Urlaub in Frankreich - Roller-/Motorradfahrer unmögliches Verhalten

zwei Seiten eines Landes

Ja, die Franzosen scheinen sehr unterschiedlich zu sein.
Als junger Mann war ich öfters in Südfrankreich und Paris unterwegs
, daher kenn ich auch die wildesten Geschichten, wenn man zum Beispiel von einer Velosolex, das ist das verstärke Fahrrad wo der Motor vorne auf der Gabel hängt und die Reifen mit Reibrollen antreibt, bei Tempo 80 überholt wird, oder wie ein Renault Alpinefahrer bei einer vollen zweispurigen Landstrasse einfach mal den Blinker setzt und anfängt zu überholen und alle machen Platz und keinen scheint es aufzuregen.
Allerdings war ich mit der Familie vor ein paar Jahren in der Bretagne. Hier kann man auch mit Kindern getrost mit dem Fahrrad unterwegs sein, ohne das man Angst um die Kinder haben muss, die Rücksichtnahme auf uns war einfach nur toll, das kenne ich leider aus unserer Region komplett anders. Da hielten sich auch alle ans Tempolimit, ich war da schon sehr verwundert.
Aber die Hitze des Südens scheint auch das Temperament zu beeinflussen.
Das ist doch das schöne am Reisen, andere Länder andere Sitten.
Gruß
TEP
 
Ja, die Franzosen scheinen sehr unterschiedlich zu sein. [...]

Es ist schlicht so, dass man eigentlich nicht irgendwohin fahren sollte, wenn man die Erwartung hat, dass es dort genauso ist, wie man das von daheim kennt. Mit dieser Erwartung verdirbt man sich selbst den Urlaub und verstört die Menschen, die dort leben, wo man selbst glaubte, dass man Gewohntes vorfindet. Zudem macht man es denen schwerer, die nach einem kommen...
Ich bin immer gut damit "gefahren" wenn ich mir angeschaut habe, welche (auch ungeschriebenen) Regeln dort gelten, wo ich gerade bin und versucht habe, mich daran zu halten. Situationen in denen Regeln gelten, die mir selbst nicht passen meide ich so gut es geht - hier wie dort.
Verkehrstechnisch scheint mir in allen Südländern das Individualverhalten der Einheimischen etwas chaotischer, aber in Gefahrensituationen aufmerksamer und rücksichtsvoller - in manchen Details auch überraschend penibel regelgerecht (z.B. Geschwindigkeitseinhaltung auf Autobahnen und zuletzt die Zebrastreifendisziplin in Spanien). Fehlverhalten und gefährliche Regelauslegung bzw. sogar -übertretung anderer Verkehrsteilnehmer wird so gut es geht defensiv ausgebügelt und entgegen der historischen Vorurteile äußerst selten behupt. Der deutsche Verkehrsrechthaber geht mir persönlich massiv auf den Zeiger.
BTW: erkennt man unsere Landsleute auch an anderen Verhaltensauffälligkeiten, in denen es um das Miteinander in alltäglichen Situationen geht... sieht oft eher nach "Gegeneinander" aus... als ob Darwin einen sofort aussortieren würde, wenn man einem Anderen mal etwas gönnt...
 
[...] Renault Alpinefahrer bei einer vollen zweispurigen Landstrasse einfach mal den Blinker setzt und anfängt zu überholen und alle machen Platz und keinen scheint es aufzuregen.
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Aber die Hitze des Südens scheint auch das Temperament zu beeinflussen. [...]

Ein A110? So einer stand immer bei uns in der Straße als ich jung war. Was für ein Traumauto - da würde ich auch Platz machen, um ihn von allen Seiten bewundern zu können!

Die Hitze, naja, die ist 14 km westlich von mir auch nicht anders - das Fahrverhalten der Motorradfahrer allerdings schon. Geht aber IMHO voll in Ordnung so. Der größte Unterschied liegt ja im Filtern und Lane Splitting, und das dürfte man meiner Meinung nach in Deutschland auch gerne erlauben.

In Paris war ich vor fast einem Vierteljahrhundert mit einem alten, verdellten Renault und habe es absolut genossen! Wenn man sich auf das Chaos einlässt, findet man schnell Spaß daran. Mit einem Neuwagen wäre ich dort allerdings auch nicht hingefahren.

Viele Grüße

Timo
 
Frankreich Motorrad

Ich habe einen Kumpel der fährt eine Afrika Twin, der hat in Frankreich sein Freundin kennengelernt. (NTV650 fährt sie). Und das mit den unzähligen Mopeds da unten ist so zu erklären:

die brauchen kein TÜV! Deswegen geht da so die Luzy ab.

Interessant ist auch bei Autos: da gibs keine KFZ Steuer. Die melden einmal an, das kostet Anmeldegebühr und dann nie wieder was.
Das erklärt warum die ihre Autos lange behalten und nicht durchtauschen.

Keine Gewähr aber das erzählte sie.

Ich liebe die Provence: Pastice und Lavendelfelder und die Berge

Haut rein
 
FRankreich autobahn

Die blitzen selten, die haben Sectioncontrole. Das bedeutet es wird u.a. zwischen den Mautstationen gemessen.

D.h. Man sollte im Schnitt nicht über 130 KMH kommen. Wir ziehen die Segelflugzeuge darunter. 10m lange hänger. Da ist auch mit Anhänger 130 erlaubt. Wir fahren aber eigentlich alle so ca 150KMH da die Tour weit ist. Muss man eben mal ne Pinkelpause machen! dann hauts mit 130Schnitt wieder hin.

An die Sicherheitsapostel:

Wir haben Antischlinger von Alko. Wir beladen die Hänger richtig. Wir wissen was wir tun. Wir fahren Cobra Hänger von Spindelberger.
 
Ich habe einen Kumpel der fährt eine Afrika Twin, der hat in Frankreich sein Freundin kennengelernt. (NTV650 fährt sie). Und das mit den unzähligen Mopeds da unten ist so zu erklären:

die brauchen kein TÜV! Deswegen geht da so die Luzy ab.

Also es gibt in Frankreich scheinbar schon so etwas wie den TÜV (zumindest für PKW), aber sehr selbst:

:teu49::warsnicht:
 
Autokino Ruhgebiet

bekommt man auch Tüv ohne gucken für 150 Euro! Die grüne Plakette gibs für 10er auch dabei. Dann freie Fahrt in die Umweltzone. Migration hat viele Vorteile;-)

kann man machen, ich bin aber der Meinung wenigstens die Bremsen sollten funktionieren und ein bißchen Licht oder so.
 
So doll ist der deutsche TÜV dann auch nicht.
Selbst erlebt: Gebrauchtwagen mit neuem TÜV gekauft und 5 Wochen später ist mir in einer Kurve die Radaufhängung weggebrochen... im Umkreis von etwa einem Meter um die Bruchstelle ließ sich nichts finden was nicht aus Rost bestand bzw. woran man irgendwas noch hätte festmachen können.
Ja klar, ich hab das Ding gekauft und damals war ich im blinden Vertrauen, dass eine TÜV-Plakette irgendeine Aussage über die Nutzbarkeit des Objekts hat, dem sie zugeteilt wurde. Das war definitiv zu blauäugig.
Auch erlebt: CBF mit 6 Jahren und knapp 100tkm. Junger Prüfer mit abschätzigem Blick auf das Alltagsfahrzeug: "Die Bremsscheiben! Das sieht schlecht aus. Ich hol mal den Kollegen." Kollege kommt: "Die ist ja fast noch neu! Endlich mal ein Mopped das auch gefahren wird.! Bückt sich, kurzer Blick auf die Bremsen. "Alles klar, der Kollege macht Ihnen die Plakette fertig" nickt beiläufig dem Kollegen zu und geht. Anmerkung: Bremsscheiben und Beläge waren keine 10tkm alt.

Mein Fazit: es wird entweder zu wenig oder zu scharf begutachtet... beides ist Mist, sowohl wenn ein kaputtes Fahrzeug nicht ernsthaft begutachtet wird, als auch wenn ein intaktes Fahrzeug... "da muss doch was zu finden sein, bei soviel Kilometern"-geprüft wird. Und eine TÜV-Plakette sagt rein garnichts aus, außer dass man sie hat.
 
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