Ausweichen mit ABS

B

bikerking

Gast
Hallo zusammen

Nachdem mein letztes Moped ohne ABS jetzt Schrott ist soll das n?chste unbedingt eines haben. Was ich noch nicht genau weis ist wie das ABS funktioniert und wie es vor allem beim Ausweichen klappt. Hab im Internet keine passenden Informationen gefunden

Mein TÜV-Pr?fer meinte das mein Sturz ( Vorderrad ?berbremst beim Ausweichen ) wohl genau so passiert w?re mit ABS. Dann sagte er noch was von Reaktionszeit des ABS und erz?hlte von einem Schr?glagenmesser, der die Bremsleistung in Kurven anpa?t.

Wenn moderne ABS-Systeme bis zu 15mal pro Sekunde regeln kann es dann bei starken Schr?glagenwechsel ( Ausweichen ) passieren das das Vorderrad stehenbleibt??

Und wenn es Schr?glagensensoren gibt warum gibt es dann keinen Sensor, der Stoppies verhindert ( oder f?r Stuntfreunde auf eine bestimmte H?he reguliert :D )??

Allerdings hat er gesagt, das ich durch die optimale Bremsleistung des ABS vermutlich vor dem Fahrzeug zum Stehen gekommen w?re oder nur langsam au?enrumrollen h?tte m?ssen.

Schon mal vielen Dank f?r alle Techniker und Technikerfahrenen.

Sch?nen Gru?

bikerking
 
Hallo bikerking!

Ich selbst habe - zum Gl?ck - noch keine Erfahrungen mit meinem ABS gemacht und kann dir daher nicht viel dazu sagen. Aber es w?re f?r dich vielleicht ganz hilfreich, dich mal zu einem Sicherheitstraining beim ADAC anzumelden. Die Trainer dort haben fast immer eine Maschine mit ABS, die dann auch die Teilnehmer mal ausprobieren k?nnen. Dort k?nntest du dein Problem mal vortragen und auch sicherlich gleich ausprobieren. Weiterhin gibt es da auch noch die M?glichkeit von Honda und dem ADAC, die ein Wiedereinsteiger-/Anf?nger-Training auf der 600er CBF mit ABS anbieten. Das w?re auch eine M?glichkeit f?r dich.

Mir gibt es jedenfalls ein sicheres Gef?hl, mit ABS zu fahren. Auch bei Ausweichman?vern sollte das sehr hilfreich sein. Ich w?nsche dir allerdings, dass du es nie brauchen wirst!!! :D

Gru?, Anja ;)
 
Warum sollte das anders funktionieren wie beim Auto, voll reinhalten in die Bremse und das Hindernis umkurven. Daf?r ist das da. Wenn kein Rad blockiert ist die Fuhre weiterhin lenkbar.
 
Hallo blackbox

Im Unterschied zum Auto kommt beim Motorrad der Faktor Schr?glage dazu. Wenn ich bei menem Auto eine Vollbremsung mache blokieren die R?der f?r sehr kurze Zeit ( = 1 Regelintervall ). Beim Motorrad, zudem in Schr?glage ist selbst kurzfristiges Blockieren des Vorderrades sehr gef?hrlich.

Wenn z.B. bei Tempo 100 das Vorderrad nur eine Sekunde blockiert steht es ca. 27m. Wenn ich eine Regelintervall von einer zehntel Sekunde habe blockiert mein Vorderrad immer noch 2,7 Meter. Das kann ich auf der Geraden durchaus verkraften, in Schr?glage ist das schon reichlich.

Vielleicht habe ich da aber einen Denkfehler bei der ABS-Funktion ( oder besser mein TÜV-Pr?fer ).

Sch?nen Gru?

bikerking
 
Original von Blackbox
Warum sollte das anders funktionieren wie beim Auto, voll reinhalten in die Bremse und das Hindernis umkurven. Daf?r ist das da. Wenn kein Rad blockiert ist die Fuhre weiterhin lenkbar.

Das w?rde ich gerne sehen, das gehste sicher zu Boden!! vorm Ausweichen immer Bremse l?sen!!

lg
Alfi
 
Aber das kriege ich doch auch ohne ABS hin. Warum dann das viele Extra Geld ausgeben, nur um geradeaus oder bei schlechteren Untergr?nden besser bremsen zu k?nnen?
Ihr macht mir die Entscheidung aber schwer hier :), aber ich habe ja noch bis Februar Zeit um mir das zu ?berlegen.
 
Original von Blackbox
Aber das kriege ich doch auch ohne ABS hin. Warum dann das viele Extra Geld ausgeben, nur um geradeaus oder bei schlechteren Untergr?nden besser bremsen zu k?nnen?

Vielleicht deshalb, weil nach unabh?ngigen Forschungen des Instituts f?r Zweiradsicherheit (www.ifz.de) als auch der KFZ-Versicherer feststeht, da?mindestens 10% der t?dlich verungl?ckten Fahrer/Sozia bei den untersuchten Motorradunf?llen mit ABS ?berlebt h?tten bzw. es gar nicht erst zum Unfall gekommen w?re? Reicht das als Argument?

Ansonsten gilt auch hier: Jeder ist seines Gl?ckes Schmied. :rolleyes:

Zus?tzlich zum ABS bekommt man f?r die angesprochenen 700 Euro Aufpreis (Modell 2006) noch st?rkere Bremsen (vorne 3 statt 2 Kolben je Seite, hinten 3 statt nur einem Kolben), ein sehr effizientes Verbundbremssystem (CBS) und einen praktischen Hauptst?nder... ;)
 
Liebe Kollegen,

nach meinen bisherigen Erfahrungen laufen Notbremsungen sowieso reflexartig ab. Irgendwelche Regelvorg?nge steuert zun?chst das Unterbewu?tsein. Der Verstand kommt erst dazu, wenn der Reifen schon quietscht oder die M?hle bereits tanzt. Auch die Entscheidung, nach links oder rechts auszuweichen, ist da meist schon gefallen. Mein Bio-ABS hat es zwar bisher geschafft, da?ich jedesmal gerade so obengeblieben bin ohne den r?cksichtslosen Dosenfahrer zu erwischen. Aber ich nenne das pures Gl?ck.

So gesehen hilft das ABS theoretisch eine ganze Menge, weil es den Bock bei einer Vollbremsung mit fast maximaler Verz?gerung stabil und lenkbar h?lt, und man doch noch bewu?t eingreifen kann und nicht nur Passagier auf einem bockenden Wildpferd ist. ABS-Bremsung mit Ausweichen ist mir aber gottseidank mit der CBF-ABS noch nicht passiert, daher theoretisch.

Aber wenn man in Schr?glage die Bremsen zuhauen mu?, wird sich der Bock unweigerlich aufstellen, gleich ob mit oder ohne ABS. Der einzige Vorteil: Überbremsen des Vorderrads mit seitlichem Wegrutschen wird durch das ABS theoretisch verhindert. Theoretisch, denn ich hab's auch noch nicht erlebt.

Fazit: ABS ist immer besser, zumindest theoretisch.

M?chte aber noch die alte These von der Risikoerh?hung ansprechen: Die Autos werden immer sicherer, das Verletzungsrisiko beim Crash sinkt. Aber es wird in diesem Bewu?tsein zum Ausgleich aggressiver gefahren, so da?der Fortschritt wieder aufgehoben wird. Es kracht h?ufiger, aber es gibt dabei weniger Tote und Verletzte. Das ist auch beim Mopped und selbst hier im Forum zu beobachten. Motto: Geil, ich habe ABS, da kann ich Kurven auf den letzten Zentimeter anbremsen! Wer so f?hrt, gewinnt im Ernstfall wenig durch das ABS.

Viele Gr??e,
Bernd aus WI
 
ABS hat den Vorteil, das man ohne Bedenken volle Motte reinlangen kann! (Nicht in Schr?glage!)

Bei Bremsystemen ohne ABS muss der richtige Bremsdruck ewig trainiert werden.
Selbst Profis ?berbremsen Ihr Bike bei Vollbremsungen ohne ABS.
Der Grad zwischen Optimaler Vollbremsung und zu lascher Bremsung ist extrem klein.

Erschwerend kommt hinzu, das der optimale Bremsdruck, abh?ngig von Geschwindigkeit und Untergrund ist. In Notsituationen zu viele Unbekannte f?r so Hobbyfahrer wie uns.

Also ABS w?hlen, Vollbremsen und gut ist das ;)
 
Jetzt muss ich auch mal meinen senf dazugeben.

kann mir schlecht vorstellen bei 100 km/h eine ausweich?bung zu machen, geht meistens gar nicht, da ein kurzer schlenker von ca. 1m physikalisch nicht m?glich ist (gierrate, fliehkr?fte usw.). wer das probiert, hat meist schon verloren. :rolleyes:

wer bei diesem tempo einen ausweichraum von mehreren metern hat, kommt meist gar nicht in eine so extreme schr?glage, sodass das abs auch vern?nftig regeln kann.

in der regel wird das abs uns im stadtverkehr oder bei n?sse helfen. und in der stadt f?hrt man in der regel nicht schneller als 80, eher weniger. Da kann man auch kleinere radien fahren zum ausweichen und das abs verhindert dass bei geringer geschwindigkeit wir ?ber die vorderachse "fallen". ein sch?nes beispiel kann man beim honda video sehen, welches auf www.honda.de bei der cbf liegt.

als weiterer tipp sei der tourenfahrer Heft Juli 2006 zu empfehlen, da gibt es tipps wie man mit abs richtig bremst.

da wird auch beschrieben wie auch diverse male in motorrad, dass der bremsweg ziemlich kurz ist, es sind fast schon pkw werte um die 40 meter. wer dann z.b. noch ca. 30 km/h auf dem tacho hat kann dem hindernis ausweichen mit gezogener bremse. dabei sollte grunds?tzlcih wie bei jedem bremsvorgang die kupplung gezogen werden, damit der motor das hinterrad nicht zus?tzlich blockiert.

bei notbremsungen solte man, wenn die geschwindigkeit dies zul?sst, aufstehen um die l?ngsachse zu stabilisieren. dies sollte jedoch mal beim fahren vorher ge?bt werden. endurofahrer kennen so was von haus aus.
 
Ich wiederhole mich - auch ABS braucht Reaktionszeit. Und nicht nur vor Verkehrsinseln (in die gestern schon wieder eine Dose reingebrettert ist)..... Von daher Bernd - v?llige Zustimmung.

Ach ja, Primus, die 10% w?ren doch eher dem "sozialvertr?glichen Fr?hableben" zuzuordnen. (Ist nicht zynisch, sondern stammt vom Fr?heren Ärzteverbandschef Karsten Vilmar!)

Den Hauptst?nder habe ich eh immer dabei :D :D :D

Äh - "Risikoerh?hungsthese": Mein Schwiegervater, der zwar Flugzeugbauing. war, aber eigentlich in den 50ern in Hagen Kfz-Mech. gelernt hat, schw?rmt mir heute noch von seinen waghalsigen Fahrman?vern mit abgefahrenen Sommerreifen im verschneiten Bergischen Land vor (und ?hnliche Dinge - F?hrerschein nach 3 Fahrstunden und so). Sein Fahrstil ist z?gig, technisch durchaus grenzwertig, aber unglaublich gekonnt und sicher (sowohl Dose als auch Bock). Kann man nicht auch sagen, dass die passive Sicherheit es einem per se verwehrt, "richtig" fahren zu lernen? Also gerade Gefahrensituationen direkter erleben und daraus lernen zu k?nnen? Es geht halt nichts ?ber ErFAHRung....! ABS hin oder her.
 
Vielleicht hilft ausser der Zeitschriftenlekt?re auch das ein oder andere gute Buch, Vorteile des ABS und Bremsen in Notsituationen zu erkl?ren.

Mir fallen da spontan "Die obere H?lfte des Motorrads" von Bernt Spiegel und "Perfekt Motorrad fahren" von MOTORRAD ein.

Da ist alles zu diesem Thema erkl?rt bis ins kleinste Detail.

Kann man in den nahenden Wintermonaten drin rumschm?kern
Tipp : Sich diese B?cher zu Weihnachten schenken lassen.

So steht in dem zweitgenannten Buch u.a. folgendes :
"Bremst der Fahrer mit einem ABS-Motorrad in der Kurve und kommt es dabei in den Regelbereich von ABS, dann beginnt das Bremslenkmoment (Radschr?glauf) extrem zu pulsieren. Die Schwankungen lassen sich nicht mehr kontrollieren. Nur in leichter Schr?glage bis maximal 20 Grad kann bis in den Regelbereich hinein gebremst werden, allerdings nur auf optimaler Fahrbahn. Ansonsten mu?man mit einem ABS-Motorrad genauso dosiert bremsen wie mit einer Maschine ohne ABS."

Somit ist bei einem Notman?ver in Kurven klar :
- Maschine aufrichten
- volle Bremsleistung - dabei Kupplung ziehen !
- wieder in Schr?glage gehen (Lenkimpuls) und dosiert weiterbremsen

Wenns zu knapp wird...
- Fluchtpunkt suchen
- auch zum Fluchtpunkt schauen (Blickf?hrung)
(denn man f?hrt immer dahin, wohin man sieht)
- K?rper aufrichten
- Knieschlu?
- Lenker locker festhalten
- und weiterbremsen

Und ein Sicherheitstraining hilft nach dem Lesen, die Theorie in die Praxis umzusetzen.
 
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