Rennstrecke und was dazugehört

Und nun kommt die „dumme Frage“ welche sollte man fahren ?

Gibt in dem Zusammenhang wohl keine dummen Fragen !!

Der Instruktor denkt sich ja was bei seiner Linie und hat das im Zweifel auch in der Pausenanalyse erklärt.

Letztes Mal hatte ich allerdings ein bißchen Pech mit dem Instruktor, der sich offensichtlich mit sich selbst nicht ganz einig war,

ob er die "sichere" (straßenrelevant) oder die "schnelle" (quasi trackrelevant) vermitteln wollte.

Man sollte da durchaus durch Fragen und Diskutieren Klarheit schaffen.

Gerade auf so einer winkligen Kartbahn bietet sich natürlich das Üben für enge/winklige/linienproblematische Tourenabschnitte z.B. im abseitigen Baldo-/Tremalzo-/Passo Daone-/

aber auch Stelvio-/Gaviagebiet an. (Lothar wird die entsprechenden französischen Beispiele wissen.)

Mein Ehrgeiz wäre jetzt nicht, den Kartbahn-Streckenrekord zu brechen, sondern (weil's da halt so gut zu üben ist) Blick und Linie für die freie Wildbahn risikoarm

auszuprobieren und zu üben.

Gruß Thomas
 
Mein Ehrgeiz wäre jetzt nicht, den Kartbahn-Streckenrekord zu brechen, sondern (weil's da halt so gut zu üben ist) Blick und Linie für die freie Wildbahn risikoarm

auszuprobieren und zu üben.

Das ist auch Sinn und Zweck eines Kurventrainings auf der Kartbahn :Froehlich2:

Wie sagte Blaster immer:

Erst schön dann kommt schnell von ganz allein :02 - zwinkern:
 
Und nun kommt die „dumme Frage“ welche sollte man fahren ?

Man kann ja auch fragen: Was machen die unterschiedlich? Warum machen die das so wie sie es machen? Welcher davon hat am Ende wohl das entspannteste Lächeln? Welcher von denen muss wohl am ehesten hinterher ausschnaufen? Würde ich selbst lieber dieses entspannte Lächeln haben, oder sehne ich mich nach Situationen, nach denen ich hinterher erstmal ausschnaufen muss?
Und mit diesen Kriterien gehst Du dann auf die Bildersuche.

Wenn ich mir mein letztes Video anschaue, gefällt mir gut, dass ich es schaffe, an unterschiedlich schnellen Jungs mehr oder weniger dran zu bleiben. Und mir gefällt gut, dass alle was anderes nicht ganz so konstant gut treffen wie ich, dass die an anderen Stellen aber Boden gut machen, wo ich mit den Elementen kämpfe. Eigentlich guck ich mir auf dem Kurs Linienvariationen an und Verbindungen innerhalb Kurvenkombinationen. Ich erlebe dann, dass manche intuitiv gewählte Strategie Vorteile hat, gegenüber der intuitiven Strategie anderer. Ich erlebe aber auch, dass meine Strategie zwar grundsätzlich funktioniert, aber andere Strategien meiner weit überlegen sind.

Ich wähle in jeder Situation bevorzugt Werte nahe dem Mittel folgender Extreme am Beispiel einer Anfahrt auf eine Kurve mit z.B. 120° - egal wie schnell, egal welcher Gang (außer 1 und 6):

A: Zielgeschwindigkeit: hart am Gas - voll in der Bremse
B: Einlenkpunkt: ohne Bremse - hart in der Bremse (Kamm'scher Kreis im Sinn)
C: Ziel für Scheitelpassage ist definiert: völlig lastfrei, Kurvenausgang eingetütet, Gang stimmt
D: Ausgang: mach langsam, die nächste Kurve kommt - richtiger Gang, wenn nicht jetzt, wann dann (grins)
...und nochmal von vorne, eventuell Mittelwertabweichungen etwas nachstellen.

Und wenn ich jetzt die Mittelwertabweichung beim zweiten Mal verändere, was meine Gas- und Bremshand betrifft, den Einlenkpunkt betrifft, dann erlebe ich im Scheitelpunkt eine Fahrsituation, die befriedigend ist, oder eben nicht. Das was ich lerne und nichts anderes, ist einen Punkt anzufahren, an dem ich spätestens für alle Fälle gewappnet bin: Punkt C. Dort kann ich machen, was ich will. Mich meinetwegen mit zunehmender Bremse auf Schrittgeschwindigkeit ins Grün bremsen, oder stets den Herrn Kamm im Kopf mit zunehmend Gas in die Öffnung beamen. Weiter bei A. Ein Heidenspaß. Und hat mit "schnell" überhaupt nix zu tun.
 
Im Straßenverkehr ist dann idealerweise jeder Punkt auf dem Weg nach C erstens zum befahren geeignet, zweitens frei von fest stehenden Hindernissen und drittens frei von beweglichen Hindernissen sein. Und schon stimmt die Linie für die jeweilige Situation. Günstig ist grundsätzlich auch die eigene Fahrbahnhälfte wie einen Tunnel mit harten Wänden zu betrachten - aus der gelegentlich und linksrum meist an der kurveninneren und rechtsrum meist an der kurvenäußeren Wand in Knie- oder Kopfhöhe harte Kanten ragen und in anderer Raumrichtung rotieren - oft spät zu sehen. Wenn die auch nie stören, hat man eine grundsätzlich für den Straßenverkehr brauchbare Linie.

Wirres Zeug, aber ziemlich genauso mach ich das. Und eigentlich hab ich jetzt alle meine "Tricks" verraten. Aber wie man sieht, reicht eine Hand voll Regeln.
 
Jetzt steht das da so, als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gegessen. Keine Gegenrede, keine Zustimmung... eigentlich dachte ich ja, dass irgendwer (oder noch besser gleich mehrere) SEINE Fahrstrategie und SEINE Tricks anhängt... wir könnten den Thread ja durchaus auch nutzen, um uns auszutauschen und die Sichtweise auf Gleichgewicht und Beherrschbarkeit der labilen Dynamikanwendung jeweils ein wenig zu ergänzen... ob man das was man tut auf Zeitenjagd macht, oder nur um nicht runter zu fallen ist ja erstmal nebensächlich.

Ob die "Tricks" anderer für einen selbst anwendbar sind, wird sich ja eh erst zeigen, wenn die Tage wieder länger geworden sind. Also noch viel Zeit wertfrei zu sammeln. Auf geht's!
 
Mit Verlaub "mein Herzchen" - irgendwas hast Du ja auch nicht völlig verkehrt gemacht, wenn Du noch lebst.
Ich hab auch nicht geschrieben "wie es richtig geht", sondern nur "wie ich das mache". Da liegen mitunter Welten dazwischen - in aller berechtigten Bescheidenheit!
 
Wenn ich mir das Video anschaue wie du an einem recht guten Fahrer dran bleiben kannst dann kann man davon ausgehen das du ebenbürtig bist.
Was mich betrifft wenn man auf einem 100 PS Geschoß sitzt da muß man schon dreimal überlegen was man macht und 2 mal ADAC-Training war auch nicht verkehrt, wenn gleich ich mir noch ein bißchen mehr gewünscht hätte.
 
Wenn ich mir das Video anschaue wie du an einem recht guten Fahrer dran bleiben kannst dann kamm man davon ausgehen das du ebenbürtig bist.
Was mich betrifft wenn man auf einem 100 PS Geschoß sitzt da muß man schon dreimal überlegen was man macht und 2 mal ADAC-Training war auch nicht verkehrt, wenn gleich ich mir noch ein bißchen mehr gewünscht hätte.

Ob "ebenbürtig" reicht, ist noch nicht raus - "ebenbürtig mit manchen" gab's schon kurz nach dem Führerschein. Es geht mir bei den Filmchen wirklich nicht darum, zu zeigen, was ich für ein Held bin, sondern um's Vermitteln von Eindrücken - ich bin am Kringel und folglich auch auf der Straße wirklich ein ziemlich kleines Licht! Nimm als Beispiel die Fahrer, die meist nur wenige Sekunden brauchen, um zuerst am Bildrand von hinten aufzutauchen und dann vorne hinter dem Horizont zu verschwinden... dass einer an dem ich dran bleibe, wenn er in Spiellaune ist, nicht viel fahrkompetenter sein kann ist ja klar.
Die richtig guten Fahrer findest Du in Videos von Olaf. Und auch die finden ihre Meister.

Wenn Du ernsthaft "überlegen musst, was du tust", dann ist das schonmal ein Punkt, an dem Du sicherer werden kannst. Im Ernstfall im Straßenverkehr fehlt die Zeit zum Überlegen und dann ist ein Fahrzeug mit Knautschzone deutlich überlegen. Du hast's gemerkt und dann ist schonmal der erste Punkt korrekt abgearbeitet.

Was das "mehr" wünschen angeht, es dauert einfach. Und verinnerlichen kann man das Gelernte auch nur durch regelmäßige konzentrierte Anwendung. Da hat ein Rundkurs echte Vorteile, weil man innerhalb eines Tages etwa 50mal identische Situationen bewältigt und relativ gefahrlos seine Handlungsmuster an der Wohlfühlgrenze erproben und durch Variation optimieren kann. Das kann man im Normalfall nicht durch "habe ich gehört und verstanden" ersetzen. Wenn Du's brauchst, musst Du Dich erst erinnern und dann versuchen richtig zu machen - wenn Du Deine Wohlfühlgrenze kennst und Rettungsmanöver (sagen wir mal notwendige Korrekturen) verinnerlicht hast, dann machst Du vieles reflexartig und dann hast Du bei drohenden Kollisionen schonmal 20-30m Weg gespart. Da bekommt man einiges weggebremst und vielleicht schafft man sogar den Schnörkel um das Hindernis rum... "uff!" - dann ging's nochmal gut, statt nur glimpflich und im worst case "dumm gelaufen" wenn dir 20m für glimpflich fehlen...

Aber grundsätzlich überleg Dir nochmal bei der Fragestellung nach der "richtigen Linie", ob Dir meine alternativ gestellten Fragen erleichtern, durch Beobachtung des Vordermann's was zu lernen.
Meine größte Motivation bei den Trainings war immer der Instruktor, der entspannt lächelnd Dinge kann, bei den mir selbst in allerbester Spiellaune die Muffe geht. Da sehe ich, dass noch viel Luft sein muss - und da will ich ran, das muss ich lernen, alles andere ist stümperhaftes Glücksspiel.
 
eigentlich dachte ich ja, dass irgendwer (oder noch besser gleich mehrere) SEINE Fahrstrategie und SEINE Tricks anhängt... wir könnten den Thread ja durchaus auch nutzen, um uns auszutauschen und die Sichtweise auf Gleichgewicht und Beherrschbarkeit der labilen Dynamikanwendung jeweils ein wenig zu ergänzen...

Ich weiß gar nicht ob es da nen Trick gibt, grundsätzlich versuche ich mich immer auf die richtige Blickführung zu konzentrieren.
Seit dem ich das bewusst mache sind die "uiiiii, das war nun knapp an der Leitplanke vorbei" Momente echt verschwunden.
Natürlich verhaut man hier und da mal die Linie aber das lässt sich wohl nie ganz vermeiden zumal man nicht jeden Straßenverlauf auswendig kennen kann.
Wobei mir dieses Jahr aufgefallen ist das ich mich mit dem Conti (Sport Attack 3) Vorderreifen lieber hab in die Kurve reinrollen lassen, mit dem Michelin (Power GP) gab`s da eher ne kleine Verzögerung mit der Bremse.

Vielleicht ist das ein Trick, vertrauen zum Material :mx11:
 
Natürlich verhaut man hier und da mal die Linie aber das lässt sich wohl nie ganz vermeiden zumal man nicht jeden Straßenverlauf auswendig kennen kann.

Auch wenn Du auf der Krtbahn spätestens im 2. Turn die Bahn kennst (zu kennen glaubst :04 - Zunge:).....

Du wirst es auch im letzten Turn noch schaffen in irgendeiner Ecke die Linie zu versauen, glaub' mir !

Aber, wie gesagt, mehr Spaß gepaart mit Lernerfolg als auf so 'ner Kartbahn kann man (außer man ist so ein wilder Rennstreckenheizer....) kaum haben !!

Gruß Thomas
 
Danke! Hätte ich auch selbst drauf kommen können.:mx35: Hatte übersehen, dass die Übersicht von 2020 ist....

GG
 
Ok, wäre natürlich einfacher gewesen, wenn ich dazu geschrieben hätte, dass es sich dabei um verschiedene Anbieter handelt. :frech4:
Andererseits wird man beim suchen auch selbst auf unterschiedlichste Angebote treffen, die vielleicht sogar besser in die eigene Planung passen. :Cool2:

Ich habe jetzt Groß Dölln bei "Triple MMM" im Juni gebucht. Link dazu für Interessierte: *Klick*
 
Wenn ich mir das Video anschaue wie du an einem recht guten Fahrer dran bleiben kannst dann kann man davon ausgehen das du ebenbürtig bist...
Ob "ebenbürtig" reicht, ist noch nicht raus...
Ebenbürtig reicht sicher nicht. Als der 'Vorrausfahrer' die Strecke verlassen hat, fährt Lothar die letzte Runde 3-5 Sekunden schneller - je nachdem, welche Runde man zuvor als Maßstab nimmt.
 
...eigentlich dachte ich ja, dass irgendwer ... SEINE Fahrstrategie und SEINE Tricks anhängt...
Erster Punkt bei der Fahrstrategie nach dem "heile wieder am Ziel ankommen" ist Spaß haben beim Fahren inkl. "Leben und Leben lassen" anderer Verkehrsnachbarn.

So richtige Tricks habe ich nicht, fahre meist intuitiv. Allerdings versuche ich gut gemeinte Tipps zu Blickführung, Sitzhaltung, Linienwahl usw. dauerhaft so in die Praxis umzusetzen, dass es sich für mich immer noch gut und machbar anfühlt, mich aber fahrtechnisch voran bringt. Manchmal beißt sich das Intuitive mit dem Versuch der Tipp-Umsetzung, da muss/musste ich dann zu Beginn der Lernphase bewusst gegen das bis dahin Gewohnte arbeiten.
Klappt in der Praxis mal mehr, mal weniger gut bzw. geht schnell oder dauert eben, bis sich das "Neue" so anfühlt (funktioniert), als wäre es intuitiv.

:Idee Ultimativer Trick: Fahren, fahren, fahren. Und dabei Leute zugucken lassen, die sich mit der Materie auskennen und gewillt sind, gute Tipps und Hinweise zu geben und das Gelernte dann überprüfen und ggf. korrigieren.
 
Es geht ja, wie schon mehrfach angedeutet, nicht um Zeiten - Olaf hat das schön gesagt, dass die Zeiten eigentlich nur ein objektives Maß für einen selbst sind, ob man seine Fähigkeiten weiterentwickelt hat, oder nicht. Und es geht auch nicht darum, ob man irgendjemandem ebenbürtig ist. Und wie man sieht, hat jeder meiner Vordermänner an irgendeiner Stelle die Nase vorn - auch wenn ich alleine eine schnellere Runde fahren kann. An den Ecken wo die schneller sind, bin ich eben nicht(!) ebenbürtig - anders gesagt mache ich da ganz offensichtlich was falsch. Was nützt mir die Ebenbürtigkeit oder gar Überlegenheit im Rundenschnitt? Davon wird mein "falsch" in dieser Situation nicht richtiger. Es gibt noch genug zu lernen.

Es ist schön, wenn's bei gemeinsamen Touren über die Hügel nicht allzusehr auseinanderklafft, aber in meinem Alltag geht's mir mehr darum, ob ich das Potential des Fahrzeugs so nutzen kann, dass es dem unversehrten Weiterleben dienlich ist... auch in unverhergesehenen Situationen, weil günstige Handlungsmuster (auch bei Wohlfühlgrenzverletzung) verinnerlicht sind und automatisch abgerufen werden können.

Es geht auch darum durch Blicktechnik und Linienwahl so unterwegs zu sein, dass Unvorhergesehenes weitestgehend ausgeschlossen werden kann... am Kringel ist das leicht, auf der Straße um einiges schwieriger. Was kümmert es mich, ob ich ebenbürtig bin - am Ende muss es reichen!
 
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