, wenn ich gerne fahren möchte, aber irgendwer vor mir das gerade verhindert - man kann 50 mit unter 3kRPM fahren, aber zum Überholen setzt man mit dem Quirl besser bei 5kRPM oder höher an.
Und der Tacho? Interessant nur innerorts, bei Blitzerdurchfahrt und häufig kontrollierten Strecken. Gerade innerorts ist der Tachoblick imho kritisch, weil einem ja während des Tachokontrollblicks gerade ein anderer Verkehrsteilnehmer quer kommen kann und dann eventuell eine Sekunde fehlt, in der man ansonsten entspannt ausweichen oder bremsen könnte...
Wer einen Ganganzeige will, soll sie sich dran machen, aber das macht die CBF nicht besser als sie ist. Man weiß halt hinterher, welchen Gang man drin hatte. Und ich hab ja selbst so Kinderkram wie "Schaltblitz" für völligen Unfug gehalten, bis ich mich dran gewöhnt hatte, wie meine Luftpumpe korrekterweise eingesetzt wird. Bei relativ spitz abgestimmten Motoren halte ich das für ein sinnvolles Feature.
Nochmal: wenn die Ganganzeige verhindern soll, dass ich ständig vom 6. in den 7. schalte, muss ich mir auch angewöhnen, vor dem Gangwechsel immer den Blick für kurze Zeit aus meiner fahrphysikalisch relevanten Umgebung zu schwenken und nehme mir in dieser Zeit die Möglichkeit auf Veränderungen in meiner unmittelbaren Umwelt zu reagieren.
Wenn man eine Sekunde für die Informationsaufnahme veranschlagt ist das 30m Blindflug bei 100km/h mit dem Benefit, dass man nicht schaltet.
Wenn man bei 100 versucht den 7. einzulegen, zieht man vegetativ gesteuert die Kupllung, drückt kurz mit dem Fuß gegen den Schalthebel der am Endanschlag nicht nachgibt, und lässt die Kupplung wieder kommen - Benefit: man weiß die ganze Zeit, was um einen herum passiert.
Natürlich weiß man ohne Ganganzeige und ohne Rechnerei nie, ob der zweite, der dritte oder was anderes gerade drin ist, wenn man nicht konsequent mitzählt, wie oft man hoch und runtergeschaltet hat.
Ob Kurven vom Aussehen her nach irgendeinem bestimmten Gang aussehen, ist mir bisher noch nicht aufgefallen. Grundsätzlich geht alles auf der Landstraße im Zweiten, da kann man gut sporteln. Geht aber auch im Dritten, da geht schon flott. Geht auch im Vierten, da kann man immernoch touristisch zügig. Und die CBF kann fast alles auch im 5. oder 6. da ist halt im Kurvenausgang nicht das ganz große Feuerwerk. Die Gangwahl ist imho eher eine Frage der aktuellen Ambitionen, als "wie die Kurve aussieht". Kommt man bei Kurvenanfahrt an die untere Drehzahlgrenze, schaltet man runter... wenn nötig auch zweimal (was vom Zweiten ausgehend nicht geht, aber das merkt man schneller, als man das Cockpit auf den aktuellen Zahlenwert überprüfen kann - wer will am kurveneingang Zeit, Weg und Aufmerksamkeit verschenken, um ganz sicher zu sein, dass die Gangnummer mit dem Aussehen der Kurve ein harmonisches Bild ergibt?).
Ich hab natürlich leicht reden, weil ich mit der Luftpumpe den ganz großen Gang eh fast nie drin habe und wenn, dann eher an runter- als an hochschalten denke... und bei den Gängen drunter ist's wurscht welcher, solange die Drehzahl ausreicht um den aktuellen fahrdynamischen Anspruch zu befriedigen.