G
gnutar
Gast
Am 14.9.2016 habe ich in Ischgl/Tirol von http://www.highbike-paznaun.com/ eine BMW 1600GT gemietet. Die davor gereihten Wunschbikes, KTM Duke 1290GT, BMW 1000XR und Triumph Speed Tripel waren leider schon vergeben. Wegen der Kurzfristigkeit meines Wunsches (Reservierungsmail am gleichen Tag um 7:30) aber verständlich.
Nach Aussage von Highbike ist die K1600/GT „wegen ihres Gewichtes?“ eher ein „Ladenhüter“ und hatte gerade mal 1700km auf dem Tacho.
Ersteindruck: Ein „Trumm“, ein richtiges. Vollgetankt ca. 320kg, mit Koffern hinten fast 100cm breit.
Fühlt sich beim Rangieren und im Stand schwer an. Schräglagen, auch leichtere, sind in dieser Phase sind zu vermeiden, Bodenkontakt mit beiden Beinen, wichtig! Ansonsten könnte die von manchen gern verwendete Phrase von „Um und Unfallfrei“ nicht mehr stimmen.
Viel ist über das Menü einstellbar. Habe das ESA auf Normal und die Gasannahme auf Direkt gestellt. Das Menü zur Spiegeleinstellung habe ich gesucht, nicht gefunden und später festgestellt das sie banal manuell verstellbar sind.
Beim Einrollen bin ich überrascht wie leicht sich das Moto anfühlt.
Zu Beginn trotzdem viel Respekt, auch wegen der Breite. Der Selbstbehalt der versicherten Maschine im Fall des „Um/Unfalles“ beträgt € 800.- . Am Umbrailpass bin ich in den ersten Serpentinen nicht sehr angetan. Das Z8/190 bereifte Moto geht nicht so leicht ums Eck wie meine CB1300 auf CRA2Evo/180 (66kg leichter!)
Motor: 160PS/7700U/min_175nm bei 5250U/min! Der Schub ist trotzdem zahm und gleichzeitig berechenbar. Akzeptables Spiel im Antriebsstrang, nur bei niederer Geschwindigkeit leicht spür und hörbar. Die mögliche Leistung des 6-Zylinders wird in der Regel nicht abgerufen. Zwischen 1500 und 4000 Umdrehungen spielt sich das Geschehen auf der Landstraße ab. (3500U/min= 75PS und 150NM). Kehren kann man im 3.Gang fahren, ganz Enge dann doch im 2ten. Verbrauch: 5,35l/100km! Anfahren im 1.Gang ist im direkten Gasannahme Modus gelegentlich etwas schwierig? Entweder ist zu viel Leistung da oder zu wenig. Im zweiten Fall steht die Kurbelwelle unmittelbar, trotz viel Hubraum. Mit einem anderen Modi wird es eventuell besser. Das hier ein ein Ride-by-Wire System zum Einsatz kommt, die Füllung der Zylinder von einem Rechner und nicht nur von der Gashand übernommen wird ist spür und erfahrbar.
Sound: Aus dem Auspuff geniales Röhren. Der Zaungast am Straßenrand schaut gelegentlich betört. Das Pfeifen aus dem Primärantrieb? zwischen 1500 und 2500U/min (ähnlich Triumph Tripel) ist allerdings gewöhnungsbedürftigt.
Getriebe: Weshalb vererbt BMW das von Generation zu Generation weiter? Es ist durchaus schaltbar aber leider wie bei der von mir davor gefahrenen 1200RS auch hier lautes, hartes Klock und Klonck. Gewöhnt man sich daran? Für verwöhnte Nipponjünger einfach ein NoGo.
Komfort: Nur minimale Vibrationen, der Lenker allerdings nicht sehr ergonomisch nach unten gekröpft. Windschutz sehr gut. Die während der Fahrt elektrisch verstellbare Scheibe ist groß und optimal auf jede Fahrergröße anpassbar. Sitzpolster und Sitzhöhe akzeptabel. Cruisen im Landstraßen Tempo ein echter Genuss.
Fahrwerk: Wenn sie rollt ist das Gewicht (wie auch bei vielen Hondas) fast wie weggeblasen. In engen Serpentinen braucht es aber einen kleinen Impuls und Führung. Die einmal eingeschlagene Linie ist nicht mehr so leicht veränderbar. Der vorausschauende Blick in die Kurve ist essentiell. Korrekturen für unvorhersehbare Situationen sind etwas schwerer umsetzbar.
Nach dem Umbrail bin ich nach Bormio hinunter und nach kurzer Pause wieder zurück auf das Stilfserjoch. Mit den gewonnenen Erfahrungen am Umbrail bringe ich die K am Stilfser auch in engen Kehren in gute Schräglagen. Im Vergleich zu meiner CB1300 ist der Korrekturspielraum etwas kleiner. Gelegentlich stempelt die Hinterhand in Längsrillen einmal nach. Völlig unkritisch und wahrscheinlich den hinteren ungefederten Masse geschuldet.
Bremsen: Wie von BMW gewöhnt: Erstklassig!
Licht: Außergewöhnlich hell. Adaptives Kurvenlicht. Die in Österreich erlaubten Breitstrahler (am Tag) schalten sich in Tunnels (nicht erlaubt) automatisch ab. Ich bin beeindruckt.
Diese 367km
http://www.1000ps.at/reise/motorrad...-stilfser-ofenpass-zernez-landeck-ischgl-1228
sind mein Saisonabschluss. Insgesamt habe ich 2016-12841 km geloggt. Ausnahmslos Alpenkilometer.
Um relaxed Strecke zu machen, das richtige Motorrad. Der „Fahr(er)aufwand“ im Alpenrevier allerdings hoch.
Grüße
gnutar
Nach Aussage von Highbike ist die K1600/GT „wegen ihres Gewichtes?“ eher ein „Ladenhüter“ und hatte gerade mal 1700km auf dem Tacho.
Ersteindruck: Ein „Trumm“, ein richtiges. Vollgetankt ca. 320kg, mit Koffern hinten fast 100cm breit.
Fühlt sich beim Rangieren und im Stand schwer an. Schräglagen, auch leichtere, sind in dieser Phase sind zu vermeiden, Bodenkontakt mit beiden Beinen, wichtig! Ansonsten könnte die von manchen gern verwendete Phrase von „Um und Unfallfrei“ nicht mehr stimmen.
Viel ist über das Menü einstellbar. Habe das ESA auf Normal und die Gasannahme auf Direkt gestellt. Das Menü zur Spiegeleinstellung habe ich gesucht, nicht gefunden und später festgestellt das sie banal manuell verstellbar sind.
Beim Einrollen bin ich überrascht wie leicht sich das Moto anfühlt.
Zu Beginn trotzdem viel Respekt, auch wegen der Breite. Der Selbstbehalt der versicherten Maschine im Fall des „Um/Unfalles“ beträgt € 800.- . Am Umbrailpass bin ich in den ersten Serpentinen nicht sehr angetan. Das Z8/190 bereifte Moto geht nicht so leicht ums Eck wie meine CB1300 auf CRA2Evo/180 (66kg leichter!)
Motor: 160PS/7700U/min_175nm bei 5250U/min! Der Schub ist trotzdem zahm und gleichzeitig berechenbar. Akzeptables Spiel im Antriebsstrang, nur bei niederer Geschwindigkeit leicht spür und hörbar. Die mögliche Leistung des 6-Zylinders wird in der Regel nicht abgerufen. Zwischen 1500 und 4000 Umdrehungen spielt sich das Geschehen auf der Landstraße ab. (3500U/min= 75PS und 150NM). Kehren kann man im 3.Gang fahren, ganz Enge dann doch im 2ten. Verbrauch: 5,35l/100km! Anfahren im 1.Gang ist im direkten Gasannahme Modus gelegentlich etwas schwierig? Entweder ist zu viel Leistung da oder zu wenig. Im zweiten Fall steht die Kurbelwelle unmittelbar, trotz viel Hubraum. Mit einem anderen Modi wird es eventuell besser. Das hier ein ein Ride-by-Wire System zum Einsatz kommt, die Füllung der Zylinder von einem Rechner und nicht nur von der Gashand übernommen wird ist spür und erfahrbar.
Sound: Aus dem Auspuff geniales Röhren. Der Zaungast am Straßenrand schaut gelegentlich betört. Das Pfeifen aus dem Primärantrieb? zwischen 1500 und 2500U/min (ähnlich Triumph Tripel) ist allerdings gewöhnungsbedürftigt.
Getriebe: Weshalb vererbt BMW das von Generation zu Generation weiter? Es ist durchaus schaltbar aber leider wie bei der von mir davor gefahrenen 1200RS auch hier lautes, hartes Klock und Klonck. Gewöhnt man sich daran? Für verwöhnte Nipponjünger einfach ein NoGo.
Komfort: Nur minimale Vibrationen, der Lenker allerdings nicht sehr ergonomisch nach unten gekröpft. Windschutz sehr gut. Die während der Fahrt elektrisch verstellbare Scheibe ist groß und optimal auf jede Fahrergröße anpassbar. Sitzpolster und Sitzhöhe akzeptabel. Cruisen im Landstraßen Tempo ein echter Genuss.
Fahrwerk: Wenn sie rollt ist das Gewicht (wie auch bei vielen Hondas) fast wie weggeblasen. In engen Serpentinen braucht es aber einen kleinen Impuls und Führung. Die einmal eingeschlagene Linie ist nicht mehr so leicht veränderbar. Der vorausschauende Blick in die Kurve ist essentiell. Korrekturen für unvorhersehbare Situationen sind etwas schwerer umsetzbar.
Nach dem Umbrail bin ich nach Bormio hinunter und nach kurzer Pause wieder zurück auf das Stilfserjoch. Mit den gewonnenen Erfahrungen am Umbrail bringe ich die K am Stilfser auch in engen Kehren in gute Schräglagen. Im Vergleich zu meiner CB1300 ist der Korrekturspielraum etwas kleiner. Gelegentlich stempelt die Hinterhand in Längsrillen einmal nach. Völlig unkritisch und wahrscheinlich den hinteren ungefederten Masse geschuldet.
Bremsen: Wie von BMW gewöhnt: Erstklassig!
Licht: Außergewöhnlich hell. Adaptives Kurvenlicht. Die in Österreich erlaubten Breitstrahler (am Tag) schalten sich in Tunnels (nicht erlaubt) automatisch ab. Ich bin beeindruckt.
Diese 367km
http://www.1000ps.at/reise/motorrad...-stilfser-ofenpass-zernez-landeck-ischgl-1228
sind mein Saisonabschluss. Insgesamt habe ich 2016-12841 km geloggt. Ausnahmslos Alpenkilometer.
Um relaxed Strecke zu machen, das richtige Motorrad. Der „Fahr(er)aufwand“ im Alpenrevier allerdings hoch.
Grüße
gnutar
(Zum Glück kein Schaden bis auf den jetzt überdehnten Handschützer.)