lohnt sich ein Hybrid? Fahrbericht Toyota Yaris Hybrid

Unsere Ausgangssituation gewerbliche Nutzung, km Leistung ca. 10.000 p.a. vorwiegend Stadt

Bisher genutztes Fahrzeug VW Golf 7 Diesel, ungefährer Verbrauch ( Kurzstrecke ) 5,5-7l .

Testwagen Toyota Yaris Hybrid 1,5 100 PS Grundpreis 18.400 Testwagenpreis 20.500 ( ohne Rabatte, Prämien, Förderung )

Anschaffungsbetrachtung: der Yaris Hybrid kostet in der Anschaffung ausstattungsbereinigt ca. EUR 400,- mehr, als ein normales Modell ( also benzin oder dieselgetrieben ).

Bei der Anschaffung eines Hybrid ist weiter die derzeitige Kaufprämie von EUR 3.000,- zu berücksichtigen.

Verbrauch

wesentlich für alle, die sich für so ein Fahrzeug interessieren, dürfte der effektive Verbrauch sein. Toyota gibt hierzu 3,3l an, ob dieser Wert auch real erreichbar sein wird?

Ja. Aber wie immer es hängt stark vom Fahrer und den äußeren Faktoren ab.

Stadtverkehr

Das ist das Eldorado des Yaris. Hier kann er seine Stärke voll ausspielen. Leistung völlig ausreichend. Rein elektrisch ist eine Strecke von 2km drin, im Stop & Go Verkehr verbraucht er extrem wenig, wenn man diskret anfährt und dann vom Gas geht, Motor geht sofort aus, Batterien laden sich dann durch die Bremsenergie schnell wieder auf.

Begeistert hat uns das kaum spürbare Zuschalten des Benzinmotors. Ich hatte bei einem Kleinwagen da schon mit mehr mechanischen Geräuschen gerechnet.

Mein Benzinverbrauch lag nach 50km reinem Stadtverkehr bei 3,5l Klimaanlage lief im Normalmodus.

Landstraße und Autobahn

Der Yaris besitzt eine stufenlose Automatik, die zwar im Stadtverkehr 1a funktioniert, geht es ans Überholen, will man etwas flotter unterwegs sein, braucht er relativ hohe Drehzahlen.

Während er mir in der Stadt beim Anfahren noch relativ flott vorkam, ist er bei höheren Geschwindigkeiten eher träge.

Nach 50 km AB/Landstraße wurde von mir ein Verbrauch von 4,5l, bei eher flotter Fahrweise ermittelt.

Fazit Verbrauch

Wie zu erwarten liegt das entscheidende Plus des Hybrid im urbanen Umfeld, hier liegt er versus unseres Golf Diesels ca. 3,5l besser, vergleicht man den Verbrauch auf Landstraße oder Autobahn, fällt der Vergleich Pari aus.

Fairerweise ist ein Yaris ein Kleinwagen und der Golf ist eher der Kompaktklasse zuzuordnen, allerdings erschien uns das Raumangebot durchaus auf Golf Niveau zu sein. Mit meinen 1,93 sitze ich vorne, aber auch hinten bequem, das Raumangebot ist überraschend großzügig.

Toyota typisch ist das Interior eher nüchtern, tut sich aber qualitativ nichts gegen unseren Golf 7. Der Testwagen war in der "Lounge" Ausstattungslinie konfiguriert, inkl. Navi, Freisprecheinrichtung, etc. also für uns eigentlich komplett ausgestattet.

Unterhalt

Steuer p.a. EUR 25.- klarer Pluspunkt für den Hybrid.
Versicherung: nicht vergleichbar, da Diesel immer höher eingestuft werden, ist beim Yaris eher günstiger
Inspektionsintervalle: Yaris alle 15.000km Golf alle 30.000 ( alle 2 Jahre )
Garantie Toyota: 3 Jahre auf die Hybridkomponenten 5 Jahre

Zum Punkt Inspektion: Toyota unterscheidet zwischen kleiner und großer Inspektion, die große ist alle 30.000 km fällig.

Das verbaute Navi ist etwas kompliziert zu bedienen, die verbaute Stereoanlage ist ok, aber nicht überragend.

Ergebnis

Der Yaris Hybrid ist für alle interessant, die sich vorwiegend im städtischen Verkehr bewegen. Auf Landstraße und Autobahn bringt der Hybrid keinerlei Vorteile, bezogen auf den Verbrauch.

Die von Toyota angegebenen Verbrauchswerte sind auch erreichbar, aber nur im Stadtverkehr.

Der Verbrauchsvorteil dürfte in städtischen Regionen wie z.B. Stuttgart geringer ausfallen ( Berg- Talfahrten d.h. geringere Nutzung des elektrischen Antriebs ).
 
... und in China ist heute ein Sack Reis umgefallen...


verstörte Grüße
vom falo
 
verstörte Grüße
vom falo

Schon klar. Du hättest natürlich erstmal geschaut wie sich das Teil auf der Renne im Vergleich zur Blade macht. An dieser Stelle ist der umfangreiche Testbericht auffallend zurückhaltend. Ob hier was vertuscht werden will? Ein untermotorisierter Eisenhaufen als State-of-the-Art der Hybridtechnik im Alltag auf dem Kurs unbrauchbar?
Unterstellen wir einfach dem Autor, dass er diesbezüglich lediglich schlampig und unvollständig getestet hat und keine böse (oder gar gut bezahlte) Absicht dahinter steckt.

Geh einfach davon aus, dass so ein kleiner Mehrspurer in zeitgemäß moderner Hybridausführung derzeit zumindest hinsichtlich der Längsdynamik einem über etliche Jahrzehnte hin optimiertem Einspurer noch nicht hinreichend Paroli bieten kann. Das steht zwar explizit nirgends im Fahrbericht, lässt sich aber zwischen den Zeilen erahnen (Zitat: "eher träge").

Ich hoffe, Deiner Verstörung etwas Trost gespendet und Klarheit geschaffen zu haben.
 
:11 - lol::lachen::11 - lol::13 - sauber:

Glaube aber, dass wir in den nächsten 10 Jahren zunehmend weniger unserer stinkenden, lauten, prozigen und ungehobelten Antriebsgeräte :narr: auf den Straßen sehen werden.:frech4:
Ich genieße da die Gunst der frühen Geburt:Konfus2:
Werde nächstes Jahr über ne Alternative zu meinem Dunstdiesel suchen.
Nen Roller für die Stadt hab ich schon.
Die anderen Zweiräder werden solange wie es mir gesundheitlich möglich und wirtschaftlich vertretbar ist bewegt.
Gebe zu, dass dies in gewisser Weise inkonsequent ist, aber was soll man machen:mx11:
Der Virus sitzt.

So, das war wieder ein umgefallener Sack :Froehlich3:

Mit augenzwinkernden Grüssen
 
Ich habe auch so einen Sack Reis mit Hybridgedöns und kann Jürgens Bericht komplett bestätigen.
Auch wenn's in China niemand interessiert ;-)
 
:boewu7:

Hier hat sich jemand Mühe gegeben und einen Erfahrungsbericht geschrieben.
Muss man den jetzt in GS-Forum Manier kaputt schreiben.
Finde ich ehrlich gesagt scheiße.

Wollte eben noch ein Erfahrungsbericht zu einem Imprägniermittel einstellen.
Das lasse ich dann wohl besser........


Grüße
Blaster
 
Falscher Eindruck?

Falls dieser zu meinen Beiträgen entstanden sein sollte;
ich bin seit mehreren Jahren auf der Suche nach Autos mit Alternativantrieben!
Bin mal auf Toyota Prius und Opel Ampera gestossen.
Da gabs noch keinen Abgasskandal:Froehlich1:
Hab mir damals den Schummeldiesel gekauft:03 - bloed:.

Also- ich bin auf der Seite des TE:Froehlich2:
 
gerade der Sack Reis aus China interessiert sehr, da die asiatischen Ballungsgebiete für solche alternativen Antriebsarten die Zielgruppe Nr. 1 sein dürften.

Wer mal in Peking unterwegs war ( Stadt austauschbar ) weiß was ich meine.

Die Frage, ob die deutsche staatliche Förderung den Kauf eines Hybrids oder reinen "E" anheizen wird, kann ich allerdings mit klarem "Nein" beantworten.

Die Herstellerrabatte, wenigstens bei einem Kleingewerbetreibenden wie meiner Person sind deutlich höher und es gilt der Grundsatz "Rabatt gibts nur 1x".

Was Toyota mittlerweile technisch auf die Beine stellt, verdient Respekt, die ersten Kleinwagen hatten noch die Batterien teilweise im Kofferraum, mittlerweile ist dieser voll nutzbar, da die Batterien unter der Rückbank platzsparend eingebaut werden können.

Zu erwarten ist, dass die Batterien und bisher relativ teuren Akkus, bald deutlich günstiger und leichter werden. Damit wird der Preis- und Gewichtsnachteil, versus der Verbrennungsmotoren weiter schwinden.

Trotzdem kann man bereits heute einen Toyota oder Lexus Hybrid bedenkenlos kaufen und bekommt garantiert keine Mogelpackung.

Ob es eine sinnvolle Investition ist, hängt immer von der individuellen Situation ab, siehe Fahrbericht.

Das z.B. VW am ewigen festhalten am Diesel nicht unbedingt aufs richtige Pferd gesetzt hat, wissen wir spätestens aus der letzten Aktionärsversammlung.
 
Hallo Juergen,

stand vor einen Jahr vor der selbe Entscheidung für mein Privatauto.
Ich wollte ein Fahrzeug mit Automatik, Tempomat, Kombi was im Unterhalt günstig zu bewegen ist. Nach der Beratung mit einem Verkäufer wusste ich das ein Diesel bei mir nicht in Frage kommt da ich nur 15km Arbeitsweg habe und sich ein Rußpartikelfilter wenn er nicht auf Temperatur kommt um zum Ab-reinigen eine Teure Rechnung verursachen kann. Also hatte ich nur noch dem Benziner zur Wahl.
Habe mich zum Schluss für einen Hybrid entschieden da er von Haus aus eine Top Ausstattung schon hatte und als Reimport zu einem unglaublich günstigen Preis zu haben war.
Bin seit einem Jahr glücklich damit und kann nur gutes darüber Sagen.
Habe 100Ps Benzinantrieb und 80Ps als Elektro und das Zusammenspiel macht sogar in Südtirol auf den Passstraßen Spaß.
Grüße Walze
 
http://www.zeromotorcycles.com/de/zero-s

Auch bei den Motorrädern gibt es bereits Alternativen.

Leider sind Sie noch recht teuer.

Ich denke das es irgenwann eher auf reine Elektroantriebe hinauslaufen wird. Die meisten Hybridfahrzeuge sind schwere SUV die für die Umwelt auch als Hybride eine belastung darstellen.

Ich bin gespannt wann es hier z.B. den kleinen Tesla zu kaufen gibt 300 Km Reichweite für 30.000 Euro hört sich für mich als voll alltagstauglich an.
 
Ein rein elektrisches Fahrzeug scheidet leider bei uns aus mangelnden Möglichkeiten eine Ladestation "vor Ort" zu haben, aus.

Hinzu kommt, dass die angegebenen Reichweiten der Hersteller, bis dato wenigstens, nicht einmal ansatzweise erreicht werden können. Im Winter beispielsweise gehen die Reichweiten bei Kälte und Heizungsbetrieb, schon dramatisch nach unten.

Hinzu kommt, dass der Preis für Elektrofahrzeuge ( noch ) nicht marktgerecht sind.

Wir werden erstmal in Ruhe unseren VW Golf Diesel verkaufen und uns evtl. noch einen koreanischen Hybrid näher ansehen.

Definitiv wird unser nächstes Firmenfahrzeug wenigstens ein Hybrid.
 
Ich gebe dir recht das 100 km indiskutabel sind mit 300 könnte es gehen. Da ist noch luft für gesenkte reichweite altern der Batterie etc. Die Dicke schafft auch nicht soviel mehr pro Füllung.

Intressant finde ich auch die Brenstoffzellenlösung z.B. von Toyota. leiter sind 80.000 Euro höchstens für Firmen im Leasing erschwinglich.
 
@Monty Burns

Intressanter Artikel. Ich denke das eben nicht nur CO2 betrachtet werden sollte. Dann hatt man bei Elektro etwas mehr Kontrolle darüber wo die Schadstoffe entstehen.

Wenn ich mit der Dicken zur Arbeit fahre Tanke ich ca. 1 mal pro Woche. Da scheint mir die Ladezeit nicht das problem zu sein. Für ürlaubsfahrten etc. muss ich dann einen anderen Transporter wählen.

Kritisch wird es in dem Augeblick wo ich beten muss noch bis zur heimischen Steckdose zu kommen. Daher sind mir auch autos mit der Reichweite eines BMW i3 nicht alltagstauglich genug. Der Puffer für Verluste in der Kapazität ist klein und eine neue Batterie teuer!
 
So wie wir in einigen Jahren feststellen werden dass Photovoltaikanlagen (vor wenigen Jahren noch die große Hoffnung einer denkbar besseren Welt und mit staatlichen Subventionen dem Bürger angedreht sowie Firmen wie Q-Cells hochgepäppelt) als Sondermüll entsorgt werden müssen, so werden wir irgendwann merken, dass die Gewinnung von Lithiumsalzen, Aufbereitung zu Akkuzellen und deren Entsorgung nach Ablauf der Funktionsphase eben auch kein Honigschlecken ist. Man stelle sich vor, dass jährlich 100 Millionen E-Autos gebaut werden, die jeweils ein 150kg-Batteriepäckchen verbaut haben. Batterielebensdauer optimistisch mit 8-10 Jahren angesetzt - danach ein wirtschaftlicher Totalschaden für das Fahrzeug sowie dessen Besitzer und resultierend 1.5 Mio Tonnen Altbatterien pro Jahr(!) für die Menschheit. Ein Segen, oder?

Auch Asbest war mal Segensbringer und Allheilmittel für viele Sorgen die die Menschheit hatte. Auch Atomkraft war lange die saubere Energiequelle für die Zukunft. Und Diesel waren schon immer die effizienteren Motoren - bis zur Entdeckung der Rußpartikelfilter (Nutzen nahe NULL und Verbrauchssteigerung um rund 10-15%, aber Abwrackprämie für die alten Dreckschleudern... hony soit qui mal y pense!).

Was wir für richtig halten, wird (Achtung paranoide Verschwörungstheorie!) von Lobbyisten geprägt, die Technologien als weg- und zukunftsweisend verkaufen, deren Nebenwirkungen derzeit noch nicht überschaut werden können. Ganz ähnlich auch viele "Entwicklungen" im Pharmabereich.

Ganz klar muss sich an unserem Verhalten, dem Umgang mit Energie, der Gewinnung und Vernichtung von Rohstoffen etwas ändern, aber nicht alles was neu ist und nach kurzer Subvention als Massenprodukt vertrieben werden kann ist wirklich eine Verbesserung der aktuellen Situation. Wir machen vielfach nur anderen Dreck.

Wenn man liest, dass allein der Güterverkehr auf der Ostsee (global gesehen ein Tümpel) die doppelte Menge Treibhausgase und Feinstaub verursacht wie der europäische Individualverkehr, wird vielleicht klar dass E-Mobilität eine der kleinsten Kerzen ist an der wir optimieren müssen. Es ist aber ein toller Markt für Unternehmen, die sich großflächig grün anstreichen können wenn sie mit neuer Technologie neue Nebelkerzen zünden können... just my 5 cent
 
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