Nach Vollkaskoschaden Ärger mit Gutachter

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andres1973

Gast
Hi Leute! Ich hab ein Problem und h?tte gern eure Erfahrungen bzw. euer Fachwissen.

Ich bin bei einem Sicherheitstraining frontal in einen Reifenstapel gefahren. Restgeschwindigkeit ca. 20-25 Km/h. Sch?den durchs anschlie?ende Umfallen der Maschine an Verkleidung, Auspuff, Kupplungshebel, Lenker (verbogen!), Fu?rasten etc. Sch?den durch den "Knutscher" mit den Reifen: Kratzer im Lack, angeschrabbelte Schrauben am Kupplungsdeckel, rechte Bremsscheibe hat nen Schlag (durch Messung festgestellt), Spuren der Reifen (rot-wei?lackiert) am Reifen und der Felge.

Die Dicke also ab zur Werkstatt und den Kostenvoranschlag (5017 Euro) zur Versicherung. Die hat nen Gutachter beauftragt, der (wen wunderts?) ein ganzes St?ck weniger ansetzt, n?mlich ca. 2.900 Euro.
Ein wesentlicher Grund f?r den Preisunterschied ist, dass die Werkstatt den vorderen reifen und die Felge erneuern will, der Gutachter aber nicht. Ich denke aber, wenn schon die Bremsscheibe einen mitgekriegt hat sollte man doch genauer auf Reifen und Felge schauen.

Werkstatt sagt: "Bei frontalem Aufprall auf ein Hindernis sind Reifen und Felge genau zu pr?fen (also R?ntgen und Vermessen) oder besser gleich auszutauschen, weils vom Preis her eh kaum ein Unterschied ist."
Gutachter sagt: "Wenn man hier den Reifen und die Felge austauscht, muss man dass auch machen, nachdem man durch ein Schlagloch gefahren ist oder einen Bordstein mitgenommen hat."

F?r mich ist jetzt interessant zu erfahren:
- Gibt es festgelegte Richtlinien die sagen was bei einem Frontalaufprall zu pr?fen bzw. auszutauschen ist?
- habt ihr nen ?hnlichen Fall gehabt und wie wurde das bei euch gehandhabt?
- wie gro?ist die Gefahr, dass der Reifen im inneren Aufbau was abbekommen hat?
- ist es sinnvoll vom Gutachter ein Schriftst?ck zu verlangen in dem er zusichert, dass der Reifen und die Felge zu 100 % in Ordnung sind? Falls sp?ter doch was passiert k?nnte ich ihn vielleicht dadurch in Regress nehmen...

Vielen Dank schonmal im Voraus f?r eure Beitr?ge.


PS: Wie gut, dass das alles zum Ende der Saison passiert...! Und wenn vom Versicherungsgeld noch was ?ber bleibt, wird die Dicke h?her gelegt!
 
Die Dicke also ab zur Werkstatt und den Kostenvoranschlag (5017 Euro) zur Versicherung. Die hat nen Gutachter beauftragt, der (wen wunderts?) ein ganzes St?ck weniger ansetzt, n?mlich ca. 2.900 Euro.
Bei diesem Kostenvoranschlag ist es ja schon ein wirtschaftlicher Totalschaden(2Jahre alt und ?ber 20000km).
Felge plus Reifen plus Bremsscheibe kostet ca. 800€.
- ist es sinnvoll vom Gutachter ein Schriftst?ck zu verlangen in dem er zusichert, dass der Reifen und die Felge zu 100 % in Ordnung sind? Falls sp?ter doch was passiert k?nnte ich ihn vielleicht dadurch in Regress nehmen...
Da es ein Gutachter ist bekommst Du sowieso etwas Schifftliches. Ich w?rde mir das aber auf jedenfall best?tigen lassen. Wenn nicht fahr zur Dekra oder TÜV.
Und wenn vom Versicherungsgeld noch was ?ber bleibt, wird die Dicke h?her gelegt!
Bedenke wenn Du nicht reparieren l?sst werden Dir von der Summe noch 16% abgezogen.
 
Reifenschaden.

Tut mir leid,was deine Dicke mitmachen musste.Aber ich kann leider nur was zu deiner Reifen Fragen antwort geben.Es kommt drauf an,ob der Reifen zwischen Felge und sonstwas gequetscht wurde?Dann ensteht ein so genannter "karkassenbruch"Es l?st sich der unterbau(gewebe)vom Gummi.dann entsteht irgenwann mal ne Blase an der stelle.Obacht geben!!!
Gruss aus Franken.....
 
Hmmm, also 2100 Differenz ist schon ne Menge...

Also, hilft Dir jetzt nicht mehr, aber n?chstes mal bestimme lieber Du den Gutachter und rede mit dem HH, der kennt sicherlich einen.
M.W. hast Du die Freiheit.

Ich hatte bei meinem Vorg?nger -glaube ich- wirtschaftlichen Totalschaden, dann wurde irgendwie die Instandsetzung ... nee, jetzt guck ich erst in die Unterlagen, eh ich was falsches sage... moment...

Ich hatte Reparaturkosten von 2500 und Wiederbeschaffungswert von 3800 und Restwert (anhand Angebote von Aufk?ufern) von 1300
Da ich eine neue haben wollte, habe ich die 2500 (-19%) und 1300 genommen und mir dann die KCBF geholt.

Leider bezahlt die Versicherung nur den begutachteten Schaden, nicht die Rechnung des HH.

Die 5000 w?rde ich auch als Totalschaden einstufen, aber ich wei?nichts ?ber Dein Motorrad...

Oerst
 
Wenn die Felge nicht verformt ist, kann ein "unerkannter" Schaden in Form von Rissen ausgeschlossen werden.

Der Reifen vorne kann f?r ganz kleines Geld demontiert werden und von innen gepr?ft werden. Eine Quetschung des Reifens ist sehr gut Sichtbar z.b. auch durch entsprechende Abdr?cke des Reifens an der Felge.

Bei dem von dir geschilderten Aufprall w?rde ich eine Sch?digung nahezu ausschlie?en. Ich vermute das die GAbel vorne ebenfalls keine Sch?den aufweist.

Wenn also dein HH keine weiteren Anhaltspunkte hat, sehe ich schwarz. G?be es Abdr?cke des Reifen auf der Felge, lie?e sich jederzeit der Gutachter der Versicherung zu einer Erg?nzung "?berreden".

Dein gutes Recht ist es, den Gutachter aufzuordern im Gutachten schriftlich festzuhalten, dass Felge und Reifen vorne unbesch?digt sind und keinerlei Überpr?fung bed?rfen. Dann aber bitte konsequent sein und die nicht geplante Vermessung von Gabel und Rahmen ebenso anmahnen bzw. einfordern.

Manfred
 
Hi Leute! ....
- wie gro?ist die Gefahr, dass der Reifen im inneren Aufbau was abbekommen hat?
- ist es sinnvoll vom Gutachter ein Schriftst?ck zu verlangen in dem er zusichert, dass der Reifen und die Felge zu 100 % in Ordnung sind? Falls sp?ter doch was passiert k?nnte ich ihn vielleicht dadurch in Regress nehmen...


...... ja , falls Du den n?chsten Crash ?berlebst !! Sicherheit sollte Vorrang haben :meinung1:
 
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Wie hier schon geschrieben wurde, ich kenne es auch so, dass Du einen Rechtsanspruch auf einen von Dir benannten Gutachter hast. Bei so unterschiedlichen Meinungen w?rde ich immer ein weiteres Gutachten von einem neutralen Sachverst?ndigen einholen.
In dem Kostenvoranschlag sind nat?rlich Neuteile und Arbeitslohn enthalten. Wenn Du die Maschine zum FHH zur Reparatur bringst, d?rfte es tats?chlich auf einen wirtschaftlichen Totalschaden hinauslaufen. Eine ganze Reihe der von Dir angegebenen Teile ( "Verkleidung, Auspuff, Kupplungshebel, Lenker (verbogen!), Fu?rasten, Kratzer im Lack, angeschrabbelte Schrauben am Kupplungsdeckel ..." ) lassen sich mit etwas Geduld gebraucht beschaffen und selbst montieren. Damit k?nntest Du eine Menge Kosten sparen und die Maschine wieder herrichten. Wichtig ist nur, dass Rahmen und Fahrwerk heil gebleiben sind. Bei Bremse, Felge, Reifen und anderen sicherheitsrelevanten Teilen w?rde ich keine Kompromisse eingehen. Solltest Du auch hier Gebrauchtteile finden, w?rde ich genau nachfragen, woher die Teile stammen (meist auch von Unfallfahrzeugen ... Deine Maschine k?nnte auch als Ersatzteilspender enden ...).

Das Ganze ist ein Rechenexempel und eine Frage, wieviel Schrauberarbeit Du Dir selbst zumuten kannst und willst. Nat?rlich ist auch der Wert der Maschine erheblich gemindert. Das muss Dich aber nicht kratzen, solange technisch alles wieder OK ist und Du die Maschine selbst weiterfahren willst.

Gru?
Hubert
 
Ganz wichtig: Beauftrage einen ?ffentlich bestellten und vereidigten Sachverst?ndigen. Nur diese werden von Gerichten beauftragt. Du kannst auch ein Beweissicherungsverfahren anstrengen dann schickt das Gericht einen ?ffentlich bestellten und vereidigten Sachverst?ndigen. Aber egal wie, Du musst mit den Gutachterkosten immer in Vorlage gehen.

Hintergrund:
-Gutachter/Sachverst?ndiger darf sich jeder nennen.
-Vereidigter Sachverst?ndiger nur, der vor irgend einem Gericht schon mal was geschworen hat, und sei es als Zeuge eines Verkehrsunfalles.
-Öffentlich bestellt und vereidigte Sachverst?ndige sind von Handelskammer,IHK,Innung (je nach Bundesland verschieden) nach Ablegung einer Pr?fung bestellt worden und werden darauf vereidigt, nur neutrale Gutachten abzugeben.
 
Ärger mit Versicherung

Beste L?sung: Du bist rechtsschutzversichert und beauftragst einen Fachanwalt f?r Versicherungsrecht.
IMHO hast Du die M?glichkeit ein sog. Sachverst?ndigenverfahren zur H?he der Rep.Kosten durchzuf?hren. Du benennst einen SV und die Versicherung. Werden die sich nicht einig, kommt noch ein Obmann dazu. ACHTUNG: Kosten dieses Verfahrens werden nach Obsiegen verteilt!
Wie einige schon sagten: vorher gut rechnen, ob ein Totalschaden m?glich ist.
Wenn es bei der Reparatur bleibt, kann man in "Eigenregie" reparieren (dann keine MWSt). Kann sich aber rechnen, wenn man selbst ode ein versierter Kumpel repariert.

Viel Erfolg

Agent Orange
 
Leute das ist ein Vollkaskoschaden.... da gelten besondere Bedingungen rund um das Sachverst?ndigenverfahren.

Ein Blick in die Versicherungsbedingungen hilft da weiter.

Einen eigenen Sachverst?ndigen kann er nat?rlich jederzeit beauftragen... aber dann auch erstmal auf eigene Rechnung.

Wenn tatsch?chlich der Eindruck besteht, das das Gutachten sachlich falsch ist (glaub ich bez?glich Felge und Reifen aufgrund der Unfallschilderung nicht) dann einfach mal mit der Versicherung pers?nlich Kontakt aufnehmen.

Bei der Rechtschutzversicherung w?rde ich vorbeugend nachfragen ob f?r diesen Fall Versicherungsschutz besteht. Und mich schon mal innerlich auf einen Rechtsstreit vorbreiten.... damit das Geld dann in 1 oder 2 Jahren auf dem Konto ist...
 
Hallo ManfredK,

korrekt, da sind die Regeln evtl. etwas anders.

Mein Fall war aber auch ein Kasko-Schaden.

Ich hatte direkt Angebote von 3-4 K?ufern f?r das kaputte Motorrad dabei liegen, brauchte da nur anrufen und die wollten das abholen. Mein HH hatte dann aber auch einen an der Hand, der hat mir das gleiche gegeben und gut war.

Wird das nur gemacht, wenn der Restwert einen bestimmten Wert erreicht hat?

Ich w?rde, sofern ich vertrauen zum HH habe, das Motorrad nicht fahren wollen, wenn nicht alles wirklich sicher gepr?ft ist.
Und da stellt sich die Frage, ob man evtl. nicht besser wegkommt, wenn man das Geld der Versicherung nimmt, den 'Schrott' beim HH oder anderem f?r Geld l?sst und eine neue holt.

Da zahlt man drauf, aber mit Rechtsverdreher, etc. in der anderen Variante sicherlich auch...

LG
Oerst
 
Danke erstmal f?r die vielen schnellen und guten Antworten!

Am liebsten w?re es mir nat?rlich, wenn nix mit Reifen und Felge passiert w?re, aber eine letzte Unsicherheit bleibt halt.
Werde den Tip aufgreifen und den Reifen von innen untersuchen lassen wenn die Dicke wieder fertig gemacht wird.

Wei?jemand, was so ein zweites Gutachten (von nem zugelassenen Gutachter) kostet? Da frag ich dann gleich bei meiner Rechtsschutz nach, ob die diese Kosten ?bernehmen w?rden.


Zum Schaden an der Felge: Man sieht da ein paar Kratz- und Druckspuren. Der Gutachter sagt, dass k?nnte aber auch beim Reifen aufziehen passiert sein. K?nnte ist f?r mich aber nicht genug. Schreib ihm jetzt erstmal, dass er mir und der Versicherung schriftlich geben soll, dass Reifen und Felge 100 % in Ordnung sind. Wenn nicht, sollen die Teile mit ?berpr?ft werden. Ebenso Rahmen und Gabel.
Die Gabelholme wurden in der Werkstatt schon gel?st und leicht gedreht. Dabei soll man wohl sehen k?nnen, ob die einen Schlag abbekommen haben. Nach dieser optischen Pr?fung wurde aber Entwarnung gegeben.

Zum wirtschaflichen Totalschaden: Laut H?ndler (Schwacke-Liste) wird meine schwarze KCBF mit 5097,- Euro gehandelt. EZ 4/06, ABS, Heizgriffe, 12 V Steckdose, 18.100 km.
Wenn die geforderten Untersuchungen ins Gutachten reinkommen, wird es sicher auf Totalschaden hinauslaufen.
Aber ich mag meine Dicke doch so gern!!!!
 
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