Leder oder Textil.

200d

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Member
Hallo Zusammen,

ich bin bisher mein ganzes Motorradleben lang in Textil unterwegs.
Jetzt brauche ich was neues und da drückt mich wieder die alte Glaubensfrage. Leder oder Textil.
Ich weiß, dass kann nur ich für mich entscheiden. Aber vielleicht liefert mir die geschätzte Schwarmintelligenz des Forums noch ein paar nicht berücksichtigte Aspekte.

Pro Textil:
Auffällige Farben erhältlich. Ich hätte gerne etwas mit viel gelb. Meiner persönliche Erfahrung nach wird man einfach besser gesehen. Scheint aber aus der Mode gekommen zu sein.
Wasserdicht. Zumindestens für einen unerwarteten Regenguß. Einen ganzen Regentag hat bei mir noch keine Kombi dichtgehalten.
Ggf. Regenmembran herausnehmbar. Damit eine luftige Jacke im Sommer.

Pro Leder:
Höhere Abriebfestigkeit.
Höhere Reißfestigkeit.
Mehr Auswahl bei "kurzen" Jacken.

Ich habe jetzt seit 5 Jahren die Spectrum HV von Rev IT. Hätte ich nicht die Regenmembran geschrottet würde ich sie auch noch weiter fahren. Ersatz für die Membrane ist nicht zu bekommen.
Die Jacke ist eine "lange" Touren Jacke. Wenn ich auf dem Motorrad sitze beult sich die Jacke immer nach vorne aus. Deshalb suche ich jetzt nach einer kürzeren Jacke.

Ich freue mich auf Input. Gerne auch mit konkreten Vorschlägen.

Gruß Arne


P.S.: Meine Textilsachen kommen 2-3 Mal pro Saison in die Waschmaschine. Geht mit Leder natürlich nicht. Aber da schwitze ich auch rein. Stinkt das nicht?
 
Hallo Arne,
da du jetzt schon mehr "pro" bei Textil hast, wird es wohl wieder Textil werden :Froehlich1:
 
Es gibt ja auch Leder/Textil Mix. Das Beste aus zwei Welten. Da wo es darauf ankommt ist Leder, und luftig kann es auch. Ich habe sowas schon ewig und bin zufrieden damit.

Gesendet von meinem SM-T560 mit Tapatalk
 
Es gibt doch auch kurze Textiljacken. Den mangelhaften "Gelbanteil" habe ich jetzt ganz pragmatisch mit einer Schutzweste gelöst.
 
Hallo und danke für die Antworten bisher.

ja, mein Favorit ist Textil aber man soll ja auch über den Tellerrand schauen.

Eine "Schutzweste" scheidet für mich aus. Ich habe das mal für ein paar Touren gemacht und mir im Anschluss die gelbe Jacke von Rev it gekauft.
Die Schutzweste, Warnweste extra zum Motorradfahren, muss ja eng sitzen damit nichts flattert. Ich fühlte mich wie eine Presswurst. Außerdem waren die Taschen der Jacke verdeckt.

Eben sehe ich aber, dass es für die Rev it Jacken so eine Art Schutzweste zum dranbauen gibt die Reißverschluss und Taschen nicht verdeckt.
Connector HC Warnweste bei Polo

Leider ist genau die von mir favorisierte Rev it Tornado 3 nicht auf der Liste der kompatiblen Jacken aufgeführt.
Ich werde in die Richtung aber noch etwas stöbern.

Das Air-Vent System über den Reißverschluss von Held finde ich klasse. Z.B. Held Renegade. Bei der Jacke gefällt mir aber der Halsabschluss nicht. Und wieder zu wenig gelb...

Gruß
Arne
 
Auffällige Farben mit ganz viel gelb nur bei Textil kann ich nicht gelten lassen, weil es die vielen bunten Farben mit ganz viel gelb bei Leder auch gibt, ansonsten ist das reine Geschmackssache ich persönlich fahre mit Lederhose und Textiljacke.
 
Wenn man mal mit Leder und mal mit Textil ungewollt abgestiegen ist, freut man sich über das noch brauchbare Leder und ärgert sich über die volle Mülltonne mit dem Textilkram.

Wenn man nicht in die Büsche geht, ist das eine so gut wie das andere - dem Marketing nach gibt's klimatische Vorteile bei Textil.

Ich hätte hier aus zwei verschiedenen Fremdkontakten noch eine in Fetzen liegende Barbourcare-Jacke und eine an einigen Stellen durchgescheuerte bzw. aufgerissene Leder-Textil-Jacke. Beide komplett unbrauchbar.
In beiden Fällen war die gleiche Lederlatzhose involviert, die heute noch weiterverwendbar wäre, wenn ich noch reinpassen würde.

Mit der aktuellen Lederausstattung hat's mich einmal ziemlich wüst in die Brocken geschmissen - da sieht man nix.

Gegen kalt und Regen muss man mit Leder eben Plastezeug drüberziehen und dieses alle paar Jahre mal erneuern.

Das "angezogen"-Gefühl mit einer halbwegs tauglichen Lederausrüstung ist imho unbezahlbar - und keineswegs mit dem "ich bin für alle Wetter gerüstet" vergleichbar, was gutes Textilzeug mitbringt.

Vor einigen Jahren wusste ich das noch nicht und dachte daher ganz anders über "ausreichende" oder "gute" Moppedklamotten. Heute empfehle ich Leder. Regenzeug passt in den Tankrucksack, dann kann kommen was wolle.
 
Pro Leder

Frag dich was das Wichtigste an Motorradbekleidung ist.
Bei mir ist es der Schutz bei einem Unfall, daher kommt nur Leder in Frage.

In meiner Anfangzeit hatte ich eine sehr hochwertige Jacke aus Textil.
Nach einem eher harmlosen Abstieg hatte ich eine sehr große Abschürfung die mich wochenlang plagte.

Seid diesem Vorfall nur noch Leder. Auch Abflüge mit über 140 km/h ohne einen Kratzer, nur ein paar Prellungen.

Bei Regen kommt eine gute Regenkombi drüber.
Anpassung an die Außentemparatur über notfalls mehrlagige Funktionsunterwäsche.

Unfallfreie Fahrt

Norbert
 
Hallo,

anett schrieb:
...weil es die vielen bunten Farben mit ganz viel gelb bei Leder auch gibt ...
Zum Vergrößern anklicken....
Welche Jacken meinst Du? Hast Du einen Tip für mich?
Bei FC-Moto.de gibt es 4 Lederjacken mit gelben "Akzenten". Und die haben echt viele Jacken im Sortiment.

Lothar, was du schreibst habe ich auch schon von 1-2 Bekannten gehört, die sich mit Textil oder Leder abgelegt haben und seit dem nur auf Leder schwören.
Deshalb schließe ich Leder ja auch nicht prinzipiell aus. Regenzeug führe ich auf mehrtägigen Touren eh mit. Denn Textilklamotten die einen kompletten Regentag dicht bleiben gibt es bestimmt, hatte ich aber noch keine. In der Regel fahre ich auch nur bei gutem Wetter (>= 10°C und trocken). OK, in den Alpen hat mich auch schon mal der Schnee erwischt aber die Regel ist das nicht.

Während ich dies schrieb schlug Norbert in die selbe Kerbe.


Gruß
Arne
 
Zuletzt bearbeitet:
Senf dazu....

Dann sag' ich auch mal 'ne Meinung (meine) dazu:


Darüber daß Leder, vorausgesetzt, es ist entsprechend verarbeitet (Sicherheitsnähte usw.) den besseren Schutz im Fall des Falles bietet, sind wir uns wohl einig.
Ich habe für unterschiedliche Temperaturbereiche theoretisch drei Varianten;

Lederkombi, (maßgeschneidert vor 15 Jahren, paßt aber immernoch), Känguruhleder (reißfester als Rindleder, daher dünner und geschmeidiger zu verarbeiten), optimale
Protektorenausstattung; paßt, flattert nicht (kaum), hat aber auch Raum für dicke Unterklamotten, rot mit schwarz (erspart die gelbe Weste).
Fühl' ich mich sauwohl drin. Hat mittlerweile etwas Patina, muß regelmäßig gefettet werden, Reißverschlüsse mußten schon ausgetauscht werden.
Nachteil: neben dem vor allem nach unten doch begrenzten Temperaturbereich, Regenklamotten IMMER dabei.
Trag' ich bis knapp über 30 Grad und bis 10 Grad (mit entsprechender Unterwäsche). Ich erinnere mich an eine Anfahrt nach Hockenheim über die AB bei 6 Grad..... grenzwertig.
Ein Tip dazu (ich suche noch): Eine dicke Weste (gibt's angeblich bei Strauß), die zumindest den Rumpf schützt, in entsprechender Größe, daß sie über die Kombi paßt.


Lederhose mit Textiljacke (Pharao-Jacke und eine günstig geschossene aber gut sitzende Lederhose mit Knieprotektoren), quasi für die "Übergangszeit"
Da ist dann nur die Regenhose mit dabei, die Textiljacke kriegt ein Mal im Jahr ne Dose Imprägnierung.
Vorteil: Temperaturvariabel durch Lüftungsreißverschlüsse, mehr Taschen, Thermofutter oder dicke Unterkleidung je nach Tagesform und Befindlichkeit.
Nachteil: Protektorenausstattung nicht optimal, kein Steißprotektor. Verwendung von Schildkröte verhindert das Zusammenzippen von Jacke und Hose und/oder verschlechtert den Sitz der Hose.
Weiterer Nachteil: Farbe schwarz, also gelbe Weste. Ich hab allerdings eine, die gut und anliegend sitzt.

Für wenn's richtig frisch ist: (Etwa beim Eifeldiplom April 2017, Anfahrt und Start bei 2 Grad)
Mohawk-Jacke (Polo) mit Thermofutter und die Mohawk-Hose mit Futter dazu. Letztere ist schon 14 Jahre alt, ob die Membran noch hält, weiß ich nicht,
Jacke und Hose 1x im Jahr Dose Imprägnierung s.o. Farbe grau/schwarz, gelbe Weste dazu.
Vorteil: Warm !! (womöglich mit Thermo-Unterwäsche z.B. Odlo o.ä.). Taschen zum Unterbringen von Kleinkram.
Nachteil. Michelin-Männchen !! Protektoren-Ausstattung nicht optimal s.o. (Wie wohl bei den meisten "normalpreisigen" Textilklamotten.)

Für mich persönlich: Wenn immer möglich Leder !!
Ich schiele aber immer wieder auf die (offensichtlich immer besser werdenden, aber noch seht teuren) Textilklamotten (Rukka, Stadler, aber auch Testsieger Vanucci HiRider III),
weil der Gedanke, einfach weiterzufahren, wenn's anfängt zu regnen, schon sehr verlockend ist.

Gruß Thomas
 
Ein weiterer Vorteil von Leder ist die bessere Passform, liegt enger an.

Es gibt auch Lederanzüge, die wasserdicht sind. Preisklasse ist vielleicht etwas höher.

Mein Lederanzug BMW Atlantis kostetet je Teil 499€.
 
Wenn man jetzt nur das Thema Sicherheit nimmt ist Leder natürlich die bessere Wahl, aber wenn es nur nach der Sicherheit geht dürften wir gar kein Motorrad fahren, kein Mensch dürfte im Fiesta sitzen sondern alle in einer gepanzerten S-Klasse und noch zusätzlich einen Helm auf setzen.

So etwas habe ich aber bis jetzt noch nicht gesehen.:01 - grinsen:
 
anett schrieb:
Wenn man jetzt nur das Thema Sicherheit nimmt ist Leder natürlich die bessere Wahl, aber wenn es nur nach der Sicherheit geht dürften wir gar kein Motorrad fahren
Zum Vergrößern anklicken....

Das mag in seiner Absolutheit richtig sein, dann dürften wir aber garnicht mehr am Leben teilnehmen.
Es geht hier um den Vergleich innerhalb einer "relativen" Sicherheit, d.h. ich nehme ein gewisses Risiko in Kauf, versuche dieses aber innerhalb seiner Grenzen zu minimieren.
Deshalb bleibt Leder im Vergleich mit Textil beim Thema Sicherheit die bessere Wahl.

Gruß Thomas
 
Hallo,

danke für die Erfahrungsberichte und Meinungen.
Ich denke ich werde einfach mal einen Lederkombi anprobieren. Für mich kommt aber nur ein Zweiteiler in Frage.
Habe einen von Held im Auge (Held Spire). Der hat auch ein Bisschen gelb mit drin. Mal schauen, wann ich Zeit finde mal zur Anprobe zu fahren.

Gruß
Arne
 
Weil wegen gelb und so: ich hab so ein ehemals weiß-schwarz (mittlerweile sprenkelighellgrau-schwarz) und empfand das damals als spürbar wahrgenommener, als mit den bis dahin etablierten schwarzlastigen Teilen. Muss also nicht gelb sein, um gesehen zu werden - Kontrast ist wohl das Zauberwort. Rosa-Türkis knallt beispielsweise auch. Muss man mögen. Wenn Du gelb magst, nimm das.
 
Hallo,

ja - wohl eine "Glaubensfrage" ;)

Ich persönlich fahre Textil ("Büse" Hose "Borneo" und 2 Jacken (eine "Highland") in schwarz/neongelb. Probleme im Regen habe ich damit (auch ganztägig) noch nie gehabt.

"Abgelegt" zum Glück noch nie - daher keine Aussage dazu.

In der wärmeren Jahreszeit darf es dann mal auch gerne die Jeans mit Aramid sein (für die Tagestour mit verlässlicher Wetterprognose).

Bei Leder habe ich eine superschicke "Held"-Jacke - die aber nur eingeschränkt praxistauglich ist (Rauleder, aus dem man keine Insekten mehr raus bekommt...) Dazu saugt sich Leder bei Regen gerne auch mal voll - und man hat nicht immer Regenzeug dabei.

Und im Sommer hat Textil mit "Airflow" Belüftungssystemen die Nase ganz klar vorne!

Daher für mich (persönliche Meinung) ist und bleibt Textil die praxistauglichere Variante! An den sturzgefährdeten Stellen sind die alle (zumindest bei den mittelpreisigen +) so verstärkt, dass ich mir da keine Gedanken mache.

DLzG,

Ralf
 
In Sachen "Vollsaugen des Anzuges" ist es genau umgekehrt.

Meine Textil von Rukka ist regendicht und saugt sich so voll, dass sie nächsten Morgen noch klamm ist.

Meine Lederjacke ist auch regendicht und innerhalb weniger Minuten weniger trocken...
 
Erstes Mal in Leder...

Hallo Zusammen,

ich habe mich gestern das erste Mal in eine Lederkombi gezwängt.
Held Spire 2 Teiler. Mit neon-gelben Akzenten. Hat mir optisch sehr gut gefallen.
Die Kombi hat einen guten Eindruck gemacht, war mir in Gr 50 an den Unterarmen und Waden viel zu eng.
Deswegen habe ich sie nach einer halben Stunde auch wieder ausgezogen.
Bei 18°C ohne Fahrtwind bin ich ziemlich ins Schwitzen geraten. Ob das was für den Hochsommer ist?

Mein persönliches Fazit:
Gutes Tragegefühl.
Protektoren sitzen.
Verbindungsreißverschluss aus Metall geht sehr hackelig.
keine brauchbaren Taschen.
Meine Stiefel (Apine Stars) sind nicht weit genug um über dem Hosenbein getragen zu werden.
In Gr 50 zu eng für mich.

Ich überlege jetzt den auch mal in 26 (Kurzgröße) zu bestellen. Leider gibt es den dann nicht mit gelb.
Neue Stiefel müssten auch noch her.
Und für die kalten Tage und den Hochsommer muss das Textilgewand bleiben.

Das alles nur, weil ich eine Regenmembran geschrottet habe :frown:



Gruß
Arne
 
das ist keine Lederjacke.
Die CBF sollte es ja schön warm haben, wenn ihr schon das Vorderrad und die Verkleidung genommen wird.

Gruß
Arne
 
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