Wenn das Wörtchen man nicht wäre... und andere Aspekte von Sprache und Orthographie

KiloZeBeF

Member
Frühstückteeserenade:

Part one:
Manchmal bleibt man, wenn man "man" schreibt im Unklaren, wen man mit "man" meint. Wenn man zum Beispiel etwas tut und das für Richtig hält, sagt man selbst: Man macht das so bzw. mit Nachdruck: So macht man das!
Wenn man aber selbst Mist baut, gegen Regeln verstößt oder einfach nur eine Dummheit begeht, dann sagen meist die Anderen beispielsweise: "Man rast" bzw. "Es wird gerast". Das ist dann freundlich ausgedrückt - ebensogut könnten man sagen: "Du Vollpfosten."
Dabei grenzt man natürlich durch die Verwendung von "man" das eigene Ego maximal aus, da man sich ja durch diese vermeintlich klare Aussage zwischen den Zeilen maximal zu distanzieren glaubt. Auf eine eigene Verfehlung hingerwiesen sagt man dann statt "So macht man das" eher entschuldigend und gleichzeitig den Gegenüber mit einer subversiven Unterstellung angreifend "Das macht ja jeder (mal)" oder konkreter mit der defensiven Aggressivität des Ertappten "Tu nicht so, als hättest Du das noch nicht gemacht." Man behauptet damit einfach frech das "man" ein Synonym für "jeder" ist - was wiederum einen Sachverhalt in der Sprachanwendung darstellt, den man besser durch die Betrachtung der Fachgebiete Linguistik und Aussagenlogik verifizieren sollte

part two:
Was ich aber eigentlich vorschlagen wollte, um der orthographischen Fehlleistungen Herr zu werden, die dem einen oder anderern gelegentlich unterlaufen (ich kann mich selbst da unmöglich ausnehmen), ist die Einführung des "aktuellen Individualdialekts", der eine Abweichung von der zentral für richtig erklärten Schreibweise in allen Fällen zulässt und akzeptiert, in denen eine Aussage entweder trotzdem eindeutig und richtig verstanden werden kann, oder in denen alternativ die inhaltliche Interpretation vollkommen unmöglich ist. (Wenn keine Interpretation möglich ist, so kann auch kein Inhalt festgestellt werden, und ohne Inhalt ist die Schreibweise vollkommen irrelevant.)

Bin also gegen die Ächtung von Rechschreibfehlern und für die offizielle Anerkennung des "aktuellen Individualdialekts", in dem, nenbenbei angemerkt, grammatikalische Absonderlichkeiten den Eindruck erwecken können, dass Sätze unvollständig sind, was aber fasktisch für den Inhalt keine Rolle spielen muss.

Beispiele zukünftig vollständiger und zu akzeptierender Sätze:
- Woschns Millichhäffele? (südlich des Weißwurschdäquadors eindeutig verstanden, weil jeden Tag am Frühstückstisch so oder ähnlich gesagt und gehört - nördlich eindeutig als irrelevante inhaltsfreie Lautfolge erkennbar und als Beispiel für unknackbare Passwörter geeignet)
- Wo nach Aldi, du Opfer? (etabliert, für jeden verständlich, null Problem - inhaltlich wird nicht immer die herzliche Freundlichkeit in der sehr persönlichen Ansprache wahrgenommen, weil das Verb zu fehlen scheint)

Ich denke, dass die Einführung des "aktuellen Individualdialekts" ein großer Schritt für die Sprachentwicklung wäre und eine Basis für gesellschaftliche Toleranz und ein friedlicheres Miteinander schaffen könnte. Die Benennung als "aktueller Individualdialekt" erlaubt nicht nur jedem seine eigene Schreibweise, sondern impliziert durch den Bezug zur Aktualität die fortschreitende Entwicklung des Individuums, das sich in seiner Schreibweise dynamisch an akuelle Situationen anpasst. Ich sehe das als Signal, das den Wirtschaftsstandort Deutschland voranbringt, da endlich wieder Dynamik als ein wesentlicher Bestandteil in den Sprachgebrauch aktiv einfließt.

Tee ist alle.
 
Da freut sich unsere Tochter :bunt08: immer weil das Kind Chantal heißt und ich bekomme dann immer Keule .
Wenn Dein Töchterchen noch nicht zu alt dafür ist, geh mal mit ihr in nen Streichelzoo... => "Schantalle, mach datt Mäh ma ei."
... und nimm die Beine in die Hand. :zwinkern::11 - lol:


@ KiloZeBeF
:11 - lol::11 - lol::11 - lol:
Ich bin immer wieder fassungslos, wie Du mit Worten umgehen kannst. :Froehlich2:
Und damit das weiterhin so bleibt, sach mir welche Teesorte, und wohin ich sie schicken soll, und Du bekommst Nachschub. :narr:
 
Die wird 33 im Juli da ist nix mehr mit Streichelzoo , jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinn. Die streichelt andere Sachen. :zwinkern::01 - grinsen:
 
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