darum ein Fahrsicherheitstraining

EFA

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Guten Morgen in die Runde,

ich möchte den aktuellen Themen zu den avisierten FST 2016 durch eine neue Erfahrung mehr Gewicht verleihen:

Gestern Nachmittag kamen mir im Sauerland (Nuttlarer Höhe) in einer nicht einsehbaren Linkskurve 2 PKW „in flottem Tempo und auch noch nebeneinander“ entgegen. Ohne das in den FST vermittelte Wissen, dass solche Kurven vom Biker möglichst weit von außen angefahren werden (Trainer: Dort, wo der PKW sein rechtes Hinterrad hat), hätte ich die Situation nicht mehr rechtzeitig wahrnehmen können, um entweder einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden oder ggf. noch den direkten Abflug in die Botanik zu ermöglichen. Durch die erlernte Kurventechnik konnte ich die Situation in Zentimeterarbeit hinter mich bringen. Es ist irgendwie gut gegangen!

Kurventechnik, Blickführung etc. lernt man nicht in der Fahrschule! (jedenfalls war es 1982 so)

Den Ausgang der Situation, wenn ich mit dem PKW unterwegs gewesen wäre, möchte ich mir lieber nicht ausmalen…

Gruß
Elmar
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja auch ein absoluter Befürworter von Fahrsicherheitstrainings!
Allerdings muß man auch zugeben, es mehren sich Situationen, bei denen andere Verkehrsteilnehmer derart abseits jeglicher
Vernunft fahren (beispielhaft die von dir geschilderte Situation), bei der für unsereins als Motorrad- oder Autofahrer kaum noch eine
Chance besteht, einen Zusammenprall zu verhindern.

Kleines Beispiel: Am Wochenende kam ich aus dem Kurzurlaub aus Schwerin zurück.
Irgendwo auf der Autobahn, von einiger Entfernung erkennbar, stockender Verkehr.
Der SUV-Fahrer hinter mit mit voller Geschwindigkeit auf den Autobahnparkplatz gedonnert.
Dort voll durchgezogen und dann wollte er wieder auf die Bahn zurück.
Um Haaresbreite wäre er- wegen des Geschwindigkeitüberschusses- in einen LKW vor mir geknallt.
Er mußte eine Vollbremsung hinlegen die sich gewaschen hatte.
Erst weit hinter uns konnte er dann wieder einfädeln.
Hätte auf dem AB-Parkplatz nur ein Autofahrer die Autotür geöffnet, hätte es richtig geknallt.
Rumlaufende Kinder......ich mag gar nicht dran denken.

Wenige Kilometer weiter: kräftiger Regen, schlechte Sicht, mehr als triefnasse Straße.
Zwei dicke SUV und drei dickere PKW auf der Überholspur, mit irrwitziger Geschwindigkeit Stoßstange an Stoßstange!
Hätte der vorderste Fahrer schreckhaft die Bremse angetippt, hätten die Fünf die Autobahn abgeräumt.

Gern genommen wird auch innerstädtisches Überholen an Verkehrsinseln auf der Gegenfahrbahn.
Auch schon selbst erlebt, als es dabei fast dort fahrenden einen Fahrradfahrer erwischt hat.

Was in den Köpfen solcher Vollpfosten vorgeht wird für mich ein ewiges Rätsel bleiben.
 
Jürgen, dat sind bestimmt alles Rentner gewesen!
Die haben ja bekanntermaßen keine Zeit:narr:
 
Jürgen, dat sind bestimmt alles Rentner gewesen!
Die haben ja bekanntermaßen keine Zeit:narr:

Mein lieber Klaus.........! :mx31:
Jetzt muß ich aber doch mal meine (Rentner)Zunft verteidigen!!!! :frech4:

Rentner haben Zeit!
Aber natürlich zu wenig Rest-Lebens-Zeit, es links neben der Verkehrsinsel her.....oder rasend im Regen......klick/klack...zu versuchen!

"Weiße wat ich mein"? :narr:
 
Danke, sehr aufschlussreich. Besonders das erste Video bringt mich zum Nachdenken über meine Fahrlinie. Komischerweise brauche ich in der Dose erst gar nicht über die Ideal(sichere)Linie nachzudenken, das ist ein Automatismus (selbst wenn ja hier die Möglichkeiten aufgrund der Breite begrenzter sind). auf dem Mopped baue ich - was das angeht - zu oft Mist. Keine Ahnung warum oder wo der (gedankliche) Unterschied zur Dose ist. Diese Kurventechnik zum Automatismus zu machen, ohne es immer bewusst abrufen zu müssen, ist mein Ziel.

Ein FST ist sowieso angedacht (schon seit Wochen).
 
Diese Kurventechnik zum Automatismus zu machen, ohne es immer bewusst abrufen zu müssen, ist mein Ziel.

Das Lernziel hast du immerhin schon erkannt.... Blicktechnik ist das Werkzeug dazu.
Üben und trainieren musst du es dann ohne Aufsicht für dich alleine.... das FST ist nur eine erste Gebrauchsanleitung dazu...

Wenn man viel auf Pässen unterwegs ist, fallen einem 1000ende auf, die deinen Vorsatz noch längst nicht haben. Leider!
 
Interessant ist aber auch, dass verschiedene Anbieter von Trainings in Einzelheiten auch verschiedene Ansichten haben. Z.B.: Eine Gefahrenbremsung mit 2 Fingern wurde in den Trainings, die ich besucht habe, für ungültig erklärt :Froehlich1:

GG
 
Interessant ist aber auch, dass verschiedene Anbieter von Trainings in Einzelheiten auch verschiedene Ansichten haben. Z.B.: Eine Gefahrenbremsung mit 2 Fingern wurde in den Trainings, die ich besucht habe, für ungültig erklärt :Froehlich1:

GG

Kann ich bestätigen was du schreibst. :Froehlich2:
 
Z.B.: Eine Gefahrenbremsung mit 2 Fingern wurde in den Trainings, die ich besucht habe, für ungültig erklärt

Das wundert mich nicht, denn die Instruktoren müssen ja allgemeingültige Verfahrensweisen vermitteln. Selbst wenn 50% der männlichen Motorradfahrer in 2 Fingern die Kraft und Schnelligkeit für eine Gefahrenbremsung hätten, blieben noch 75% der gesamten Fahrer(innen)schaft, die das nicht hin bekämen.
Dann gibt es noch signifikante Unterschiede im Bremssystem. Meine CB benötigt gefühlt die doppelte Handkraft wie die MT für die gleiche Bremsleistung. Und ich bin mal die Virago von einem Kumpel gefahren, die hat vorne so gut wie keine Bremswirkung gehabt, da mußte man zupacken wie ein Ochse, damit überhaupt was passiert ist. :frech4:
Die Instruktoren müssen ja was lehren, was immer funktioniert. :mx1:
 
Man bedenke, dass wenn ich mir angewöhne nur mit 2 Fingern zu bremsen mein Hebelweg begrenzt ist!
Denn wenn ich den Bremshebel stramm durchziehe, können meine auf dem Griff verbleibenden Finger zur Blockade nicht nur bei ner Notsituation werden!!!

Deshalb habe ich mir angewöhnt, immer schön mit 4 Fingern zu bremsen.
 
Man bedenke, dass wenn ich mir angewöhne nur mit 2 Fingern zu bremsen mein Hebelweg begrenzt ist!
Denn wenn ich den Bremshebel stramm durchziehe, können meine auf dem Griff verbleibenden Finger zur Blockade nicht nur bei ner Notsituation werden!!!

Deshalb habe ich mir angewöhnt, immer schön mit 4 Fingern zu bremsen.

Ähnlich wie du es beschreibst, wurde es uns auch von unseren Instruktoren vermittelt.
 
....mein Hebelweg begrenzt ist!

Bei Fingern die lange genug sind, um den Hebel richtig einzustellen und bei einer Bremse die mit 2 Finger auch leicht in den Blockier/ABS-Bereich zu bringen sind kein Problem.
Der Instruktor darf auch gerne meine Gefahrenbremsung für "ungültig" erklären..... stört mich nicht.
 
Bei modernen Bremsanlagen "quetscht" man sich nicht mehr zwingend die Finger ein, wenn man die Bremse bis zur max. Bremskraft betätigt.
Der einzige Grund, warum heute noch auf die vier Finger Methode verwiesen wird ist das Gefühl.
Man hat mit vier Fingern meist mehr Gefühl für die Bremse als mit zwei. Das könnte in einer Schräglagenbremsung von Vorteil sein.
Wer das Gefühl testen möchte, kann ja mal mit nur zwei Fingern an der Kupplung versuchen anzufahren. ;-)

Aber auch das ist wie vieles Übungssache.
Wir Empfehlen heute in den Trainings nur noch die vier Finger Methode ist aber kein Dogma mehr.
Voraussetzung, sind natürlich richtig eingestellte Bremshebel.
Viele Teilnehme kommen erst garnicht bin in den ABS Regelbereich, weil der Bremshebel zu früh am Lenkergriff "anschlägt".

Fahrer die oft Motorradmodelle wechseln, oder gar ab und an mit nicht ABS Motorrädern unterwegs sind,
empfehlen wir weiterhin nachdrücklich die vier Finger Methode.

Fahrsicherheitstrainings unterliegen zum Glück auch immer einer stetigen Veränderung, die an Mensch und Machine gekoppelt ist.
Zwischen den Tipps und Tricks von Klacks und den heutigen Methoden liegen Galaxien.


Grüße
Blaster
 
Wer ein Fahrsicherheitstraining machen möchte

Hallo liebe Gemeinde, ich möchte zu diesem Thema noch etwas dazufügen. Habe letzten August den ersten Kurs für Sicherheitsbeauftragte absolviert. Bei diesem Seminar wurde uns dann auch noch folgendes gesagt: Die BGHM ( Berufsgenossenschaft Holz und Metall ) die für die Firma zuständig ist, bei der ich arbeite bezuschusst ein Fahrsicherheitstraining für PKW und Motorräder mit bis zu 80,--€. Dies habe ich nun bei meiner Firma als Mitarbeiter Idee für alle Mitarbeiter beantragt, das man Gruppen zum Training schicken soll um damit auch möglichst wenig Wegunfälle zur und von der Arbeit zu vermeiden, mal sehen was dabei noch herauskommt. Ich geh mal davon aus, das alle Berufsgenossenschaften was dazu bezahlen. Sollte man sich mal erkundigen. Glaube beim ADAC ist so ein Fahrsicherheitstraining ab 109,--€ zu bekommen, somit ist der Selbstkostenanteil sehr gering. Sollte man hier im Forum mal Publik machen. Ich werde es als Wiedereinsteiger dieses Jahr auf jeden Fall bei der BGHM beantragen. Hoffe das dies hier noch andere Mitglieder auch tun.

Viele Grüße an alle von Hubert und immer gute Fahrt
der Neue husa020560
 
Das ist völlig korrekt und selbst wenn es schon irgendwo stehen mag, immer wieder einen Hinweis wert.
 
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