Lenkkopflager wechseln - ohne Spezialwerkzeug - sinvoll?

G

Gelöschtes Mitglied 453

Gast
Hallo Leute,

nach 60TKm hat mein Lenkkopflager eine Rastposition. Ich überlege das Lager selbst zu wechseln verfüge aber über keinerlei Spezialwerkzeug (abzieher o.ä). Nachdem ich mir das Video von ZAMschannel angeschaut habe, überlege ich das Motorrad in eine Werkstatt zu geben da ich befürchte ohne Spezialwerkzeug nicht richtig arbeiten zu können. Habt ihr Erfahrung beim Wechseln des LKL's ohne entsprechendes Werkzeug?
 
Also, wenn Du nur ein Motorrad hast, das vielleicht alle 5..10 Jahre mal anfällt, dann lohnt es sich nicht, Spezialwerkzeug zu kaufen. Ohne bestimmtes Werkzeug wird es auch qualvoll... Ich bin schon mit meinem Werkzeug im Kofferraum ins übernächte Dorf gefahren und habe einem beim LKL-Wechsel geholfen, der auch dachte, es ging vielleicht "auch so". Dann stand er plötzlich mit seiner halb zerlegten CBF1000 auf einem Parkplatz vor seinem Wohnblock und kam nicht weiter, das ist dann auch irgendwie blöd. :frech4:

Mit etwas Glück geht es auch mit nur Hammer und Meißel. Mit weniger Glück wird es aber damit zur Quälerei und Du willst das dann nicht nochmal erleben. Freude an der Arbeit sieht dann anders und wenn man sowieso nur das Ergebnis braucht und der Weg dahin egal ist, kann man ja auch zur Werkstatt gehen. Bei mir ist es fast mehr der Weg als das Ziel, ich versuche jedes mal ein bisschen besser und ein bisschen leiser zu werden. :Froehlich1:
 
Mit etwas Glück geht es auch mit nur Hammer und Meißel.

ich hoffe du hast "Hammer" und "Meißel" nur versehentlich nicht in Anführungszeichen gesetzt.... denn es ist Pfusch Hoch 3 und würde dann auch noch von nichtwissenden Laien so versucht werden.

Wie dann am Ende die Einstellerei ausschaut ist mir auch schon vorher klar....
 
ich hoffe du hast "Hammer" und "Meißel" nur versehentlich nicht in Anführungszeichen gesetzt.... denn es ist Pfusch Hoch 3 und würde dann auch noch von nichtwissenden Laien so versucht werden.

Wie dann am Ende die Einstellerei ausschaut ist mir auch schon vorher klar....


Mir standen bei der Werkzeug Kombination auch die Haare zu Berge!!!!
 
Ich will bestimmt niemanden animieren, sein LKL mit Hammer und Meißel zu wechseln, das tun schon die WHB mit ihren Abbildungen. Sie schreiben dann zwar was von "Austreibwerkzeug #08154711" in den Text, aber letztlich wird jeder das zu verwenden versuchen, was er in der/den Abb. zu erkennen glaubt: Hammer und Meißel. :frech4:

Bei den verstärkten Tuben in den Honda Lenkköpfen erreicht man die Kanten der Lagerschalen aber nicht mit einem normalen Meißel, man müßte ihn modifizieren, um die hinterschnittenen Kanten der Lagerschalen zu erreichen. Man feilt also 2 Stunden an seinem Meißel rum, um ihn dann 2 Minuten zu benutzen. Spätestens dann sollte einem klar sein, dass das nicht der Königsweg sein kann. :Konfus2:

Immerhin gehen die Lagerschalen im Lenkkopf noch relativ leicht raus. So richtig "ätzend" wird es mit der Lagerschale unten am Lenkschaft. Das ist eine elende Quälerei und ohne Macken an der unteren Gabelbrücke mit H&M kaum zu schaffen. Hat man es doch getan, kann man nur zu einem Schluß kommen, oder eben zu zwei: "das tue ich mir nicht mehr an und dem Lenkschaft und der Gabelbrücke auch nicht" - oder - "fürs nächste Mal besorge ich mir vernünftiges Werkzeug".

Jetzt spätestens stellt sich die Frage, ob es ein nächstes Mal überhaupt gibt. Wenn nicht, kann man ja schon beim ersten Mal zur Werkstatt gehen und sich das Gehämmere gleich sparen. Wenn doch, könnte man sich auch schon vorher vernünftiges Werkzeug kaufen und sich ebenfalls das Gehämmere sparen. :Idee


Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit kann man sich stellen, muss man aber nicht. Ich tue das explizit und absichtlich nicht, mein Werkzeugsatz für (nahezu) geräuschfreies wechseln von LKL hat ca. 800€ gekostet. Andere fliegen dafür nach Malle, spricht auch nix dagegen. :Froehlich2:

:Froehlich3: :computer_kaffee:
 
Da ich relativ jung bin :D aber auch wenig Geld verdiene :( kann es sein das ich nochmal ein Lenkkopflager wechseln muss, zumal, wenn ich es einmal gemacht habe es immer wieder kann. Was ist denn günstiges, aber zu empfehlendes Werkzeug um die Lagerschalen aus- und einzutreiben?
 
Bei meinem letzten Lenkkopflagerwechsel an meiner K1100 ging ich mit dem ausgebauten Lenkschaft zur BMW Werkstatt. Die haben mir innerhalb weniger Minuten die unterer Lagerschale abgedrückt und die neue gleich drauf. Die wollten nicht mal was dafür haben, hab' dann 5 € für die Kaffeekasse gespendet.

Wenn du also eine nette Werkstatt findest, helfen die dir vielleicht bei so haarigen Sachen...
 
So ähnlich habe ich es bei meinem hinteren Radlager gemacht, alles ausgebaut, Lager gekauft, und für einen 10er umpressen lassen. Dann bliebe "lediglich" das Ein- und Austreiben der oberen und unteren Lagerschalen im Rahmen. Die obere Lagerschale lässt sich ja relativ leicht austreiben, für das Eintreiben ist scheint ja wohl auch kein Spezialwerkzeug nötig zu sein (im Video wird es dennoch verwendet, nur zur Sicherheit oder warum?). Das Eintreiben der unteren Lagerschale kann ja analog zur obigen, gefühlvoll mit einem Hammer gemacht werden. Da bliebe dann "lediglich" das Austreiben der unteren Lagerschale im Rahmen.
 
Lagerschale unten...hab ich mit ner M16 Gewindestange und gekonterter Bauscheibe gemacht. Dann schön langsam und vorsichtig ringsrum rausgetrieben. Ging ratzfatz ohne Beschädigung des Lenkkopfes. Lager hab ich beim Fahrradhändler vom Schaft abziehen lassen.
 
Die Lagerschalen oben und unten im Rahmen lassen sich leichter eintreiben, wenn man sie vorher in der Tiefkühltruhe Kälte-schrumpft.
 
Lagerschale unten...hab ich mit ner M16 Gewindestange und gekonterter Bauscheibe gemacht. Dann schön langsam und vorsichtig ringsrum rausgetrieben. Ging ratzfatz ohne Beschädigung des Lenkkopfes. Lager hab ich beim Fahrradhändler vom Schaft abziehen lassen.

Wie hast du denn die Bauscheibe in den Spalt bekommen? Müsste mann die nicht aufbiegen oder so?
 
Salü

Die untere Lagerschale am Lenkschaft habe ich immer mit einem Trennschleifer angeschliffen ( nicht durchschleifen) und dann mit Hammer und Meisel gesprengt. Geht recht einfach und schnell.

Viele Grüße Christian
 
Das erscheint mir doch arg grob. :D Die Frage ist immer noch wie bekomme ich die untere Lagerschale herraus.
 
Ich arbeite am liebsten mit Gewindewerkzeugen, also Spindelabziehern. Etwas teuer vielleicht, aber nahezu geräuschfrei.
Generell stehe ich auf dem Standpunkt, dass je weniger Geräusch eine Aktion erzeugt, desto schonender ist sie für das Material und desto besser ist das "workmanship" (sorry, fällt mir gerade kein besseres Wort ein :frech4: ).
Und zum Auf/Einpressen kann man auch Gewinde benutzen. Oder Hydraulik. :Froehlich2:
 
Hallo Martin,
da muss ich dir voll und ganz zustimmen.:13 - sauber:Das Ganze Spezialwerkzeug kostet aber sehr viel Geld und für die Par Lenkkopflager, die ich in 37 Jahren wechseln musste, völlig unrentabel.
Da nimmt der alte Schlosser doch schon mal den dicken Hammer oder ein selbstgebautes Hilfsmittel um ans Ziel zu kommen.

Viele Grüße Christian
 
... oder man kennt jemand mit passendem Werkzeug, das eh nicht ausgelastet ist. 😁

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Aber zurück zum Thema, im Video sieht es so aus als ob die untere Lagerschale nicht von oben "rauszuschlagen" oder auszutreiben ist. Ich bekomme irgendwie kein Bild rein.
 
Aber zurück zum Thema, im Video sieht es so aus als ob die untere Lagerschale nicht von oben "rauszuschlagen" oder auszutreiben ist. Ich bekomme irgendwie kein Bild rein.

Das ist richtig, deshalb habe ich oben auch geschrieben, dass man einen Meißel, wenn man ihn denn schon verwenden möchte (oder muss), modifizieren müsste, sodass er leicht "L-förmig" wäre. Das ist jetzt graue Theorie, ich habe das nicht gemacht, weil ich einen Abzieher habe und eben nicht zu der "H&M-Fraktion" gehöre. :Froehlich1:
 
Lenkkopflager

nur mal nebenbei bei Amazon gibts Innenlageraustreiber für unter 30.-€ dann haste was de brauchst.
Grüße Andy:frech4:
 
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